Threshold

Surface To Stage

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.05.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Threshold
Surface To Stage, NSM/Eigenvertrieb, 2006
Mac Lead Vocals
Karl Groom Guitars & Backing Vocals
Nick Midson Guitars
Steve Anderson Bass & Backing Vocals
Richard West Keyboards & Backing Vocals
Johanne James Drums
Produziert von: Karl Groom & Richard West Länge: 72 Min 05 Sek Medium: CD
1. Mission Profile (8:22)6. Opium (6:29)
2. Ground Control (7:12)7. The Art Of Reason (10:06)
3. Into The Light (8:51)8. Pressure (5:22)
4. Echoes Of Life (8:28)9. Flags And Footprints (5:10)
5. Long Way Home (5:57)10. Light And Space (6:05)

Einer meiner Freunde ist ein "Proggie". Wenn wir uns ab und an treffen drehen sich viele Gespräche um, wie sollte es auch anders sein, Musik. Dabei stelle ich immer wieder fest, dass der eine über die bevorzugten Acts des anderen meist gut im Bilde ist, die Summe der Schnittpunkte jedoch eher klein ausfällt. Gemeinsame Nenner sind u.a. RUSH, PINK FLOYD oder der Besuch eines DREAM THEATER Konzerts im letzten Oktober. Kann sein, dass er da auch sein THRESHOLD T-Shirt trug.
Als ich jüngst ein Exemplar des Album "Surface To Stage" in der Post hatte, tat sich bei mir sofort die Schublade "Prog Rock" auf und mein erster Gedanke war: "Weia, wieder diese Frickel-Mucke". Ein großer Fehler, wie mir bereits nach dem ersten Hördurchgang klar wurde.
Ich gebe zu, bis zu diesem Zeitpunkt noch nie einen Song von TRESHOLD gehört zu haben. Schade, da ist mir bisher etwas entgangen, denn auch wenn ich die Band in die progressive Sparte einsortieren würde, so lässt sich durchaus behaupten, selbst tolerantere Fans der traditionellen New Wave Of British Heavy Metal sollten mit dieser Musik etwas anfangen können.

Das Album beginnt heftig mit Mission Profile, einem Track, geradezu prädestiniert für einen Opener. Die beiden Gitarristen präsentieren sich als songdienlich spielend und sorgen mit ihrem Riffing für eine "Headbangin'" Atmosphäre.
Das folgende Ground Control setzt nach einem kurzen Keyboard-Intro diese Richtung fort. Klar gibt es irgendwann Breaks. Im ruhigeren Mittelteil glänzt man mit einem schönen melodischen Solo, ehe man sich allmählich steigernd wieder in heftigere Regionen begibt.
Die Stärke THRESHOLDs liegt darin, "richtige" Songs zu schreiben und nicht nur irgendwelche Fragmente darzubieten welche dem verehrten Publikum beweisen sollen wie gut man spielen kann. Echoes Of Life sei hier stellvertretend für das gesamte Album genannt. Eine Pianopassage leitet einen vergleichsweise hymnenhaften Track ein, der in seinem Verlauf von Tempowechseln, diversen Soli und wechselnder Heftigkeit durchzogen wird, um am Ende wieder in das gesangliche Anfangsthema zu münden.
Long Way Home sorgt wieder für die Bewegung der Nackenmuskulatur. Da wir ja alle älter werden, ist die an den heftigen Anfang folgende Passage neben der Rücksichtnahme auf unsere Gesundheit auch wieder ein Schmankerl für die hoffentlich noch nicht allzu tauben Ohren. Kurze Regenerationsphase, und es wird weitergebrezelt bis zu den nächsten ruhigeren Momenten. Die Abwechslung innerhalb ihres Songmaterials lässt die Musik von TRESHOLD zu einem wahren Hochgenuss geraten. Nie beschleicht einen das Gefühl, die Band spiele mehr gegen- als miteinander.
Man höre sich Opium an. Da gibt es ein gemeinsames Intro von Keys und Sologitarre und einen Sänger, der aufgrund seiner guten Verfassung den einzelnen Songs weiteren Reiz verleiht. Ist das jetzt episch oder hymnisch oder vielleicht beides, egal, es hört sich einfach klasse an. Die mächtige Rhythmusgitarre besorgt nicht nur hier den vielleicht entscheidenden Kick. Freunde heftiger Gitarrenarbeit kommen auf "Surface To Stage" voll auf ihre Kosten, was man fürwahr nicht von allen Acts dieses Genres behaupten kann.

Wie bereits erwähnt, Sänger Mac ist nicht einfach ein in höchsten Tonlagen kreischender Fronthansel, sondern der Mann kann richtig singen und stellt das eindrucksvoll unter Beweis. Seine Bandkumpanen ebenfalls. Backing Vocals, die auch richtigen Sinn machen, gibt es beispielsweise in dem über zehnminütigen The Art Of Reason zu bestaunen. Manchmal gerät's schon beinahe klassisch.
Richard West sorgt mit seinen Keyboards nicht nur für das Stopfen von irgendwelchen vermeintlichen Soundlücken (man kann so was auch als pures "Zukleistern" bezeichnen), sondern der Mann setzt Akzente. Wenn nötig nur eine kleine Piano-Passage, in anderen Fällen den Song alleine in eine neue weitere Richtung lenkend. Und Atmosphären schaffend wie bei Pressure, wo man anfangs kurz an den Soundtrack eines John Carpenter-Films erinnert wird.
Die Gitarren-Fraktion stellt sich als über jeden Zweifel erhaben dar und dürfte sowohl die heftigere Fraktion als auch die Feingeister unter uns bestens bedienen.
Nix gegen Doublebass, aber es gibt mehr als genügend Acts, die es damit maßlos übertreiben. Besonders live kommt man als Zuhörer dann häufig in den Genuss einer wenig schmackhaften "Doublebass"-Suppe. Johanne James beweist, dass ein Weniger oftmals ein Mehr ist und schließt sich dem hohen Niveau seiner Bandkollegen nahtlos an.

"Surface To Stage" wurde am 17. September 2004 im Club "Z7" in Pratteln (Schweiz) während der Tour zum Longplayer "Subsurface" (2004) aufgenommen. Von eidgenössicher Gemütlichkeit ist nichts zu verspüren, das Ganze erinnert eher an einen aufregenden Abend mit einer großartigen Band.
Wenn ich meinen Kumpel mal wieder besuche, muss er mir seine TRESHOLD-Alben vorspielen, soviel ist schon jetzt klar. Und ein Konzertbesuch käme garantiert auch gut...

Nachtrag: Es handelt sich um eine "Fanclub only CD", die exklusiv über die Bandhomepage bzw. bei Just For Kicks Music erhältlich ist.

Jürgen Ruland, 03.05.2006

 

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