The Wishing Tree Ostara, Intact Records - e.a.r.MUSIC/edel, 2009 |
Steve Rothery | Guitar, Bass Guitar, Keyboards | |||
Hannah Stobart | Vocals, Backing Vocals | |||
Paul Craddick | Drums | |||
Jo Rothery | Additional Backing Vocals | |||
Mike Hunter | Additional Keyboards and Percussion | |||
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01. Ostara | 05. Falling | |||
02. Easy | 06. Fly | |||
03. Hollow Hills | 07. Kingfisher | |||
04. Seventh Sign | 08. Soldier | |||
THE WISHING TREE sind wieder da. Knapp 12 Jahre benötigten Steve Rothery und Hannah Stobart für ihren Nachfolger zu "Carnival Of Souls". In so einem Zeitraum bauen andere Leute ihr Abitur ;-)
Dass die Verzögerungen aber durchaus nachvollziehbar sind, konntet ihr ja bereits in unserem Interview mit Steve Rothery lesen.
Und auch wenn sich Steve und Hannah mit dem neuen Longplayer soviel Zeit gelassen haben, so kann ich hier mit Bestimmtheit sagen, dass sich das Warten gelohnt hat.
Zwar sind die ganz ruhigen Stücke , die auf "Carnival of Souls" noch teilweise ein wenig an BLACKMORE'S NIGHT erinnert haben, fast gänzlich verschwunden. Lediglich die Songs Hollow Hills und Soldier sind ein wenig dezenter gehalten. Dafür merkt man doch, dass das Duo in dieser langen Zeit und trotz der 8500 km, die die beiden räumlich voneinander trennen, merklich gewachsen ist.
Am besten kann man das an Hannahs Stimme festmachen, die auf "Carnival Of Souls" noch einen leicht naiv kindlichen Einschlag hatte.
Auf dem neuen Longplayer hingegen ist die Stimme einer gereiften Frau zu hören. Und über Steve Rotherys Gitarrenkünste noch Worte zu verlieren, hieße Eulen nach Athen zu tragen.
Auch kompositorisch spülen sich die 8 Songs sehr flüssig in die Gehörgänge. Die Folk-Einflüsse hat man ein wenig zurückgeschraubt und dafür dezente Artrock- Elemente in "Ostara" einfließen lassen.
Auch wenn die Arrangements nicht allzu spektakulär ausgefallen sind, so ist gerade dies die große Stärke der neuen Platte. Keine abrupten Breaks, keine übertriebenen Soli, dafür darf man sich eine Dreiviertelstunde von wunderschönen Melodien und Gesängen treiben lassen.
"Ostara" ist ein kleines Juwel und gehört für mich zu der Kategorie Alben, das man am besten in Verbindung mit einem Glas Rotwein, Kaminfeuer und einer hochwertigen Anlage genießen sollte.
Dann ist es in der Lage, selbst stressige oder kummervolle Tage noch zu retten.
Und so kommen wir zum Schluss noch zu einem kleinen Wermutstropfen.
Denn "Ostara" ist offiziell bisher nur über die Homepage von Marillion aus England zu beziehen. Allerdings haben sich auch hierzulande einige Liebhaber-Stores der Platte angenommen (z.B. Just For Kicks Music) und bieten die Platte quasi als Import an.
Von diesen Erschwernissen solltet ihr euch aber wirklich nicht abschrecken lassen. Im Gegenteil, der Pfundkurs ist derzeit gegenüber dem Euro sehr günstig.
Es lohnt sich !
UPDATE, 11.06.2009:
Inzwischen haben THE WISHING TREE mit e.a.r.MUSIC/edel eine Plattenfirma gefunden, die "Ostara" am 26. Juni 2009 auf klassischem Wege in den deutschen Handel bringen wird.