Thunder

The Thrill Of It All

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.10.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Thunder
The Thrill Of It All, Castle Music/Sanctuary Records, 2004 (1996)
Ben Matthews Guitars, Keyboards, Cruise Control & Technowizardry
Daniel Bowes Voice, Backing Voices & Guitar Feedback
Harry 'Chunky' James Drums, Percussion & Dancing
Luke 'Great' Morley Guitars, Bass Guitar, Voices, Backing Voices & Percussion
Produziert von: Luke Morley Länge: 89 Min 32 Sek Medium: Do-CD
CD 1:
1. Pilot Of My Dreams7. The Thrill Of It All
2. Living For Today8. Hotter Than The Sun
3. Love Worth Dying For9. This Forgotten Town
4. Don't Wait Up10. Cosmetic Punk
5. Something About You11. You Can't Live Your Live In A Day
6. Welcome To The Party
CD 2 (Bonus Tracks):
1. Don't Wait Up (extended version)7. Something About You (acoustic Version)
2. Hirsute Boogie (B-Side of Don't Wait Up)8. Bring It On Home (acoustic Version)
3. Every Word's A Lie (B-Side of Don't Wait Up)9. You Can't Live Your Life In A Day (acoustic Version)
4. Somebody To Love (B-Side of Love Worth Dying For)10. Too Bad
5. Lethal Combination (B-Side of Love Worth Dying For)11. Love Worth Dying For (enhanced video)
6. Love Worth Dying For (acoustic Version)

Fangen wir gar nicht erst damit an, was der Sinn, bzw. Un-Sinn dieser "Zweitverwertungen" ist. Tatsache ist: Diese Band hatte nur ganz am Anfang ihrer Karriere den Erfolg, den sie auch später noch verdient hätte. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass man alles auf die "Grunge-Welle" schieben kann, aber einige, vor allem englische Bands, hatten da doch schwer dran zu knabbern. Neben THUNDER waren das z.B. die QUIREBOYS, die LITTLE ANGELS, oder auch THE ALMIGHTY.
In England kam denn auch das 96er Album "The Thrill Of It All" noch leidlich gut an - im Rest der Welt sah es da, soweit ich mich erinnere, schon einiges schlechter aus. Meiner Meinung nach hat man, auch wenn die Band es lustig fand, auch kein sonderlich geglücktes Cover gewählt (heute noch weiß ich nicht, was ich mit den ähnlich gestalteten "Postkarten" anfangen soll, die der Original-CD beilagen).
Bei der Musik allerdings gibt es zwar auch Spaß, aber es geht auch heftig zur Sache. Pilot Of My Dreams macht gleich klar, dass man sich treu geblieben ist und Luke Morley schleudert einem seine gewohnt wuchtigen Riffs um die Ohren. Das "Na-na-naaa-na-na-na" gegen Ende stempelt den Song bereits als Live-Favoriten ab.

Absolut klassischer THUNDER-Stil ist Living For Today, das mit aufrüttelnden Akustikgitarren-Riffs beginnt und nach der ersten Strophe in den treibenden elektrischen Teil übergeht. Natürlich wurde der Song, wie das meiste auf diesem Album, von Luke Morley geschrieben, der nebenbei auch die damals vakante Stelle des Bassisten übernahm. Einen Riff-Schmied wie Luke gab es schon damals kaum einen zweiten im Vereinigten Königreich und es verwundert nicht, dass just zu dieser Zeit ein Angebot von Herrn Coverdale kam bei WHITESNAKE einzusteigen. Zum Glück blieb Herr Morley bei seinen Jungs!
Die Ballade Love Worth Dying For war vielleicht nicht zeitgemäß, aber zeigt wieder einmal die ungeheuere Dynamik mit der die Band zu spielen weiß. Von den schweren Hammond-Akkorden über Danny's soulgetränkte Stimme und Luke's E-Gitarren-Licks ist alles ein Genuss und zu anderen Zeiten wäre mehr als die Top 30 für diesen Song drin gewesen.

Für diesen Soul und Funk angehauchten Rock wie in Don't Wait Up hatten Bowes und Morley ja schon immer ein Faible, was sich dann auf ihren Solo-Scheiben noch deutlicher zeigte. Im THUNDER-Gefüge wird jedoch zur rechten Zeit immer mal Gas gegeben und die Rock-Anteile mehr betont.
Something About You folgt wieder diesem typischen Akustik/Gesang-Intro der in den fetzigeren E-Part übergeht und einen unwillkürlich aus dem Sessel hebt - wenn man nicht sowieso schon steht, was spätestens beim nächsten Song in munteres auf und ab Hüpfen übergeht: Wie in unzähligen Konzerten hätte Welcome To The Party auch dieses Album einleiten sollen, dann wäre einem zufälligen "Rein-Hörer" die Kaufentscheidung sofort abgenommen worden. Sowohl Text als auch die Musik lassen jeden Rockfan umgehend mit dem Kopf nicken und Arme und Beine geraten in Bewegung - ein absoluter Hammersong!
Wenn auch mehr im Midtempobereich und mit mehr Balladenanteil, trifft dieses Prädikat genauso für den Titelsong zu, in dem Danny Bowes ein weiteres Mal seine beeindruckende Stimme vorführt, die ja so gern mit der von Paul Rodgers verglichen wird und der des FREE-/BAD COMPANY-Sängers auch in nichts nachsteht.

Hotter Than The Sun ist vielleicht der einzige Song des Albums, der mich nicht so begeistert, aber ich bin halt kein so ein Funk-Fan. Gitarrensound und Solo von Luke sind aber wie gewohnt erste Sahne.
Als akustische Ballade kommt This Forgotten Town mit einem absoluten Ohrwurm-Refrain und, ja, ein elektrisches Solo können sie sich doch nicht verkneifen. Auch dieser Song ist schon ein Klassiker der Band.
Cosmetic Punk tritt dann gewaltig aufs Gaspedal und eigentlich fehlt diesem Song nur der entsprechende Refrain um zu einem 100%igen Hit zu mutieren. Trotzdem: Immer noch ein klasse treibender Rocker mit einem Jon Lord würdigem Orgel-Solo.
Auch You Can't Live Your Life In A Day gehört bis zum heutigen Tag zum Repertoire der Band. Für mich gibt es keine Band, die besser und effektvoller von ruhig und verhaltend zu aggressiv und wieder zurück rangiert. Jederzeit fähig sich noch weiter zu steigern, oder, wie in diesem Song, sanft in den Hafen einzulaufen.
Der Fun, den die Band bei den Aufnahmen zu diesem Album hatte, zeigt sich in ein paar zusätzlichen Minuten in denen ein paar lockere Sprüche und viel Gelächter zu einem karibisch angehauchten Rhythmus zu hören sind, der sich sehr nach Alleinunterhalter anhört. Was soll man sagen? Sind halt Briten...

Auf ihren Maxi-Singles waren THUNDER immer sehr großzügig mit Bonus-Tracks. Wenn man bei solchen Geschichten aber nicht gleich zuschlägt, oder, wie ich, in Deutschland hockt, kriegt man selbst als aufmerksamer Fan nicht jede Single in die Finger. So ist es also eine feine Sache, dass sich auf CD 2 die B-Seiten zu Love Worth Dying For und Don't Wait Up befinden. Der Hirsute Boogie ist mehr oder weniger ein Piano-Boogie über den Danny improvisiert während Every Word's A Lie eine ernsthaftere Ballade ist, die schon ahnen lässt, warum Mr. Coverdale den Luke in seiner Band haben wollte. Warum so ein hitverdächtiger Song nicht auf dem regulären Album war versteht heute wohl keiner mehr.
Somebody To Love hat nix mit JEFFERSON AIRPLANE und ebenso wenig mit QUEEN zu tun und mit IRON MAIDEN schon gleich gar net, obwohl die Drums - zu Beginn - doch sehr an einen Song von denen erinnern (ich komm schon noch drauf!). Das stammt aus eigener Feder und ist einer jener angefunkten Rocker die die Band so unnachahmlich spielt. Geht so in Richtung Everybody's Laughing auf "Shooting At The Sun".

Lethal Combination sprüht jetzt nicht gerade vor Innovation, aber hört man sich allemal, ob der interessanten Riffs, gerne an. Dann gibt's noch ein paar Akustikversionen von Albumtracks und wer THUNDER kennt, weiß, dass sie so was immer äußerst geschmackvoll inszenieren und kein "Lagerfeuergeschrammel" daraus wird.
Ja, bei Bring It On Home handelt es sich um den alten Soul-Klassiker, der hier relativ flott gespielt wird und, vor allem bei den Background-Vocals, wird wieder die gute Laune der Jungs hörbar.
Nach den Unplugged-Geschichten rauscht ein Song wie Too Bad umso heftiger herbei. Auch dieser Song hat eigentlich wieder alles was ein Rock-Knaller braucht - der einprägsame, mitsingbare Refrain ist wirklich das einzige was fehlt. Ansonsten macht der Song wirklich Spaß.
Abschließend kann man sich noch das Video zu Love Worth Dying For auf seinem PC oder Mac ansehen.

Nicht sehr wahrscheinlich, dass dieses Album diesmal der "thrill of it all" wird, aber wer es damals verpasst hat der sollte wenigstens jetzt zugreifen!

Epi Schmidt, 17.10.2004

 

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