Tonia Reeh

Fight Of The Stupid

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.09.2013
Jahr: 2013
Stil: Indie Pop

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Tonia Reeh Homepage



Redakteur(e):

Dirk Schulte


Tonia Reeh
Fight Of The Stupid, Clouds Hill, 2013
Tonia ReehVocals, Piano & Soundscapes
Gäste:
Tim SchierenbeckDrums
Omar Rodriguez-LopezGuitar
Produziert von: Johann Scheerer Länge: 40 Min 03 Sek Medium: CD
01. Small Trees And Huge Birds07. Fight Of The Stupid
02. Non Believer08. Stolen
03. Day Of Greed09. Cancer Dancer
04. Blues For The Devil10. Hellhound
05. Madame Et Messieurs11. The Accused
06. The Defeated Woman

Nein, Tonia Reeh macht keine Mainstream-Musik, obwohl ihr aktuelles Album mit sanften Klavierakkorden und einem lieblichen Gesang beginnt (Small Trees And Huge Birds). Aber bereits im zweiten Stück Non Believer wird die Dramaturgie des Songs durch allerlei atonales Zwischenspiel unterstrichen.

Ganz kann Tonia Reeh ihre musikalische Vergangenheit also nicht ablegen. Früher, da nannte sich die Berliner Musikerin noch MONOTEKKTONI. Unter diesem Künstlernamen veröffentlichte sie harsche Noise-Attacken mit aufrührerischen Texten. Seitdem sie allerdings wieder unter ihrem bürgerlichen Namen musiziert, räumt sie statt des Berliner Underground lieber ihren eigenen Gefühlshaushalt auf. Mit Gesang und Klavier statt Geschrei und Verzerrer.

So erinnert ihr sehr variantenreiches und perlendes Klavierspiel in vielen Passagen an TORI AMOS. Am auffälligsten in den Songs Day Of The Greed und Madame Et Messieurs. Überraschend eingängig geriet ihr sogar der letzte Song The Accused mit klassischer Pop-Song-Struktur und einfachem Uptempo-Beat.

Wie bereits beim Vorgänger bildet auf “Fight Of The Stupid“ die klassische Musik das Fundament, auf dem die ausgebildete Pianistin und Sängerin (deren Eltern im Übrigen beide Opernsänger sind) einst ihre ersten künstlerischen Gehversuche unternahm. Stimme, Klavier und gelegentliche Soundeffekte – mehr braucht Tonia Reeh nicht, um ihr kompositorisches Können auszuschöpfen. Am intensivsten gelingt ihr das im Titelsong, bei dem am Ende des Songs erlösende Schreie den schweren “Kampf der Dummen“ unterstreichen.

“Fight Of The Stupid“ ist kraftvoll, düster, eigenwillig und komplex. Das Tonia Reeh keine fröhlichen Pop-Songs verfasst wird auch in der Titelwahl deutlich. So sind Cancer Dancer oder Hellhound (das trotz seiner Langsamkeit an alte Blues-Nummern erinnert) Songs mit bitteren Worten und Wahrheiten. Wer sich darauf einlässt, wird mit einem musikalisch recht minimalistischem aber sehr intensiven Album belohnt.

Dirk Schulte, 09.09.2013

 

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