Thompson Family, Concord Music Group, 2014 |
Teddy Thompson | Vocals, Guitar, Piano, Pump Piano | |||
Richard Thompson | Vocals, Guitar, Doumbek, Hurdy Gurdy | |||
Linda Thompson | Vocals | |||
Kami Thompson | Vocals | |||
Zak Hobbs | Vocals, Acoustic Guitar, Mandolin | |||
Rob Walbourne | Drums, Percussion | |||
James Walbourne | Vocals, Acoustic & Electric Guitars | |||
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01. Family | 06. At The Feet Of The Emperor | |||
02. One Life At A Time | 07. Right | |||
03. Careful | 08. Perhaps We Can Sleep | |||
04. Bonny Boys | 09. That's Enough | |||
05. Root So Bitter | 10. I Long For Lonely | |||
Familientreffen im Hause Thompson. Auf den ersten Blick sicherlich eine spannende Angelegenheit. Kritisch betrachtet wäre aber wohl für dieses "Family"-Album etwas mehr drin gewesen.
Auf Initiative von Richard und Linda Thompsons Filius Teddy versammelten sich also drei Generationen des Stammbaums (von den berühmten Großeltern bis zum Enkel Zak Hobbs), um sich mit ihren Kompositionen erstmalig als einträchtige Songwriter-Familie zu präsentieren.
Der rothaarige Teddy Thompson, der inzwischen selbst auf eine Karriere als veritabler Country-Barde mit diversen Alben im Rücken zurückblickt, schickte E-Mails an seine Familie, in denen er vorschlug, dass jeder diesem Album zwei neue Songs beisteuern sollte. Die Reaktionen "passten genau zu den verschiedenen Persönlichkeiten in meiner Familie", sagt der 38-jährige.
"Meine Mutter antwortete genau zwei Minuten später, und mein Dad schrieb: "that's interesting". Meine kleine Schwester Kami nahm sich etwas mehr Zeit, sie kann manchmal sehr zurückhaltend sein, wenn es um musikalische Zusammenarbeit geht, insbesondere solche mit der Familie." Alle nahmen sich viel Zeit, um dann zehn großartige Songs zu schicken.
Teddy Thompson flog zurück in seine Heimatstadt London, um dort Overdubs mit seiner Mutter, Schwester, seinem Schwager und Neffen einzuspielen. Zak Hobbs steuert dem Album übrigens seinen ersten eigenen Song bei, den er mit 17 geschrieben hat. Danach traf Teddy seinen Vater in Los Angeles für weitere gemeinsame „Overdubs“. "Alles ging sehr schnell, und ich kam mit einer vollen Festplatte nach Hause", berichtet er. "Meine Aufgabe war dann, die verschiedenen Teile zu sichten und zusammenzufügen – was gar nicht so leicht war."
So geben wir uns mit einer sehr angenehmen und kurzweiligen Liedersammlung zufrieden, die irgendwo zwischen Folk, Country, Singer-Songwriter und Pop-Gefühlen lustwandelt und die musikalische Klasse dieser britischen Familie anhand stimmiger Einzelbeiträge auffächert und das Interesse an den jeweiligen Solokarrieren der talentierten Sprösslinge befeuert. Teddy überzeugt durchweg mit brillanten Vocals, Kami mit sympathischer und anschmiegsamer Pop-Sensibilität zwischen Fleetwood Mac und Bangles, Mama Thompson mit emotionalen und introspektiven Lyrics und Papa Richard mit seiner typischen, knorrigen Folk-Attitüde, die seit Jahrzehnten für Anerkennung sorgt.
Teddy Thompson selbst betrachtet die Album-Aufnahmen aus dem sehr persönlichen Blickwinkel eines Sohnes, der um den Zusammenhalt einer auseinander gedrifteten Familie bemüht ist: "Mir war gar nicht klar, wie sehr ich versuchte, meine geschiedene Familie wieder zusammenzuführen", resümiert er. "Als Erwachsene bringt uns die Musik einander wieder näher. Das Einspielen dieses Albums war therapeutisch für mich. Einige Schäden aus der Vergangenheit konnten wir womöglich reparieren."