Thorbjørn Risager

From The Heart

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.01.2009
Jahr: 2006
Stil: Blues
Spiellänge: 35:53
Produzent: Billy Cross

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


From The Heart, Gateway Music, 2006
Thorbjörn Risager Vocal, Guitar
Emil Balsgaard Piano, Keyboards
Svein Erik Martinsen Guitar, Background Vocals
Sören Böjgaard Bass
Martin Seidelin Drums
Andreas Biilmann Trumpet
Kasper Wagner Saxophone
Guest Musicians:  
Pia Tröjgârd, Lea Thorlann Background Vocals
Anders Larsson Trombone
Jarno Varsted Harmonica
     
01. Love Turned Cold 06. Heart Of The Night
02. You Can Have It your Way 07. Can't Get Enough
03. Burning Up 08. Same Old Blues
04. Ain't Gonna Turn My Back On You 09. I Don't Mind
05. Roll 'Em Pete 10. Ain't Ever Gonna Leave No More

Wie er so da sitzt, auf dem Cover seines Studiodebüts "From The Heart", in braunem Anzug und Hut, vor braunem Hintergrund und in den Gesichtszügen meint man etwas latin-afro-amerikanisches zu erspähen, da könnte man leicht auf einen Jazzmusiker, oder zumindest etwas aus der Gegend von New Orleans schließen. Der Name suggerierte es aber natürlich schon: Thorbjörn Risager ist im nördlichen Europa beheimatet und hat sich mit seiner Band aus den Kopenhagener Bluesclubs mittels einer Live-CD in die Ohren und Herzen eines erweiterten Publikums gespielt.
Es geht hier also deutlich straighter zu, als es den optischen Anschein hat. In jenen Bluesclubs kommen so derbe Riffs und Rhythmen, wie die von Love Turned Cold richtig gut an. Da denkt man gleich an DR. FEELGOOD, während die volle, raue Stimme eher einen Schwarzen aus Chicago vermuten ließe. Angereichert und aufgepeppt wird dieser erdige R&B durch leichte Orgelunterstützung und ein paar scharfe Bläserriffs a la ROOMFUL OF BLUES. Jene könnte man auch hinter dem folgenden Stampf-Boogie You Can Have It Your Way wähnen. Da wackelt das Köpfchen automatisch auf und ab und der Körper schunkelt hin und her. Geht an keinem QUO-Head spurlos vorbei.
Zwar geht es auch etwas subtiler zu, aber selbst einem eher dem Midtempo-Blues zuzurechnenden Titel wie Burning Up fehlt der Drive nicht. Klasse, die Soul-getränkte Stimme von Risager und die dynamischen Gitarren- und Bläserakzente. Könnte sich sogar zu einem Ohrwurm entwickeln.

Etwas Neues will uns hier keiner verkaufen und ähnliche Blues-Nummern, wie Ain't Gonna Turn My Back On You kennt man wahrlich zur Genüge. Es spricht für die Band, dass man trotzdem aufmerksam zuhört. Das liegt großteils an der tollen gesanglichen Leistung, an den immer unterstützenden - nie aufdringlichen - Bläsersätzen und an der immer beißend-scharfen Leadgitarre, die keine Seichtigkeiten aufkommen lässt. Die Basis dafür liefern perfekt dynamisch gespielte Bass und Drums und die aufperlenden Pianoläufe von Emil Balsgaard. Der darf denn auch zum Boogie-Woogie-Schaulaufen in der Big Joe Turner Nummer Roll 'Em Pete antreten. Der Titel ist Programm, denn geschrieben hat den Song Turners Pianist Pete Johnson, und Balsgaard befindet sich hier auf dessen Spuren. Thorbjörn Risager inspiriert das dazu, den ursprünglichen Text um ein paar Rock'n'Roll-Standarts zu erweitern.
Der Einsatz einer Akustikgitarre und füllende Bläser, sowie die Harmoniestimmen zweier Backgroundsängerinnen, machen Heart Of The Night zu dem Hit der Platte. Würde da ein Rod Stewart seinen Namen drauf pressen, wäre der Verkaufserfolg gesichert. Oder auch bei einem Zucchero. Oder einem Joe Cocker. Die dennoch rauen Ecken des Songs, verhindern, dass es so weit kommt..
Can't Get Enough hat nix mit BAD COMPANY zu tun, sondern ist ein selbstverfasster, treibender, funky, Blues/R&B mit Ansteckgefahr. Der dürfte - auch mit dem Call-and-Response Chor - manchen Club zum Kochen gebracht haben.

Den Same Old Blues kennt man wiederum, u. a. von John Mayall (na ja, welchen Blues-Song kennt man nicht von dem), und der bringt etwas Erholung und Entspannung, mit seiner gemächlichen Stimmung.
Mir ist so eine peppig-swingende Nummer, wie I Don't Mind deutlich lieber. Ja, da könnte ich mir auch meine Freundin Candye Kane gut mit auf der Bühne vorstellen, die schmetternde Trompete noch anfeuernd.
Zum Schluss wird's dann akustisch, für den erdigen Delta-Blues Ain't Ever Gonna Leave No More. Sehr atmosphärisch, mit heulender Blues-Harp und vibrierender E-Gitarre gestrickt, verbreitet der Song ein tolles Flair.
Das Album endet zwar mit etwas weniger Schwung als es beginnt, ist aber trotzdem eine allen Blues-Fans zu empfehlende Scheibe und eine Einladung Thorbjörn Risager mal live zu sehen, bzw. sich nach weiteren CDs von ihm umzusehen.

Epi Schmidt, 04.01.2009

 

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