Toehider

I Have Little To No Memory Of These Memories

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.12.2022
Jahr: 2022
Stil: Progressive Rock
Spiellänge: 47:47
Produzent: Michael Mills

Links:

Toehider Homepage

Toehider @ facebook

Toehider @ twitter


Plattenfirma: Bird's Robe Records

Promotion: cmm promotion


Redakteur(e):

Michael Koenig

Titel
01. I Have Little To No Memory Of These Memories
Musiker Instrument
Michael Mills Music, Vocals, All Instruments
Andrew Saltmarsh Art Work
Featuring:
Nick Delaney Guitar

Der Australier Michael Mills hat sein Einmann-Progressive-Rock-Projekt TOEHIDER wieder einmal mit der Veröffentlichung eines Studioalbums in den Fokus derjenigen, die sich für ungewöhnliche Musikschöpfungen interessieren, gerückt. Der Titel dieser Produktion (und natürlich nicht nur der) ist mit “I Have Little To No Memory Of These Memories“ weder kurz, noch alltäglich ausgefallen. 

Der Multiinstrumentalist, Komponist, Texter, und Produzent in Personalunion überschreitet auf seinem neuesten Werk, wie man es von ihm erwarten darf, eine stattliche Zahl an Genregrenzen. Doch dabei belässt es der Mann vom fünften Kontinent selbstredend keineswegs.

Die Setlist besteht lediglich aus einem monstermäßigen Track, der länger als siebenundvierzig Minuten dauert. Dessen Name entspricht dem des (wenig überraschend) äußerlich von Haus- und Hofkünstler Andrew Saltmarsh gestalteten Longplayers.        

Drei Jahre benötigte Mills, laut eigener Aussage, für das Verfassen und die Aufnahme dieses Wahnsinnsstückes, das, so seine Intention, sämtliche handelsüblichen Formate sprengt. Es soll eine Reise durch circa fünfzig Jahre Historie von Progressive Rock und Metal sein. Thematisch geht es um Erinnerungen in allen möglichen Facetten. Der Meister verarbeitet dies mittels einer Geschichte (im Booklet nachzulesen) über einen Mann, eine Frau, einen riesigen Vogel, einen dämlichen Außerirdischen und zwei Boote, die  modifiziert wurden, um eine Konfrontation im Weltall zu ermöglichen. Die hier beschriebene CD-Version und die außerdem erhältliche Vinyl-Edition enden übrigens jeweils anders. Obendrein wurde ein Video von Eleanor Evans und Giovanni Aguilar animiert, das einen Teil des Songs bildlich darstellt.

Es ist wahrlich beeindruckend, wie Mr. Mills es bewerkstelligt, dass seine Kreation, trotz der extremen Überlänge, zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise durchhängt. In den mehr als siebenundvierzig Minuten nimmt er seine Fans und alle anderen Anhänger der außergewöhnlichen Tonkünste mit auf eine aberwitzige, irre, konfuse und dennoch konzeptionell geordnete, aber  niemals langweilende Reise quer durch quasi unzählige Stilrichtungen. Der Unterbau bleibt  Progressive Rock und Progressive Metal in all ihren (seit ihrem Entstehen) entwickelten Facetten vorbehalten. Darauf sind vielfältige Elemente aus anderen Rock- und Metalunterstilen sowie Pop errichtet. Das komplexe und virtuose Spiel mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, diversen Intensitäten wie bretthart und ultrasanft, laut und leise oder elektrisch und akustisch sorgt unermüdlich für Abwechslung und lässt vom Anfang bis zum Schluss niemanden kalt. 

Mit “I Have Little To No Memory Of These Memories“ erweist sich MIchael Mills (hat schon bei Ayreon mitgemacht) und zahlreichen Musikfreunden einen großen Dienst. Wer sich diese Platte mit Begeisterung anhört, sollte, sofern noch nicht ohnehin schon längst geschehen, unbedingt (für die Steigerung des eigenen Wohlbefindens) in das Klanguniversum dieses mit einem eigenwilligen Humor und einer unbändigen Lust am Überzeichnen aller möglichen Klischees ausgestatteten Künstlers hineinschnuppern oder gleich ganz darin versinken. Grandioses Kopfkino!   

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music