Tiny Vipers

Hands Across The Void

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.08.2007
Jahr: 2007

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Tiny Vipers Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Hands Across The Void, Sub Pop Records, 2007
Jesy Fortino Vocals, Guitar & Synthesizer
Ben Cissner Additional Guitar
Produziert von: Jesy Fortino Länge: 42 Min 04 Sek Medium: CD
1. Campfire Resemblance5. Shipwreck
2. On This Side6. Swastika
3. Aron7. The Downward
4. Forest On Fire

TINY VIPERS ist eigentlich ein kompletter Alleingang von Jesy Fortino, die selbst getextet hat, für die Produktion verantwortlich zeichnet, singt und Gitarre spielt (die paar Takte, die Ben Cissner beisteuert, kann man getrost außen vor lassen), sowie mit ein paar Synthiesounds herumexperimentiert.

Die Tatsache, dass sie nie Gitarrenunterricht hatte, lässt sich nicht wirklich vertuschen. Aber der Ansatz der musikalischen Welt ist ohnehin aufs Äußerste minimalistisch: Mal ein Zirpen, ein Hauch von Geigenklängen und eine Andeutung von Noisekulisse (in Forest On Fire). Ansonsten gibt es in erster Linie den Gesang von Jesy Fortino. Der könnte mich in einem geeigneten Kontext sicherlich packen und berühren, so wie hier ist mir das einfach zu gleichbleibend verhuscht.
Denn die Welt von TINY VIPERS ist grau, kalt, spröde und voller Melancholie. Langsam tröpfeln Ahnungen von Melodien vorbei, und auch textlich regiert der qualvolle Seelenstrip. Nichts gegen praktizierte Selbsterfahrung, aber da hätte Miss Fortino auch ein Buch schreiben können. Viel verpasst hätte man in musikalischer Hinsicht nicht. Was ist nur aus Seattle geworden? Früher machten hier untalentierte Musiker in Holzfällerhemden wenigstens noch ordentlich Krach. Heute muss man sich von Sparflammen-Indie-Folk den Tag versauen lassen.

Im Feuilleton wird ja der Minimal Folk gerne abgefeiert, siehe Sufjan Stevens oder Kristin Hersh. Mir passiert hier einfach zu wenig, die musikalische Handschrift ist so blass, dass sie kaum leserlich ist. Oder, um es mit einem im Hooked on Music nicht unbekannten Zeitgenossen zu sagen: Wenns ned rockt, isses fürn Arsch. TINY VIPERS assoziiere ich daher eher mit Blindschleiche.

Ralf Stierlen, 10.08.2007

 

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