Bang!, STC Recordings, 2008 | ||||
Luke Morley | Guitars, Percussion, Backing Vocals, Harmonica | |||
Ben Matthews | Guitars & Keyboards | |||
Harry James | Drums & Percussion | |||
Chris Childs | Bass Guitar & Dancing | |||
Daniel Bowes | Lead & Backing Vocals | |||
Peter Shoulder | Banjo | |||
Tara McDonald | Additional Backing Vocals | |||
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01. On The Radio | 07. Watching Over You | |||
02. Stormwater | 08. Miracle Man | |||
03. Carol Ann | 09. Turn Left At California | |||
04. Retribution | 10. Love Sucks | |||
05. Candy Man | 11. One Bullet | |||
06. Have Mercy | 12. Honey | |||
Auf dem Debütalbum von THUNDER, Backstreet Symphony" (1990), befanden sich zwei Songs, die bereits 1989 aufgenommen wurden, was nix anderes bedeutet, als dass die Band nunmehr 20 Jahre besteht. Genau genommen wohl noch länger, aber gehen wir mal von den veröffentlichten Sachen aus und lassen die kurze Auszeit um die Jahrtausendwende auch beiseite.
In dieser Zeit haben wurden etliche herausragende Hard-Rock Scheiben veröffentlicht und zahlreiche Songs von überragender Güte, ja teilweise Rock-Klassiker, präsentiert. Und nach 20 Jahren lassen die fünf Briten in keinster Weise nach. Ja, legen mit "Bang!" ein Album vor, welches sich zu ihren besten zählen darf.
Es ist nicht alles auf Anhieb ein Knaller, aber die ersten drei Songs können einen schon in Euphorie versetzen. Gleich mit On The Radio stapft die Band mit Power los, angetrieben von Luke Morleys messerscharfen Riffs und kreischendem Solo, sowie Danny Bowes' "Love you more than Rock'n'Roll" Refrain. Klasse Einstieg, der ein Killer-Album erhoffen lässt.
Für Stormwater hat man sich deutlichst bei LED ZEPPELIN - namentlich dem Celebration Day - bedient, was aber bestenfalls am Anfang für kurzes Stirnrunzeln sorgt. Dann lässt man das Köpfchen flott kreisen, zu diesem funky Hard-Rock, mit klassischem THUNDER-Touch. Titel. Geht jedenfalls geil ab.
Der Akustikgitarren-Anfang ist uns spätestens seit Songs wie River Of Pain oder Castles In The Sand ein liebgewonnenes Element im THUNDER-Sound. Auch Carol Ann macht da keine Ausnahme und sehr rhythmisch, sowie mit Ohrwurm-Refrain, sorgt die Nummer für weitere Stimmung. Die Background-Vocals werden durch die 'Additional Backing Vocals' von Tara McDonald deutlich aufgewertet und verleiten zum Mitsingen. Der erste Bruch ... moment ...
Erneut ans Vorgängeralbum verweist Turn Left At California. Auch hier sorgt Shoulders Banjo für den rootsy Country-Drive im Hintergrund, während die Akustischen dem Song die Sporen geben. Die etwas pompös vorgetragene Melodie, im Mittelteil, macht mir den Song aber etwas kaputt.
Für Love Sucks wird härter zugeschlagen. Erinnert das Intro, und Zwischenteile, noch an manchen GUNS N' ROSES Titel, zu Beginn der 90er, bringt der Strophenteil Erinnerung an Steve Millers 'Joker' auf. Aber alles mit Schmackes gespielt und an einer gehörigen Portion britischen Humor mangelt es dem Song auch nicht.
An Lukes "El Gringo" Vergangenheit gemahnt die spanisch angehauchte Akustische in One Bullet. Dass die Band durchaus auch ernsthafte Themen anschneidet, wird hier ein weiteres Mal unterstrichen und Danny Bowes sorgt mit einer beeindruckenden gesanglichen Leistung für genaues Zuhören. Hoffentlich bleibt ihm diese Ausnahmestimme noch lange erhalten.
Wer jetzt auf den geruhsamen Ausklang gewartet hat, hat Pech gehabt. Honey gibt nochmal Gas, mir ordentlich Schub und treibenden E-Gitarren. Und noch einmal fügen sich die Stimmen von Morley und Bowes zu ihren einzigartigen Harmonien zusammen, die ein Trademark von THUNDER sind. Wie das Album begann, so stampft es auch wieder zur Tür hinaus und hinterlässt einige ungläubige Blicke: Auch nach 20 Jahren fehlt es den Jungs weder an Durchschlagskraft noch an zündenden (Song-) Ideen. Die Konzerte der anstehenden Deutschlandtournee sind ein Pflichtprogramm für alle aufrechten Rocker.