Tim 'Too Slim' Langford	Vocals, Guitars
Tom Hambridge	Drums, Percussion, Backing Vocals
Rob McNelley	Electric Guitar
Tommy MacDonald	Bass
Reese Wynans	B3 Organ
Jimmy Hall	Vocals, Harmonica
Produziert von: Tom Hambridge Länge: 49 Min 25 Sek Medium: CD
01. Wash My Hands	07. If You Broke My Heart
02. Minutes Seem Like Hours	08. New Years Blues
03. Blue Heart	09. Shape Of Blues To Come
04. Make It Sound Happy	10. Preacher
05. Good To See You Smile Again	11. Angels Are Back
06. When Whiskey Was My Friend

Die Roots-Rock bzw. Blues-Rock Fans, die TOO SLIM AND THE TAILDRAGGERS bisher immer noch nicht im Fokus hatten, sollten sich schleunigst auf den Weg machen, um das Netz zu durchstöbern und sich ein paar aufschlussreiche Höreindrücke der zahlreichen Taildraggers-Scheiben aus den letzten Jahren einverleiben. Immerhin schaffte es "Shiver" (2011), das Vorgängeralbum zum aktuellen "Blue Heart"-Opus, in die erlauchte Reihe der von der Blues Music Association Nominierten zum 'Blues Rock Album Of The Year'. Wer dem aktuellen Werk "Blue Heart" aufmerksam zuhört, wird sich anschließend zurecht fragen, wie es um die musikalische Vergangenheit dieser Combo bestellt ist und warum sie immer noch als Insider-Tipp gehandelt wird.

Die aktuelle Band um Mastermind Tim 'Too Slim' Langford hat zwar ihr Line-Up abermals verändert, doch das hohe Qualitätsniveau hat sich glüchlicherweise nicht verändert. Das von Drummer und Produzent Tom Hambridge (Buddy Guy, George Thorogood) recht kantig und zeitweise bollerig in Szene gesetzte "Blue Heart"-Opus wendet sich im Gegensatz zum eher an elegant und entspannt groovenden Southern-Soul Mustern orientierten "Shiver" wieder an die Liebhaber der unmißverständlich auf die Zwölf klatschenden Songs.

Gespannt lauschen wir Tracks, die wie der riffbetonte Opener Wash My Hands verkrusteten ZZ TOP Schlamm an den Stiefeln tragen und in der Folge mit peitschenden Up-tempo Songs (If You Broke My Heart) im Stile eines VDELLI daherkommen. Selbst die gemäßigteren und ruhigeren Bluesnummern lassen reichlich Dreck unter den Fingernägeln erkennen und man stellt sich TOO SLIM AND THE TAILDRAGGERS unweigerlich bei den Proben in einem unaufgeräumten Lagerschuppen zwischen Getriebeersatzteilen, ausgeschlachteten Röhren-Amps und umherliegenden Bierdosen vor, während sie mit ölverschmierten Unterarmen ihre Vintage-Klampfen bearbeiten.

Während sie also letzthin noch die Delbert McClinton meets HADDEN SAYERS Fraktion bedienten, verlegen sich die Mannen um TOO SLIM nun auf rauen, hemdsärmeligen, in die Fresse hauenden Blues-Rock à la ZZ TOP, VDELLI, THE BLUEFIELDS bzw. Mark Selby, dem sie zwischendurch mit ein paar auf kleiner Flamme köchelnden Nummern die Schärfe nehmen. Rundum gelungen.