Thomas Zenglein See You In Heaven, Bennes Music Label, 2016 |
Thomas Zenglein | Piano, Keyboards, Programming | |||
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01. Orphaned Parents Part I | 06. For Ever My Pride And Joy | |||
02. Loving Longing | 07. I Miss You So | |||
03. Love Beyond Death | 08. Life In Spite Of Mourning | |||
04. Link Between The Worlds | 09. Lone Father | |||
05. Living In A Changed World | 10. Orphaned Parents Part II | |||
Jeder stelle sich einmal folgende Extremsituation vor: Man bekommt aus heiterem Himmel Kenntnis vom Unfalltod eines über alles geliebten Menschen. Diese, für das eigene Leben, unschätzbar wichtige Persönlichkeit ist urplötzlich nicht mehr da. Einfach so, von jetzt auf eben. Aus der gerade noch selbstverständlichen irdischen Existenz gerissen.
Genau diese schreckliche Erfahrung haben der Marktheidenfelder Thomas Zenglein und seine Familie 2013 durchmachen müssen. Damals kam schlimmerweise sein erst 1992 geborener Sohn Benedikt bei einem Verkehrsunfall ums Leben.
“Benne“, wie ihn seine Freunde kurz und bündig nannten, besaß musikalisches Talent und war immens produktiv. Er ist im Hooked on Music mit den beiden Projekten FAINT und REDNECK 21 verewigt.
Thomas Zenglein beschreitet mit den Mitteln der Musik und seines Glaubens einen eigenen Weg, die unabänderliche Tatsache des Todes seines Kindes zu verkraften. Das daraus resultierende und im Verlaufe dieser Zeilen besprochene Album “See You In Heaven“ hat er völlig im Alleingang komponiert, arrangiert, eingespielt, aufgenommen, gemixt, gemastert und produziert. Führt man sich die zehn, vom Piano dominierten, mittels Sound- und Geräuscheffekten umfassend angereicherten, Instrumentalstücke zu Gemüte, fällt einem sofort auf, dass sie (trotz des Anlasses ihres Entstehens) nicht in Trost- und Mutlosigkeit versinken. Wie ihr Schöpfer schon im Vorwort des Booklets anmerkt, sollen die Tracks vielmehr Hoffnung auf das Überwinden von Verzweiflung und Verlustgefühlen machen. Dementsprechend stützen sie sich nicht bloß auf getragene, leise, kummer- und schmerzvolle Klänge, sondern verbinden in vielschichtiger Weise Pop, Rock, Folk und Symphonisches miteinander. Es geht also nicht nur zurückhaltend und würdevoll zu, sondern das Material darf auch Fahrt aufnehmen und schwungvoll Energien freisetzen.
Im Booklet erläutert Thomas Zenglein übrigens ausführlich die Bedeutung jedes einzelnen Stückes. Damit gibt er dem Hörer zusätzliche Informationen an die Hand, die es ihm ermöglichen, nahezu die gesamte Bandbreite an Emotionen zu überblicken, denen die Hinterbliebenen in den unterschiedlichsten Phasen von Trauer und Trauerarbeit ausgesetzt sind.
Vielleicht kann Thomas Zenglein ja wirklich dem einen oder anderen Trauernden mithilfe seiner Kompositionen auf “See You In Heaven“ ein wenig Trost und Zuversicht bescheren. Ihm quasi die Richtung zum Licht am Ende des Tunnels weisen. Einen Versuch könnte es durchaus wert sein, sich diesem Werk einmal zuzuwenden, denn es lädt sowohl zum Nachdenken, als auch Träumen ein.