Thorbjørn Risager Songs From The Road, Ruf Records, 2015 |
Thorbjørn Risager | Vocals, Guitars, Dobro | |||
Emil Balsgaard | Keyboards | |||
Peter Skjerning | Guitars, Backing Vocals | |||
Kasper Wagner | Alto Sax, Baritone Sax | |||
Hans Nybo | Tenor Sax, Backing Vocals | |||
Peter W Kehl | Trumpet, Flugelhorn, Trombone, Sousaphone | |||
Søren Bøjgaard | Bass | |||
Martin Seidelin | Drums, Backing Vocals | |||
Lisa Lystam, Ida Bang | Background Vocals | |||
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CD: | ||||
01. If You Wanna Leave | 09. Long Forgotten Track | |||
02. Paradise | 10. On My Way | |||
03. Drowning | 11. All I Want | |||
04. Baby Please Don't Go | 12. High Rolling | |||
05. Too Many Roads | 13. Let The Good Times Roll | |||
06. China Gate | 14. I Won't Let You Down | |||
07. Rock'n'Roll Ride | 15. Opener | |||
08. Through The Tears | ||||
DVD: | ||||
01. If You Wanna Leave | 10. Get Up, Get Higher | |||
02. Paradise | 11. Through The Tears | |||
03. Drowning | 12. Long Forgotten Track | |||
04. The Straight And Narrow Line | 13. On My Way | |||
05. Too Many Roads | 14. All I Want | |||
06. I'm Tired | 15. Baby Please Don't Go | |||
07. China Gate | 16. Let The Good Times Roll | |||
08. Rock'n'Roll Ride | 17. I Won' Let You Down | |||
09. High Rolling | 18. Opener | |||
Wie uns einst Otto Waalkes versicherte, “lügen Dänen nicht“, aber einen eigenwilligen Humor haben sie schon. Wer fängt ein Konzert mit einem Song namens If You Wanna Leave an und beendet es mit einem Opener betitelten? Der Name der Begleitband von Thorbjørn Risager hingegen trifft da schon eher ins Schwarze, denn einem Tornado kommt das schon nahe, was THE BLACK TORNADOS zusammen mit ihrem Leader da in der Bonner Harmonie, im April dieses Jahres, entfachten.
Das Ganze natürlich auf festgehalten in Ton und Bild und jetzt als Teil von Ruf Records‘ never-ending “Songs From The Road“-Reihe veröffentlicht. Wie gehabt, als CD + DVD, wobei man hier die DVD ob ihrer drei zusätzlichen Songs und – dem Vernehmen nach – kompletten Konzertes, den Vorzug geben sollte. Es ist außerdem auch optisch ein Erlebnis, diese “Zirkustruppe“ auf der Bühne zu sehen. Erinnert so entfernt an COMMITMENTS und ähnliche Bands. Und mit diesem umfangreichen “Orchester“ kriegt man natürlich auch einen fetten Sound hin.
Dieser wird von den Gitarren dominiert, aber auch Orgel und Bläser nehmen wichtige Positionen ein. Wichtigster Bestandteil ist aber Risagers Gesang. Gleich in jenem Texas-Boogie-Opener klingt es, wie mindestens zwei Packungen Reißnägel mit Bourbon durch die Kehle gejagt. Eine wahrlich beeindruckend Stimme, die man Zweizentner-Farbigen zutrauen würde, aber kaum einem schmalen Dänen. Na ja, wir kennen ja Ottos Meinung.
Man kann sich aber auch auf nichts verlassen hier. Außer, dass es immer hochkarätig ist. Mit Paradise folgt ein Delta-Blues, ursprünglicher Machart, während man sich bei der nächsten Nummer, Drowning, auf New Orleans zubewegt. Immer mal durchsetzt von ein paar Fanfarenstößen der Bläserabteilung, mal locker ins Jazzige rübergleitend, oder altbekannten Coverversionen, wie Baby Please Don’t Go oder Let The Good Times Roll neues Leben einhauchend. “Hauchen“ ist da vielleicht das falsche Wort, denn meist wird hier ordentlich geblasen, bzw. die Saiten der Gitarren hart angeschlagen. Womit wir bei einem weiteren Highlight sind, denn Risager ergänzt sich mit Peter Skjerning hervorragend. Einerseits ergänz jener Skjerning die Rhythmusarbeit von Risager mit scharfen Riffs – oft mit dem Slide-Röhrchen – und auf der anderen Seite sind die beiden so miteinander verwoben und eingespielt, dass man mal locker ein paar zweistimmige Soli vom Stapel lässt.
Oft zitiert und strapaziert überträgt sich die Spielfreude der Band, ihre Musik und ihr voller Sound, hier umgehend auf das Publikum und sorgt von Beginn an für Stimmung. Eingewöhnungsphase ist hier nicht. Ist auch keine Zeit dafür, denn diese Band ist eine gut geölte Maschine und heizt auf hohem Niveau ein.
Wobei man sich auch mal zurücknimmt und einem balladesken R&B a la Through The Tears Platz verschafft. Mal was zum lockeren Mitgrooven, bevor man einen ländlichen Weg Richtung Mississippi und erneut New Orleans einschlägt.
Klar, die Verschnaufpausen braucht man, zumal es spätestens mit All I Want wieder wuchtig zur Sache geht. Da greifen Bläser, Keyboards, Backgroundgesang, die treibende E-Gitarre, Drums, Sänger und überhaupt jedes Element ineinander und rocken einfach mitreißend. Auch hier wieder ein tolles Gitarren-Duett!
Harte Riffs kicken High Rolling voran, bevor Let The Good Times Roll die Show vorerst beendet. Die wundervolle Ballade I Won’t Let You Down leitet die Zugabe soft aber äußerst gehaltvoll ein und Opener setzt dann einen Funk-Rock-Schlusspunk, nachdem sich Herr Kravitz heutzutage die Finger lecken würde.
Ein absolut starker Mitschnitt, der eine heiße Band präsentiert, die man sich nicht entgehen lassen sollte, so man denn die Chance dazu hat.