Broken, Blue Rose Records, 2009 | ||||
Todd Thibaud | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Jeff St.Pierre | Bass | |||
Milt Sutton | Drums, Percussion | |||
Thomas Juliano | Electric Guitars, Electric Mandolin | |||
Dave Limina | Hammond B-3, Piano | |||
Sean Staples | Mandolin, Backing Vocals | |||
Adam Steinberg | Acoustic Slide Guitar, Electric Guitar | |||
Bill Janovitz, Lori McKenna, Matt Tahaney | Backing Vocals | |||
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01. I Go On | 08. The Right One | |||
02. Broken | 09. Blue Skies Back | |||
03. Changing Now | 10. Stone I Can't Roll | |||
04. Simple Man | 11. Where Do You Go | |||
05. With You | 12. My Best | |||
06. Drifting | 13. You & Me | |||
07. Man That I Am | ||||
Todd Thibaud, der liebenswerte Songwriter aus Boston, knüpft einmal mehr dort an, wo er zuletzt aufhörte. Er macht immer weiter, strauchelt, taumelt, fällt um, schüttelt sich, schaut sich um, sammelt seine Gedanken, steht auf und richtet seinen Blick geradeaus und stellt neue Fragen. Interessant, wie er immer wieder an die letzten Worte seines vorheriges Albums anknüpft. In diesem Falle sein 2004er "Northern Skies"-Werk, das mit den Zeilen "Cause only the world moves on, and only a martyr could love to die and only God knows what it all means, and only a fool would ask why and I'll be the fool everytime" endet und nun die Suche mit seinem aktuellen Album "Broken" und den Worten des Openers Go on fortsetzt: "Well I've watched the progress of the soul, but notice little change. I've pondered my existence and the mystery remains...".
Nachdenklich wie immer, der gute Todd, doch seine Lyrics sprechen dem Hörer aus der Seele und gerade seine unverkennbar einnehmende Stimme transportiert all diese Momentaufnahmen voller Zweifel, Unsicherheit und neu gewonnener Zuversicht direkt in die Herzen der Hörer und sorgt für massig Identifikationspotenzial. Doch offenbar hat Mr.Thibaud glücklicherweise einen festen Halt gefunden (The right one). Susie heißt seine Herzdame und sie kann ihn sicher dabei unterstützen, den einen oder anderen Stein aus dem Weg zu räumen (Stone I can't roll) bzw. Abstürze zu vermeiden (Drifting).
Für die Aufnahmen zu "Broken" hat sich Thibaud, der erstmalig als alleiniger Produzent firmiert, einen etwas anderen musikalischen Ansatz gewählt: Während er in der Vergangenheit seinen Mitstreitern zumeist mehr oder weniger fertige Demos bzw. Songarrangements vorlegte, ließ er seinen Kumpanen nun den nötigen instrumentalen Freiraum, eigene Ideen einzubringen, um den dynamischen Fluss des Albums aus seinem angestammten Bett heraus zu forcieren.
"Broken" klingt jetzt natürlich nicht wie eine Kehrtwendung um 180 Grad, ich schätze, es stünde Todd wohl kaum, seine Markenzeichen derart zu verkehren, aber es bringt doch genügend Frische und Elan ins Albumgeschehen, um nach den ersten zögernden Momenten des Suchens nach ausgemachten Höhepunkten, schnell fündig zu werden. "Broken" klingt nach eingehenderem Studium wie ein einziger Höhenflug, erhaben, souverän und makellos schön. Todd wechselt mühelos von zärtlichen Momenten (Where do you go und Man that I am) zu aufbrausenden Energieausbrüchen der Marke Drifting, mit seiner supercatchy Hookline und wieder zurück. Ein Wellenbad der Gefühle, irgendwie vertraut, aber immer wieder schön.
Wenn dann auch noch so charismatische Stimmen wie Bill Janovitz (BUFFALO TOM) und Lori McKenna die Harmony Vocals veredeln, und zwei alte Kumpels aus COURAGE BROTHERS Tagen die Szenerie beleben (Dave Limina/Keyboards und Milt Sutton/Drums), kommt man wohl kaum umhin, diesem neuen Todd Thibaud Album einmal mehr ein großes Lob zu zollen. Trotz, oder gerade wegen aller mitschwingenden Melancholie und Nachdenklichkeit, ein absolut gelungenes Wohlfühlalbum.
Blue Rose Records hält für die beinharten Thibaud-Fans noch ein kleines Schmankerl bereit: Die Limited-Edition dieser Scheibe, die im feinen, aufklappbaren Digi-Pack daherkommt, beinhaltet noch eine weitere CD, auf der neben sämtlichen 'stripped-down' Demo-Versionen der Albumsongs, zusätzlich noch zwei völlig neue Akustik-Songs bereit gehalten werden. Feine Sache, das.