Thin Lizzy

Thunder And Lightning Tour

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 27.03.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Thin Lizzy
Thunder And Lightning Tour, Sonic Pictures, 2006
Phil Lynott Vocals, Bass
John Sykes Guitars, Vocals
Scott Gorham Guitar, Vocals
Darren Wharton Keyboards, Vocals
Brian Downey Drums
Länge: ca. 55 Min Medium: DVD
1. Thunder And Lightning7. Emerald
2. Baby Please Don't Go8. Still In Love With You
3. Angel Of Death9. Rosalie
4. Are You Ready10. Dancing In The Moonlight
5. Cold Sweat11. Whiskey In They Jar
6. The Sun Goes Down

Endlich war es soweit: 1983, das Jahr in dem wir 18 wurden.
Einhergehend hatten meine Kumpels und ich Führerscheine und die nötigen fahrbaren Untersätze und kein Konzert unserer Begierde sollte uns nun mehr entgehen. Da bot sich im 150km entfernten Nürnberg das 'Monsters Of Rock' Festival natürlich an.
Um die Mittagszeit spielten TWISTED SISTER, WHITESNAKE waren der Headliner des Festivals und dazwischen spielten Rockgrößen wie MOTÖRHEAD und, ja, eben THIN LIZZY. Denen ich sträflicherweise damals gar nicht so viel Beachtung schenkte und sie mir aus der Distanz betrachtete. Hätte ich gewusst, dass die Band zum letzten Mal in Deutschland sein sollte und überhaupt ihr letztes Jahr existierte, wäre ich vielleicht aufmerksamer gewesen. So interessierte mich Lemmy und seine Motorschädel bedeutend mehr, zu denen übrigens mittlerweile der Ex-THIN LIZZY Gitarrist Brian Robertson gehörte.

Von dieser letzten Tour, der 'Thunder And Lightning Tour', berichtet diese DVD anhand des letzten gefilmten Konzertes der Band. Wie es sich für eine irische Rockband gehört, in Dublin aufgenommen.
Zu Beginn kommen noch mal ein paar Freunde und Weggefährten von Phil Lynott zu Wort, zu denen u.a. Brian 'Robbo' Robertson, Eric Bell, diverse Journalisten und Produzenten, sowie der ehemalige Fußballstar und inzwischen verschiedene Freund George Best. Na ja, wer den zum Freund hatte, kann ja nicht gesund gewesen sein.
Und gesund sah Phil Lynott auch nicht mehr aus. Auf der Bühne sah er zwar immer aus als stünde er unter Strom und sein Feuer und seine Leidenschaft ließen sonst was vermuten, aber hier ist er definitiv nicht mehr fit. Da kann man die Anstrengungen einer Tour gerne anführen, aber von der gewohnten Energie aus, sagen wir, den Rockpalast Tagen ist hier kaum noch was übrig.
Beim zweiten Titel weiß Phil schon nicht mehr welcher als nächstes kommt. Er überspielt das zwar - "I just have a drink and I'll remember" - aber wahrscheinlich lässt er sich den Titel im Dunkel der Bühne zuflüstern. Baby Please Don't Go heißt der Song und hat natürlich nix mit dem Blues-Klassiker zu tun, sondern stammt vom damals neuen Album "Thunder And Lighning". Die Stimme zeigt hier schon Schwächen, aber immerhin singt er hier noch, während er bei einem Großteil der anderen Lieder fast schon Lemmy-mäßig röhrt. Seine Stimme ist da wirklich arg fertig und sein Gesicht spiegelt das in seiner Aufgedunsenheit auch noch wieder.

Liest man sich die Songtitel durch, scheinen die gleichfalls dazu zu passen: Angel Of Death, Cold Sweat, The Sun Goes Down...
Ich meine, schön, es sind immer noch THIN LIZZY und schlecht ist das beileibe nicht und es rockt immer noch gnadenlos. Die Bühne, mit ihren Wänden von Marshall-Verstärkern und -Boxen, sieht absolut göttlich aus und lässt die Augen jedes Rockers leuchten. Den John Sykes hab ich halt noch nie gemocht und so wie er es bald bei WHITESNAKE machen sollte, nudelt er halt auch hier alles nieder was ihm in den Weg kommt.
Also, jetzt mal Spaß beiseite: Ein Solo ist Bestandteil eines Liedes und sollte wenigstens einen geringen Bezug dazu haben, aber was der Sykes bei Cold Sweat vom Stapel lässt, ist ein sinnloses Gewichse, das weder zu dem noch zu einem anderen Song passt. Na ja, schön, so kennt man ihn ja und vielen gefällt's sogar.
Die eher ruhigeren Nummern wie The Sun Goes Down, Still In Love With You und Dancing In The Moonlight scheinen Phil hier bedeutend mehr zu liegen und Rocker wie Emerald eher eine Bürde zu sein. Keine Sorge, John Sykes sorgt schon für den nötigen Lärm.
Den häufige Wechsel zwischen langsamen und schnellen Nummern empfinde ich als etwas störend, aber die Rosalie macht dann doch etliches wett. Nach wie vor ein geiler Song! Im Mittelteil geht Phil kurz entschlossen in Dancing In The Moonlight über, kommt dann wieder zu Rosalie zurück, um dann Whiskey In The Jar anzustimmen. Allerdings relativ schlampig heruntergespielt und gesungen. Ich glaube, der einzige der hier richtig spielt ist Brian Downey.

Mit irgendwelchen Extras glänzt die DVD nicht und so bleibt sie Dokument. Historisch sicherlich interessant, aber wer die Band in Hochform sehen will, sollte zur Rockpalast-DVD greifen.
Klang und Ton sind oberes Mittelmaß.

Ländercode: 0
Ton: Dolby Digital 5.1
Bild: 16:9

Epi Schmidt, 27.03.2006

 

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