Titel |
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01. Hound |
02. Rotting Eden |
03. Binary |
04. Final Light |
05. Embers |
06. Pale Season |
07. Anti Meridian |
08. Signals In The Sky |
09. Meridian |
Musiker | Instrument |
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Alexander Backlund | Gesang & Gitarre |
Fredrik Norrman | Gitarre |
Mattias Norrman | Bass |
Jonas Sköld | Schlagzeug |
Gastmusiker: | |
Heike Langhans | Gesang |
Sebastian Svalland | Keyboards |
Das THENIGHTTIMEPROJECT entstand im Jahr 2010 nachdem der schwedische Gitarrist Fredrik Norrrman im Jahr zuvor bei KATATONIA (bei denen er 15 Jahre lang Mitglied gewesen war) ausgestiegen war und nun eine neue musikalische Betätigung suchte. Es dauerte allerdings sechs Jahre bis zum selbstbetitelten Debüt-Album der Gruppe, das aber mit seiner Mixtur aus Rock, Metal, Doom, psychedelischen und auch progressiven Elementen bei der Presse aber auch dem „Fachpublikum“ sofort Anklang fand. Und obwohl zwischenzeitlich sogar drei Viertel des Personals ausgewechselt wurden (alle bis auf Norrrman) dauerte es jetzt nur noch knapp drei Jahre bis der Nachfolger den Weg in die Läden und auf die Plattenteller fand.
“Pale Season“ heißt das neue Werk – und auch, wenn es vom Titel her eher für eine düsterere Jahreszeit gedacht sein mag, so funktioniert es auch im Hochsommer ganz hervorragend. In den acht Liedern (und einem Outro) verweben THENIGHTTIMEPROJECT wieder sehr gefühlvoll progressive Komplexität und Verkopftheit mit psychedelischer Verspieltheit, fast schon geisterhaften elektronischen aber auch immer wieder geradeaus rockenden Momenten zu einem nicht immer leicht zu durchsteigenden Dickicht an betörenden Melodien. Dabei ist es immer wieder die Stimme von Alexander Backlund, die wie ein „Hoffnungsschimmer“ durch die teils düsteren musikalischen Momente bricht und den Hörer begleitet.
Damit gelingt es ihm auch, manche Längen oder Lücken im Songwriting geschickt zu kaschieren. Denn seien wir einmal ehrlich: an die Leistungen seiner ehemaligen Band kommt Norrman hier mit THENIGHTTIMEPROJECT nicht heran. Dafür fehlen dann doch zwischenzeitlich diese erhabenen „Aha“-Momentem wie sie KATATONIA fast dauerhaft im Angebot haben. Dabei mögen noch die Kombination aus dem akustisch getragenen Opener Hound und dem direkt darauf folgenden hart rockenden Rotting Eden auf der einen Seite sowie dem bereits vorab veröffentlichten und traumhaften Anti Meridian und dem letzten (vollwertigen) Stück des Albums, Signals In The Sky, mit der wunderbaren Heike Langhans als Gast-Sängerin sicherlich die Highlights von “Pale Season“ sein - und sollten damit auch als Anspieltipps für dieses Werk gelten.
Dazwischen bietet sich aber auch ein wenig mäandernder Leerlauf, der nicht wirklich zielgerichtet oder zwingend erscheint. THENIGHTTIMEPROJECT zeigen auf “Pale Season“ in Ansätzen, zu was sie fähig sind. Sie starten stark und hören ebenso wieder auf. Allerdings verirren sie sich zwischendurch ein wenig in ihrer eigenen Musik, finden dann aber zum Glück gegen Ende wieder aus diesem Loch heraus. Natürlich sollten Fans von Norrman‘s früherer Band hier einmal hinhören, sie werden einige Parallelen finden, die ihnen sicherlich gefallen werden. Wenn THENIGHTTIMEPROJECT beim nächsten Album auch noch die eine oder andere Schwäche im Songwriting abstellen können und vielleicht auch durchringen könnten Langhans als Vollzeit-Mitglied zu engagieren, dann könnte hier jedoch wahrlich Großes entstehen. Das kann aber erst das nächste Werk zeigen.