Six Of One..., STC Recordings, 2007 | ||||
Danny Bowes | Vocals | |||
Luke Morley | Guitars, Vocals | |||
Ben Matthews | Guitars, Keyboards | |||
Chris Childs | Bass | |||
Harry James | Drums | |||
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1. Chain Reaction | 4. Dirty Dream (Live) | |||
2. Yesterday's News | 5. What A Beautiful Day (Live) | |||
3. Midlife Crisis | 6. A Million Faces (Live) | |||
Ja, is' denn scho' wieder... Ostern? Oder warum prangen da sechs Eierchen auf dem Cover dieser EP? Anscheinend haben ihre Erzeuger - allesamt in Boden-, Freiland- und Rauchfreihaltung (fast) gehalten - Handlungsbedarf erkannt, und so verkürzen THUNDER ihren Fans die Wartezeit aufs nächste Album mit diesen sechs Songs. Immerhin fast eine halbe Stunde kommt so zusammen.
Die ersten drei sind Neukompositionen von Luke Morley und lassen den "never ending hunger of Thunder fans for more and more music" (Booklet-Auszug) wohl eher noch anschwellen.
Chain Reaction geht mit aggressiven Riffs gleich richtig gut ab. Die signifikanten Licks kommen - scheint mir - eine Spur "schärfer" als in den letzten Jahren und verweisen so an die frühen Tage der Band. Ben Matthews ist wohl für das im Hintergrund hämmernde Piano verantwortlich bei diesem Song, der mich etwas an You Wanna Know vom Album "Giving The Game Away" erinnert.
Erneut druckvolle, treibende Riffs eröffnen Yesterday's News, fast wie bei AEROSMITHs Permanent Vacation. Man bleibt dann eher beim Stampf-Rhythmus, was besonders im Konzert hervorragend kommen dürfte. Beim Refrain denkt man unwillkürlich an I Love You More Than Rock'n'Roll und in der Bridge tauchen deutlich Morleys Townshend-Einflüsse auf.
Sind wir schon bereit für die Midlife Crisis? Ja, das sind wir, denn der entsprechende Song macht die doch sehr angenehm. Leicht funky und trotzdem mit einem bodenständigen Groove, dreckigen Gitarren, schweren Orgel-Akkorden und einem Danny Bowes in stimmlicher Hochform. Klasse!
Die zweite Hälfte bestreiten drei Songs vom letzten Studioalbum "Robert Johnson's Tombstone". Allesamt live am 28. November 2006 in Glasgow aufgenommen.
Seltsam, wie vertraut einem diese doch noch relative jungen und noch nicht so oft gehörten Songs sind. Liegt aber wohl auch daran, wie schnell einem so ein Midtempo-Rock-Kopfnick-Song wie Dirty Dream in den Schädel flutscht. Die Band agiert als gewohnt perfekte Einheit, abgeklärt und trotzdem mit Elan und die Soli sind nie lang, aber immer für ein Aufhorchen gut.
Bei den Ansagen und Aufforderungen von Daniel Bowes kann man nicht anders als mitgrinsen und der bluesige Anfang von What A Beautiful Day tut ein übriges, um die Stimmung nach oben zu treiben. Ich weiß nicht wie und will's auch gar nicht so genau wissen, aber diese Typen schaffen es immer wieder, dass man (ich) sich einfach in diesen Songs fallen lässt und mitrockt.
Jede große Band hat ihre Balladen und gerade THUNDER sind Meister darin, einen Song ruhig, mit Akustikgitarren und Orgel zu beginnen und ihn langsam aber sicher in ein Rockmonster zu verwandeln. Bei A Million Faces haben sie sich aber noch rechtzeitig am Zügel.
Auf geht's: Das Teil ist (angeblich) auf 3.000 Stück begrenzt und nur über die Homepage der Band zu erhalten. Gerüchte, es wäre eine Folge-EP in der Mache, wurden noch nicht völlig bestätigt.