Tokyo Blade

Thousand Men Strong

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.04.2011
Jahr: 2011
Stil: Heavy Metal

Links:

Tokyo Blade Homepage



Redakteur(e):

Nachgehakt

Marc Langels

Martin Schneider

Michael Koenig

Ralf Frank


Tokyo Blade
Thousand Men Strong, Fastball Music/Sony, 2011
Andy BoultonGitarre
Andy WrightonBass
John WigginsGitarre
Steve PierceSchlagzeug
Nicolaj RuhnowGesang
Produziert von: Chris Tsangarides Länge: 46 Min 22 Sek Medium: CD
01. Black Abyss06. The Ambush
02. Thousand Men Strong07. Killing Rays
03. Lunch-Case08. Heading Down The Road
04. Forged In Hell's Fire09. Condemned To Fire
05. No Conclusion10. Night Of The Blade

Logo Tokyo_Blade

STEELWING, BULLET, ENFORCER… Im Moment drängen neue Bands in den Blickpunkt des Interesses der Metal-Community, die sich alle mehr oder weniger offen zur New Wave of British Heavy Metal bekennen. Eine schöne Sache für Fans, die mit diesem Sound ihre musikalische Unschuld verloren habent. Der Haken… die jungen Wilden kosten mich durch die Bank nicht mehr als ein müdes Gesäßrunzeln, weil sie, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, nicht in der Lage scheinen halbwegs aufregende Songs zu schreiben.

Da greift man in der Not dann schon mal zur neuen Scheibe von TOKYO BLADE, einer Band, die für die Hochzeiten der NWoBHM zwar etwas zu spät kam, aber 83/84 für viele, die nicht den Schwenk zum Bay Area Thrash vollziehen wollten zu Hoffnungsträgern avancierten.

Die Geschichte lehrt uns: Trotz bemerkenswerter Alben wie "Night Of The Blade" oder "Black Hearts And Jaded Spades", obwohl man in Deutschland auf Tour BLUE ÖYSTER CULT lässig an die Wand spielte, blieb die Band nur eine Randnotiz der Rockgeschichte. Eine Reunion Mitte der Neunziger entpuppte sich als klassische Totgeburt und auch im dritten Anlauf wird es für die Briten schwierig.

Dabei hat man mit "Thousand Men Strong" ein mehr als ordentliches Album am Start, das weitaus authentischer den Geist der frühen Achtziger kultiviert, als die ganzen oben erwähnten jungen Bürschchen zusammen.

Klar, für heutige Hörgewohnheiten klingt die Scheibe etwas kauzig. Man nehme nur einen Song wie The Ambush, der an die TYGERS OF PAN TANG und JUDAS PRIEST erinnert. Nicht die "Painkiller"-, sondern die alt-ehrwürdigen "Killing Machine"-PRIEST. Oder No Conclusion, das Dank seiner Eingängigkeit vor 30 Jahren zumindest einen mittleren Szene-Hit abgeworfen hätte. Das rasante Condemned To Fire wäre sicher auf jeder Headbanger-Fete gelaufen.

Natürlich orientieren sich TOKYO BLADE heute wie damals stark an den frühen IRON MAIDEN, aber die Einflüsse sind vielseitiger geworden. Im Titelsong wird deutlich, dass auch THIN LIZZY als Inspiration herhalten durften. Killing Rays weckt dagegen unbändige Lust mal wieder eine alte WITCHFYNDE-Scheibe hervorzukramen. Und hoppla? Haben wir da nicht etwas DARKSTAR herausgehört.

Fast hat man den Eindruck TOKYO BLADE geht es anno 2011 einzig darum einer glorreichen, längst vergessenen Zeit zu huldigen. Das scheint weitaus wichtiger als den alten, eigenen Stil zu kultivieren.
Seien wir ehrlich, vor 30 Jahren kam mir die Band weitaus eigenständiger vor. Das ist mir jetzt aber so was von egal, weil ich es einfach nur geil finde neue und vor allem gute NWoBHM-Songs in einem ansprechenden Soundgewand mir zu Gemüte führen zu dürfen.

Martin Schneider, 29.03.2011

TOKYO BLADE sind ein Parade-Beispiel für die New Wave Of British Heavy Metal (NWOBHM) und standen schon in den 1980er Jahren den Großen wie etwa IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST oder SAXON in kaum etwas nach. Und so bleibt es bis heute dabei: Wer Alben wie das selbstbetitelte Debüt oder "Night Of The Blade" heute hört, kann kaum glauben, dass nur eingefleischte Fans den Namen dieser Band überhaupt kennen.

Nun kehren TOKYO BLADE nach mehr als 10-jähriger Schaffenspause zurück und knallen uns "Thousand Men Strong" vor den Latz. Ein klares Statement, dass wahrer Heavy Metal nicht totzukriegen ist. Hier gibt es keine falschen Anpassungen an den Zeitgeist, keine musikalischen oder soundtechnischen Experimente. Vielmehr klingt das Album genau so, als wäre es in der NWOBHM-Hochphase in den 80ern entstanden. Das mag zunächst etwas gewöhnungsbedürftig sein, passt aber perfekt zur gebotenen Musik.

Dazu trägt auch das sehr klassische Song-Material bei. Tracks wie Lunch-Case oder Forged In Hell's Fire gehören sicherlich zum Besten, was die Band bislang auf Platte oder CD gebannt hat. Zudem haben Gitarrist Gary Boulton und Co. in Nicolaj Ruhnow (unter anderem DOMAIN) einen hervorragenden Sänger für genau diese Art von Metal verpflichtet. Der Mann hat einfach das nötige Gefühl und die perfekte Stimme für diesen traditionellen Metal und setzt den tollen Kompositionen die Krone auf.

Die Briten nennen so etwas gewöhnlich: A trip down memory lane. Bei "Thousand Men Strong" kommen wunderbare Erinnerungen hoch an die Blütezeit des britischen Heavy Metal, als JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN und SAXON die Szene beherrschten, aber eben auch zahlreiche Bands wie TOKYO BLADE nicht minder exzellente Werke veröffentlichten, leider ohne an die Erfolge der Großen heranzureichen. Dieses Album erinnert einen daran, warum man Heavy Metal liebt. Diese Musik ist authentisch, emotional mitreißend und schlicht und einfach klasse.

Marc Langels, 25.03.2011

"Thousand Men Strong", das neue Studioalbum der NWoBHM- (New Wave of British Heavy Metal-)Recken TOKYO BLADE ist ein echter Hammer geworden. Das Teil rockt und knallt wie wild. Da macht jeder Ton Spaß und meißelt allen Zuhörer/in ein megabreites Grinsen ins Gesicht, das ums Verrecken gar nicht mehr weichen will.
Die nicht mehr in Originalbesetzung bestehende Formation hängt sich voll rein und lässt es nicht im Geringsten an Einsatz und Enthusiasmus fehlen. Man merkt, dass die Aufnahmen den Herren selber viel Vergnügen bereitet haben müssen. Bessere Voraussetzungen für das Gelingen einer Einspielung gibt es ja wohl kaum.

TOKYO BLADE offerieren den Fans mit "Thousand Men Strong" ein echtes Meisterstück. Sie lassen darauf den 1970er/1980er Heavy Metal in voller Blüte erstrahlen und klingen dabei so frisch, unverbraucht und modern, dass sich auch Anhänger des Metal, die späteren Generationen angehören, durchaus dafür begeistern könnten. Warum auch nicht? Für gute und noch dazu harte Musik ist es nie zu spät.

Beide Daumen hoch für "Thousand Men Strong" von TOKYO BLADE. Diese Produktion ist das würdige Comeback einer Heavy Metal-Institution. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wer sich diesen Heidenspaß entgehen lässt, ist selber schuld.

Michael Koenig, 24.03.2011

Als TOKYO BLADE 1983 wie aus dem Nichts die Herzen der NWOBHM Fans eroberten, wusste kaum jemand, dass es die Band bereits seit einigen Jahren gab, Käufer der ersten beiden Singles hätten es jedoch wissen können, sie brauchten bloß die TOKYO BLADE Aufkleber von den Hüllen abknibbeln und darunter wäre GENGHIS KHAN zum Vorschein gekommen. Die Legende berichtet von älteren Namensrechten von niemand Geringerem wie IRON MAIDEN, die zu der Namensänderung geführt hätten, aber das ist, wie gesagt eine Legende. Aus GENGHIS KHAN und Teilen der in Auflösung begriffenen DEEP MACHINE formierte sich das Classic Line Up, der Rest ist Geschichte, aus den Singles wurde die vielgelobte Debüt 12" EP, danach kam der erfolgreiche Longplayer, dann ein noch Erfolgreicherer, gefeierte Tourneen, die angesagtesten Festivals usw., TOKYO BLADE stand eigentlich eine glänzende Karriere bevor, eigentlich.

Leider traf man Ende 1985 einige falsche Entscheidungen, wechselte Frontman, Plattenfirma und Stilrichtung und vergraulte so auf einen Schlag die, im wahrsten Sinne des Wortes "True Metal" Fans, so was wurde damals kaum verziehen, ich erinnere hier nur an JUDAS PRIEST und "Turbo" (1986). Im Gegensatz zu PRIEST haben sich TOKYO BLADE nie mehr richtig erholt, die Band brach auseinander, wurde jedoch von Andy Boulton mit diversen Line Ups irgendwie am Leben gehalten, ohne das irgendwer groß Notiz davon nahm, von wenigen Lebenszeichen wie Tourneen mit URIAH HEEP oder SAVAGE, einem Auftritt beim BANG YOUR HEAD Festival etc. einmal abgesehen.

Der aktuelle Versuch scheint dabei durchaus vielversprechend zu sein, denn die quasi in Urbesetzung reformierte Band stößt mit ihrer Rückbesinnung auf die Wurzeln genau in eine, seit geraumer Zeit ständig steigende Retrowelle, in der sich der NWOBHM wieder wachsender Beliebtheit erfreut und dabei längst vergessene Bands an die Oberfläche gespült werden. Aber auch viele junge Bands, deren Mitglieder zur damaligen Blütezeit noch gar nicht geboren waren, entdecken die Mucke ihrer Altvorderen für sich, exemplarisch z. B. die Niederländer wie VANDERBUYST oder THE DEVIL'S BLOOD.
Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt, aber wenn wir ehrlich sind, war das damals auch nicht anders.

Im vorliegenden Fall habe ich zur Auffrischung mal die alten Scheiben entstaubt, und siehe da, der neue Silberling schneidet im Vergleich gar nicht so schlecht ab. Natürlich ist eine Hochglanzproduktion einer Legende wie Chris Tsangarides gewöhnungsbedürftig, genauso wie ein Nicolaj Ruhnow, der eher an QUEENSRYCHE als an Alan Marsh erinnert, aber dafür erinnert "Thousand Men Strong" mächtig an die alten Zeiten, ohne jedoch die Entwicklung der letzten dreißig Jahre außer acht zu lassen. Die Scheibe hat somit sowohl für TOKYO BLADE, klassischen NWOBHM als auch für Freunde des modernen Metals etwas zu bieten bzw. kann eine Brücke in beide Richtungen schlagen, für so Altmetaller wie mich ist sie jedoch einfach nur ein Jungbrunnen.

Ralf Frank, 01.04.2011

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music