The Witnesses

Tunnel Vision

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.02.2005
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Witnesses
Tunnel Vision, Howler Records, 2004
Oakley Munson Vocals, Guitar
Darian Zahedi Guitar, Vocals
Bonnie Bloomgarden Keyboards, Vocals
Will Scott Drums, Vocals
Kenan Gündüz Bass, Vocals
Produziert von: The Witnesses & Tom Gloady Länge: 36 Min 08 Sek Medium: CD
1. Mannequin6. Time For You
2. I Should Not Have To Ask7. Baby Boom
3. Black Eye8. Panic Attack
4. Contact High9. Drop By Drop
5. Stop Pretending10. Tunnel Vision

Man jammert ja immer gern: Es gibt keine neuen Bands und keine gute neue Musik, alles nur MTViva-Kacke und Superstargeschiss, welt- und ohrfremde Plattenfirmen usw. und so fort...
Das hat natürlich z.T. auch seine Berechtigung, jedoch gibt es sehr wohl Hoffnungsschimmer, ja was sage ich: Hoffnungsleuchtfeuer!
Da haben wir das Howler Records Label in New York und von denen kam ja unlängst erst die Killer-Scheibe von BAD WIZARD auf den Markt. Mit THE WITNESSES hat man ein zweites, nicht minder heißes Eisen im Feuer. "Tunnel Vision" heißt deren Debüt und da wird nicht lange gefackelt, sondern kurz ein paar Blueslicks angespielt, hat 'n bißchen was von Tito & Tarantula, ein durchgehender Bass - na, fingen nicht manche frühe AC/DC-Sachen ähnlich an - und schon riffen sich die STONES-Gitarren durch Mannequin während eine Orgel fette Akkorde darunter ausbreitet.

Jawohl, das geht prächtig los hier und diese kratzig-brüchige Stimme paßt bestens dazu. Rohe Energie ist hier im Spiel, wenig Firlefanz, Aggressivität wie bei den frühen WHO.
Nicht viel anders geht es bei I Should Not Have To Ask weiter. Etwas gezügelter, aber die Gitarren scheppern immer noch in bester Stones-Tradition. Manchmal muß ich an die Australier von JET denken. Ob's für THE WITNESSES jemals zu einem "Werbehit" reichen wird. Hoffentlich nicht.

Diese Art, wuchtige Akkorde zu dreschen, kommt absolut anmachend rüber und auch wenn reichlich "New York"-Style, wie im leicht nervösen Gesang von Keyboarderin Bonnie Bloomgarden bei Black Eye, zu hören ist, ist der Grundtenor doch Rock'n'Roll, Rhythm'n'Blues in dreckigster STONES- und FACES-Manier. Bei Contact High sorgen ein paar funky Riffs für einen tanzbaren Groove, aber rau bleibt es nach wie vor.
Stop Pretending (wäre jetzt eigentlich nicht die obligatorische Ballade dran) rumpelt wieder mit messerscharfen Akkorden los wie THE WHO in den 60ern. Hammer! Kurze Riff-Breaks, ansonsten geht's immer voll drauf. Das hat natürlich auch etwas Punkattitüde, was die Fünf hier veranstalten. Relativ kurze Songs und eine permanente Aufgekratztheit die ansteckt.

Time For You hätte man mit seinen Ska- und Wave-Einflüssen durchaus auch auf einem Album von THE CLASH vermuten können. Falls sich THE WITNESSES doch von einer Telefongesellschaft zu einem Beitrag überreden lassen - dieser Song sollte es sein.
Keine Atempause, vorgezählt und rein in den nächsten Song: Einen Baby Boom wird dieser Song kaum auslösen, denn dieser Rhythmus ist eher zum powervollen Abtanzen geeignet, denn für traute Zweisamkeiten. Braucht jemand Nachfolger für die STOOGES oder die NEW YORK DOLLS? Zugreifen meine Damen und Herren! Panic Attack kriegt man vielleicht dabei nicht, aber ein gewisses Herzrasen könnte sich schon einstellen. Oakley Munson und Darian Zahedi nehmen weiterhin keine Rücksicht auf Gefühle oder Geräuschempfindliche. Drauf und durch ist die Devise und so dreschen sie mit ihren Gitarren alles aus dem Weg was sich entgegenstellt.

Bei Drop By Drop scheint tatsächlich mal geringfügig vom Gas gegangen zu werden. Wieder übernimmt Bonnie Bloomgarden den Leadgesang. Der Song klingt wie eine Mischung aus Apache von den SHADOWS und Love Potion No. 9 - und sorgt für eine leicht unheimliche Spannung, die aber im Refrain immer wieder aufgelöst wird.
Wo's bis hierhin gehalten hat, wird auch im letzten Song keine unnötige Pause eingelegt. In bester AC/DC-Tradition startet der Titelsong Tunnel Vision mit druckvollem Bass und kernigen Gitarrenriffs. Solch offensiven Gitarrensound kriegt man selten geboten, das knallt schon zuhause so geil, daß ich mich frag, wie die wohl live klingen. Leute, schiebt die Lautstärkeregler hoch!

Wenn die 36 Minuten abrupt enden, erschrickt man direkt. Als träte man plötzlich ins Tageslicht hinaus. Die CD nimmt, zumindest mich, so gefangen, daß Zeit keine Rolle spielt und sie trägt einen wie in einem Rausch, einem Hurrikan, oder was auch immer, mit sich fort. Und hinterher denkt man: Wow! Was war das? Klasse!
Und gleich beginnt die Fahrt von vorne. Schnell noch den Schalldämpfer raus und ab geht's!

Epi Schmidt, 24.02.2005

 

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