Thundra Worshipped By Chaos, Black Lotus Records, 2005 |
Steven Grindhaug | Clean & Growl Vocals | |||
Thor Erik Helgesen | Guitar & Scream Vocals | |||
Rune Fredriksen | Guitar | |||
Stein Sund | Bass | |||
Harald Magnus 'Rivheim' Helgeson | Drums | |||
Nils Johansen | Synth | |||
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1. On thorns | 6. Shattered senses | |||
2. Feelings lost | 7. Symphony of anguish | |||
3. Hatret declared | 8. The existing darkness | |||
4. Silent voice | 9. Worshipped by chaos | |||
5. At autumn's fall | ||||
Black Metal aus Norwegen. Klar, was da auf einen zukommt. Oder etwa doch nicht?
THUNDRA, die im Jahr 2000 von ehemaligen ENSLAVED- und EINHERJER-Musikern ins Leben gerufen wurden, weigern sich standhaft die gängigen Klischees der alten Schule zu erfüllen und dürften sich damit schon mal bei den selbst ernannten Szenewächtern des 'inner Circle' wenig Freunde machen.
Es wäre allerdings zu einfach, würde man die Band nun als weiteren 'CRADLE OF BORGIR'-Klon abtun, der durch 'Verrat der alten Werte' Akzeptanz bei breiteren Publikumsmassen mit durchaus gemäßigteren musikalischen Vorlieben sucht. THUNDRA sind einfach THUNDRA!
Wohl dem, der Black Metal einfach als eine extreme musikalische Ausdrucksform, losgelöst von fragwürdigen Ideologien betrachten kann und für jene, die ihn gar infantil zur Lebensphilosophie hochstilisieren bestenfalls ein mitleidiges Lächeln übrig hat. Dem bietet "Worshipped By Chaos" eine knappe Stunde hochklassige schwarzmetallische Klangkunst.
Als Markenzeichen THUNDRAs entpuppt sich dabei der variable, facettenreiche Gesang, den sich Steven Grindhaug und Thor Erik Helgesen teilen. Die beiden offerieren nicht nur das genreübliche Grunzen, Keifen, Keuchen und Kreischen, sondern warten auch mit sauberen, sonoren Vokalpassagen auf, die durch ihren epischen Anstrich auch einer Doom-Band hervorragend zu Gesicht stünden.
Die Band spielt äußerst phantasievoll mit den gängigen Genrezutaten und wagt dennoch ein ums andere Mal mutig den Blick über den Tellerrand hinaus. Manische Raserei wird von fast schon entspannten epischen Passagen durchbrochen, die majestätische Eleganz verströmen. Erstaunlich häufig bewegt sich die Gitarrenarbeit in traditionellen und durchaus melodischen Metal-Gefilden. Akustische und orchestrale Passagen sorgen für zusätzliche Auflockerung und die besonderen Momente des Albums.
THUNDRA setzen gezielt auf abwechslungsreiche Arrangements und verstehen es gekonnt Melodik und Brutalität miteinander in Einklang zu bringen. Wer sich extreme MERCYFUL FATE mit deutlichen schwarzmetallischem Vorzeichen vorstellen kann, bekommt einen recht guten Eindruck von dem, was ihn auf "Worshipped By Chaos" erwartet. Das ist nicht immer leichtverdaulich, hat aber definitiv Klasse.