Tommy Stinsons's Cowboys In The Campfire

Wronger

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.08.2023
Jahr: 2023
Stil: Americana
Spiellänge: 39:21
Produzent: Tommy Stinson & Christine Smith

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Promotion: cmm promotion


Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Guns'N'Roses

Titel
01. Here We Go Again
02. That's It
03. Mr. Wrong
04. Schemes
05. Fall Apart Together
 
06. Hey Man
07. We Ain't
08. Karma's Bitch
09. Souls
10. Dream
Musiker Instrument
Tommy Stinson Vocals, Guitar, Bass, Percussion, Ukulele
Chip Roberts Guitar, Steel Guitar
John Doe Bass
Mike Laconte Bass
Otto Hauser Drums
Tony Kieraldo Piano
Chris Rhodes Trombone
Leon Sylva Tenor Sax
Rob Clores Organ

Tommy Stinson ist nicht unbedingt eine schillernde Berühmtheit, bei dessen Erwähnung man in Ehrfurcht erstarrt. Seine Bassisten-Jobs bei GUNS'n'ROSES und SOUL ASYLUM liefen mehr oder weniger unbemerkt über die Bühne. Doch obwohl er seit gut 40 Jahren im Business umherkurvt und gerade seit seiner gemeinsamen, wilden Zeit bei THE REPLACEMENTS, die er in den frühen Achtzigern nach einer durchzechten Nacht gemeinsam mit Paul Westerberg aus der Taufe hob, einen gewissen Kultstatus befeuert, bekam selbst der Musik-Affcionado hier in Deutschland nicht unbedingt mit, dass der Bassist und Songwriter im Juni mal wieder ein Soloalbum vom Stapel ließ. Wobei Soloalbum nicht ganz richtig ist, denn das aktuelle Album "Wronger" firmiert unter dem Namen COWBOYS IN THE CAMPFIRE und Tommy Stinsons 'partner in crime' ist sein alter Kumpel und Gitarrist Chip Roberts.

Und da die bloßen Wörter Cowboys und Campfire fast schon zwangsläufig eine gewisse Nähe zu Country - bzw. Roots kurzum Americana-Musik assoziieren lassen, wundert man sich beim ersten staunenden Durchhören auch gar nicht, dass Stinson und seine Gefährten in eben jene Kerbe schlagen. Doch nicht unbedingt so schablonenhaft wie man es schlechtestenfalls vermuten würde, sondern mit einer wohltuenden Frische und Lebendigkeit, den oft bemühten Americana-Begriff von Beginn an auf angenehme Weise zerdehnend.

Der muntere Eröffnungssong Here We Go Again überrascht sofort mit charmanten Ukulelenklängen und einem gemütlich schunkelndem Bläsersatz. Volle Punktzahl. Der folgende Up-Tempo Blues (That's It) gibt mächtig Gas und ist im Grunde eine scharfe Rockabilly-Nummer, während im folgenden Mr.Wrong nicht zum letzten Mal echte Twang-Gitarren vom Stapel gelassen werden und ähnlich wie beim knackigen Fall Apart Together eine schnodderige Country-Athmosphäre kreieren, die nicht zuletzt auch von Mr.Stinsons markant rotziger Stimme bestimmt wird.

Stinsons Art und Weise zu singen klingt interessanterweise nicht wesentlich anders als die von Paul Westerberg, seinem alten Jugendfreund. Da klebt tatsächlich immer noch ein bisschen Vorstadtgaragen-Punk-Rotz auf den Stimmbändern. Bei den etwas balladeskeren Stücken klingt Tommys Stimme so als sei sie verwandt mit Greg Keelors (BLUE RODEO) Organ. In manchen Momenten erinnert "Wronger" und seine kreative Album-Atmosphäre sowie Stinsons unprätentiöser musikalischer Ansatz ein wenig an die Unverwüstlichkeit der jüngeren Ian Hunter Alben oder auch an Peter Wolfs (ex-J.GEILS BAND) "Midnight Souvernirs"-Album.

Stinson und Chip Roberts hantieren meistenteils mit sparsamer Instrumentierung und vertrauen auf 'stripped down' Arrangements. Ein komplettes Drum-Kit ist eher selten zu hören, hin und wieder hört man das Rasseln von Percussion, ab und zu lünkert eine Hammond-Orgel durch die Harmonien oder eine Lap-Steel schwebt heran. Oft werden die Songs ganz schlicht und einfach von zwei oder drei elektrischen und/oder akustischen Gitarren inszeniert, während der akustische Standbass seine Visitenkarte abgibt.

Es ist das gleiche Szenario, das Tommy Stinson bevorzugt bei seinen Live-Gigs auf die Bühne bringt. Also, kein Firlefanz. Das ist nichts anderes als grundsolides und wertvolles Singer-Songwriter Handwerk erster Klasse. Nicht vordergründig mitreißend, aber mit nachhaltiger Tiefenwirkung. Auf jeden Fall meine Platte der Woche. 

 

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