Thompson

Family

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.12.2014
Jahr: 2014
Stil: Singer-Songwriter, Folk

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Thompson
Family, Concord Music Group, 2014
Teddy ThompsonVocals, Guitar, Piano, Pump Piano
Richard ThompsonVocals, Guitar, Doumbek, Hurdy Gurdy
Linda ThompsonVocals
Kami ThompsonVocals
Zak HobbsVocals, Acoustic Guitar, Mandolin
Rob WalbourneDrums, Percussion
James WalbourneVocals, Acoustic & Electric Guitars
Produziert von: Teddy Thompson Länge: 41 Min 13 Sek Medium: CD
01. Family06. At The Feet Of The Emperor
02. One Life At A Time07. Right
03. Careful08. Perhaps We Can Sleep
04. Bonny Boys09. That's Enough
05. Root So Bitter10. I Long For Lonely

Familientreffen im Hause Thompson. Auf den ersten Blick sicherlich eine spannende Angelegenheit. Kritisch betrachtet wäre aber wohl für dieses "Family"-Album etwas mehr drin gewesen.
Auf Initiative von Richard und Linda Thompsons Filius Teddy versammelten sich also drei Generationen des Stammbaums (von den berühmten Großeltern bis zum Enkel Zak Hobbs), um sich mit ihren Kompositionen erstmalig als einträchtige Songwriter-Familie zu präsentieren.

Der rothaarige Teddy Thompson, der inzwischen selbst auf eine Karriere als veritabler Country-Barde mit diversen Alben im Rücken zurückblickt, schickte E-Mails an seine Familie, in denen er vorschlug, dass jeder diesem Album zwei neue Songs beisteuern sollte. Die Reaktionen "passten genau zu den verschiedenen Persönlichkeiten in meiner Familie", sagt der 38-jährige.
"Meine Mutter antwortete genau zwei Minuten später, und mein Dad schrieb: "that's interesting". Meine kleine Schwester Kami nahm sich etwas mehr Zeit, sie kann manchmal sehr zurückhaltend sein, wenn es um musikalische Zusammenarbeit geht, insbesondere solche mit der Familie." Alle nahmen sich viel Zeit, um dann zehn großartige Songs zu schicken.
Teddy Thompson flog zurück in seine Heimatstadt London, um dort Overdubs mit seiner Mutter, Schwester, seinem Schwager und Neffen einzuspielen. Zak Hobbs steuert dem Album übrigens seinen ersten eigenen Song bei, den er mit 17 geschrieben hat. Danach traf Teddy seinen Vater in Los Angeles für weitere gemeinsame „Overdubs“. "Alles ging sehr schnell, und ich kam mit einer vollen Festplatte nach Hause", berichtet er. "Meine Aufgabe war dann, die verschiedenen Teile zu sichten und zusammenzufügen – was gar nicht so leicht war."

Herausgekommen ist ein Album, das sich als gute, aber dennoch zu lose und etwas zusammen gewürfelte Songsammlung präsentiert. Eine Zusammenkunft, die sich bei aller vorhandenen Qualität weniger auf die musikalischen und familiären Interaktionen versteift, sondern eine kompositorische und gesangliche Vielfalt in den Ring wirft, ohne das damit einhergehende Niveau wirklich zu bündeln, so dass die jeweiligen Stärken der einzelnen Familienmitglieder zwar deutlich werden, aber die Chance auf gegenseitig befruchtendes Komponieren unglücklicherweise nicht wirklich genutzt wurde. Kami und ihr Ehemann James komponieren zwei Tracks gemeinsam. Oma Linda und Enkel Zak fertigen einen Song. Und Teddy schreibt ein Lied gemeinsam mit seiner Mutter Linda.
Natürlich bleibt es fraglich, ob sich Teddy mit seinem Vater Richard, oder Linda mit ihrem ex-Gatten Richard zu echten songschreiberischen Höhenflügen hätten aufraffen können. Doch bei dem vorhandenen Potential liegt der Gedanke nahe, dass die eine oder andere eine prickelnde Momentaufnahme dabei heraus gesprungen wäre. Spekulation, allemal.

So geben wir uns mit einer sehr angenehmen und kurzweiligen Liedersammlung zufrieden, die irgendwo zwischen Folk, Country, Singer-Songwriter und Pop-Gefühlen lustwandelt und die musikalische Klasse dieser britischen Familie anhand stimmiger Einzelbeiträge auffächert und das Interesse an den jeweiligen Solokarrieren der talentierten Sprösslinge befeuert. Teddy überzeugt durchweg mit brillanten Vocals, Kami mit sympathischer und anschmiegsamer Pop-Sensibilität zwischen Fleetwood Mac und Bangles, Mama Thompson mit emotionalen und introspektiven Lyrics und Papa Richard mit seiner typischen, knorrigen Folk-Attitüde, die seit Jahrzehnten für Anerkennung sorgt.

Teddy Thompson selbst betrachtet die Album-Aufnahmen aus dem sehr persönlichen Blickwinkel eines Sohnes, der um den Zusammenhalt einer auseinander gedrifteten Familie bemüht ist: "Mir war gar nicht klar, wie sehr ich versuchte, meine geschiedene Familie wieder zusammenzuführen", resümiert er. "Als Erwachsene bringt uns die Musik einander wieder näher. Das Einspielen dieses Albums war therapeutisch für mich. Einige Schäden aus der Vergangenheit konnten wir womöglich reparieren."

Frank Ipach, 06.12.2014

 

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