Theatre Of Tragedy Last Curtain Call, AFM Records, 2011 |
Nell Sigland | Vocals | |||
Raymond Istvàn Rohonyi | Vocals | |||
Frank Claussen | Guitar | |||
Vegard K. Thorsen | Guitar | |||
Lorentz Aspen | Keyboards | |||
Hein Frode Hansen | Drums | |||
| ||||
CD 1: | ||||
01. Hide And Seek | 05. A Rose For The Dead | |||
02. Bring Forth Ye Shadow | 06. Fragment | |||
03. Frozen | 07. And When He Falleth | |||
04. Ashes And Dreams | 08. Venus | |||
CD 2: | ||||
01. Hollow | 05. Fade | |||
02. Storm | 06. Machine | |||
03. Image | 07. Der Tanz der Schatten | |||
04. A Hamlet For A Slothful Vassal | 08. Forever Is The World | |||
Es ist tragisch, aber dennoch wahr. THEATRE OF TRAGEDY aus dem norwegischen Stavanger sind nicht mehr. Anfang Oktober 2010 verabschiedete sich die insgesamt sehr erfolgreiche Formation nach rund siebzehn Jahren Existenz mit einem letzten Auftritt in ihrer Heimatstadt von ihren Anhängern. Jetzt liegt das doppelte Live-Album “Last Curtain Call“ (hier wird ausschließlich die Audioversion behandelt, da die audiovisuelle Variante [enthält zusätzlich die Tracks Lorelei und Cassandra] nicht zur Verfügung stand) und damit der Abgesang auf die, im Gothic Metal gestartete und im Laufe der Zeit immer wieder ihre Experimentierfreude in Richtung Electronic Rock und Synth Rock unter Beweis stellende, Truppe auf dem Redaktionstisch.
Die Konzertaufnahmen spannen den Bogen über nahezu die gesamte Karriere der Band und lassen deutlich werden, was ihren besonderen Reiz ausmacht bzw. ausmachte.
Der klare, weiche und zerbrechliche weibliche Gesang trifft auf den aggressiven, bedrohlichen, wilden und harten, des Öfteren (wie es sich für den Gothic Metal nun mal gehört) entstellten Männergesang, wodurch sich spannende und fesselnde Gegensätze ergeben. THEATRE OF TRAGEDY gelten in dieser Hinsicht sogar als Pioniere und Wegbereiter. Sie haben nach Überzeugung vieler ihrer Fans den so genannten, dann ziemlich angesagten, Female-Fronted-Gothic Metal überhaupt erst salonfähig gemacht (damals stand freilich noch die 2003 gegangene Liv Kristine hinter dem Mikrofon. Ihr folgte Nell Sigland nach und blieb bis zum Ende).
Die härtere Seite der Musik erschafft mit viel Pathos und Melodie düsterromantische und fantasievolle Stimmungen. Daneben entstehen hochmelodische, fließende, elektronisch geprägte, synthetische und weniger zum Metal hin tendierende Klanglandschaften. Beides verführt zum Schwelgen und Träumen.
Die Reaktionen im Publikum sind durchweg positiv, wenn auch etwas zu dünn geraten. Der Sound kommt an manchen Stellen irgendwie allzu glatt poliert und auf Perfektion getrimmt rüber. Aber immerhin stimmen Einsatz und Form des Sechsers. Das gleicht vieles wieder aus.
Mit “Last Curtain Call“ setzen THEATRE OF TRAGEDY einen gelungenen, wenn auch nicht überragenden, Schlusspunkt unter ihre, alles in allem mit Sicherheit nicht allzu enttäuschende, Laufbahn. Sie werden ganz sicher vielen fehlen.