Thieves Kitchen

The Water Road

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.01.2009
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Jürgen Gallitz-Duckar


The Water Road, Just For Kicks, 2008
Phil MercyGuitars, Backing Vocals
Andy BonhamBass
Amy DarbyVocals, Recorders, Percussion, Clarinet, Theremin, Spoons, Clarsach
Thomas JohnsonKeyboards
Mark RobothamDrums
Produziert von: Phil Mercy and Thomas Johnson Länge: 73 Min 09 Sek Medium: CD
1. The Long Fianchetto (21:01)5. Tacenda For You (9:34)
2. Returglas (4:12)6. When The Moon Is The River Of Heaven (7:46)
3. Chameleon (9:00)7. Plaint (2:35)
4. Om Tare (7:44)8. The Water Road (11:13)

Schöner Bandname für diese britische Truppe finde ich. Regt doch meine Phantasie sofort an, das in einem Fantasy-Film umgesetzt zu sehen. Ist hier aber wohl eher augenzwinkernd gemeint, im Sinne von wir borgen uns mal hier und mal da etwas Musik. The Water Road ist bereits das vierte Werk dieser Engländer, dessen drei Vorgänger jedoch an mir vorbeigingen. Fast möcht ich jetzt schon sagen, logisch, nach dem was ich hier gehört hab.

THIEVES KITCHEN spielen total verkrampften Hirn-Prog. Das Album ist gespickt mit wunderschönen Momenten, aber nicht einmal, nicht ein einziges Mal wird ein wirklich runder Song oder ein funktionierendes Epik-Werk draus. Da gibts Pretiosen wie das Piano-Intro des ersten Stücks, röhrende Hammond-Einsätze, göttlich schöne Oboen, Saxophone, Flöten, Streicher, fetten Bass, ein agiles Drumming und so weiter. Rein klangtechnisch erinnert das übrigens desöfteren an die Schweden ANGLAGARD (deren Keyboarder hier an den Tasten sitzt).

Da möchte man meinen das wär ein Album wie gemacht für mich. Aber es haut nicht hin. Die Herren und ihre Sangesdame können einfach nicht komponieren. Da fehlt Hand und Fuß und vor allem der Bauch. Das ist reine Kopfmusik, die wie zusammengebastelt wirkt auf mich. Spannung, Dramatik - Fehlanzeige. Den Hörer auf Irrwegen zu nem Höhepunkt führen - Nix damit, da kommt keiner, nur ein permanenter Interruptus-Zustand kehrt wieder. Wann immer man das Gefühl hat jetzt geht das Stück los kann man sicher sein, dass wieder irgendein Twist eingebaut wird der ins Nirgendwo führt. Wir sind kompliziert weil wirs halt können, so in etwa muß die Einstellung zu ihrer Musik lauten.

Reines Können ist hier auch zweifellos vorhanden, das ist nicht das Thema. Aber wenn Können ins Nichts der belanglosen Gewolltheiten mündet wirds fad. Gute Ansätze gäbs zuhauf. Das folkig angehauchte Returglas ist so ein Stück. Da das nur um die 4 Minuten lang ist noch eines der besseren. Insgesamt aber hab ich so den Eindruck, die Band hat sich den Titel des ersten Stücks zu sehr zu Herzen genommen. The long fianchetto. Ein Fianchetto ist ein bestimmter Eröffnungszug beim Schach und wie ein endlos dauerndes Schachspiel, das allein für den Eröffnungszug schon 20 Minuten braucht kommt das hier an.

Nach hören des Albums dacht ich mir noch ich könnte mir das mit der Zeit schon schönhören mit der nötigen Geduld. Aber wie das Leben so spielt hab ich die Band live beim Freakparade Festival im November 08 in Würzburg gesehen. Und nun weiß ich, das wird nix mit uns beiden. Da hab ich massivst mit Schlafanfällen gekämpft, so sehr verkrampft war auch ihre Livedarbietung. Musik zum abgewöhnen, so steif präsentiert. Danach kam übrigens Magma auf die Bühne und wie man ein Stück selbst über ne Stunde hochspannend und vor Dramatik berstend aufbaut, konnte sich die Mannschaft aus der Diebesküche da gleich mal als Lehrstück anschauen.

Mein Fazit also - Macht euch doch mal locker bitte. Lasst diese Krampfattitüde weg und schreibt erstmal Stücke die funktionieren. Das Gefrickel könnt ihr dann ja hinterher mit reinbauen.

Jürgen Gallitz-Duckar, 16.01.2009

 

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