Tommy Emmanuel, Little By Little, Favored Nations, 2011 |
Tommy Emmanuel | acoustic guitars, bass, background vocals, duet vocals - CD 2 - #3, electric guitar - CD 2 - #3, lead vocals - CD 2 - #9 | |||
Rick Price | lead vocals - CD 2 - #8 | |||
John Knowles | acoustic guitar - CD 1 - #9, CD 2 - #6 | |||
Doyle Dykes | acoustic guitar - CD 2 - #4 | |||
Julie Lastinger | violin - CD 1 - #5 | |||
Tina Simpson | violin - CD 1 - #5 | |||
Joanna Binford | viola - CD 1 - #5 | |||
Rebecca Kiekenapp | cello - CD 1 - #5 | |||
Darrell Tibbs | percussion - CD 1 #4,6, CD 2 - #3,11 | |||
Charlie Chadwick | stringed bass - CD 1 - #5 | |||
Victor Wooten | bass - CD 1 - #12, CD 2 - #3,11 | |||
Michael Rhodes | bass - CD 2 - #9 | |||
J.D. Blair | drums - CD 2 - #3,11 | |||
Pete Abbott | drums - CD 2 - #9, percussion - CD 2 -#9 | |||
Anthony Snape | background vocals - CD 1 - #4, CD 2 - #3,9, duet vocals - CD 2 - #9 | |||
Pam Rose | background vocals - CD 1 - #4, lead vocals - CD 2 - #3, background vocals - CD 2 #3,9 | |||
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CD 1 | CD 2 | |||
01. Halfway Home | 01. Jack Magic | |||
02. The Jolly Swagman | 02. Papa George | |||
03. Locomotivation | 03. Haba Na Haba (Vocal) | |||
04. Haba Na Haba (Instrumental) | 04. Tapestry [Carole King] | |||
05. Tears For Jerusalem | 05. Mountains Of Illinois [Bergeson/Atkins] | |||
06. Waiting For A Plane | 06. The Tennessee Waltz [Stewart/King] | |||
07. The Fingerlakes | 07. Countrywide | |||
08. Welsh Tornado | 08. Moon River (Vocal) [Mercer/Mancini] | |||
09. He Ain't Heavy, He's My Brother [Scott/Russell] | 09. Willie's Shades [Ashdown] | |||
10. The Mighty Mouse | 10. Smokey Mountain Lullaby [Atkins] | |||
11. Ruby's Eyes | 11. Guitar Boogie [Smith] | |||
12. Moon River (Instrumental) [Mercer/Mancini] | 12. The Trails | |||
Was sagst du jemandem, der Eric Claptons Musik noch nie gehört hat, über Claptons Musik? Wie überzeugst du Unbekannte von der musikalischen Klasse eines J.J. Cale? - Tja, und das gleiche Problem besteht bei Tommy Emmanuel. Es ist leicht zu verstehen, das Mister Slowhand über ihn sagt: "der beste Gitarrist, den ich je gesehen habe". Aber der kennt ihn ja auch. Aber ein Argument wäre das wohl schon, oder? Also, kennst Du Tommy Emmanuel noch nicht, dann tu ihn dir an. Und es spricht auch nichts dagegen, es mit der aktuellen CD "Little By Little" zu machen.
Hilfreich können auch ein paar Fakten sein, um sich diesem phänomenalen Gitarristen zu nähern. Tommy Emanuel wird im Wonnemonat Mai '56 geboren. Das ist die Zeit in der man damit beginnen kann zurück zu schauen, aber auch mit Umsicht Altes und Neues bewußt und gekonnt neben einander zu stellen. Gebürtig ist er aus Australien, ob er dort noch überwiegend anzutreffen ist darf bezweifelt werden, bei der regen Konzert- und Studiotätigkeit. Auch ist der Freundeskreis dieses Herren wahrscheinlich größer als meiner und prominenter ebenso; da wird es die eine oder andere Verpflichtung geben.
Sein Hauptinstrument ist die akustische Gitarre, bespannt mit Stahlsaiten. Aber die elektrische Schwester ist ihm gleichfalls ans Herz gewachsen. Der Gesang ist dafür nicht so seine Domäne. Gitarrespiel begann er schon mit vier Jahren, die liebe Mutter hatte auch bei diesem Menschen die lenkenden (fürsorglichen) Hände mit im Spiel. Das notenunabhängige Spiel kam ihm gelegen; ob er heute Noten lesen kann ist (mir) nicht bekannt. Da die Emmanuels eine Musiker-Familie waren, zog sie viel durch Down Under. So erleben wir an ihm ein tolles Beispiel für learning-by-doing mit einem offenen Ende weit, weit oberhalb des Durchschnitts.
Auf der vorliegenden Doppel-CD ist er natürlich auch in dieser Variante zu hören, genauso aber auch auf der elektrischen und, wie das obige Personal schon zeigt mit einem Haufen weiterer "Klanghelfer". Und genau darin liegt eben auch die absolute Ausnahmeklasse dieses Musikers: er kann so ziemlich alles, was auf diesem Instrument vorstellbar ist, egal ob vom Standpunkt der Technik, der Stilistik, des Genres oder sonst.
So präsentiert er in den 24 Titeln des Doppel-Albums ein pralles Füllhorn an Vielfalt. Schnelligkeit, Dynamik, Romantik und und und. Mir erscheint es logisch, dass solche Leute auch immer wieder Klassiker in ihr Repertoire aufnehmen, von denen manch einer sagen würde: Schnulze, Pop, Nostalgie. Aber es kommt eben drauf an, wie du das spielst.
So eröffnet sich eine Landschaft die einfach nur global ist: eigene Kompositionen, Hollies, Atkins, King, Fingerpicking, Flageollets, R'n'B, Jazz, Rock, Boogie etc.
Das Reinhören führt schnell zum Durchhören, wenn man mit Stücken wie Halfway Home, He Ain't Heavy, He's My Brother, Tapestry oder Willie's Shades beginnt. Ein besonderes Erlebnis sind die Songs, die in zwei Varianten angeboten werden; spätestens dabei wird klar, um was es hier geht: Gitarrenmusik der Sonderklasse.
Wer dazu noch die Möglichkeit hat Tommy Emanuel auf seiner aktuellen Tour zu sehen, (die mit Band stattfindet!) sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen.