Too Slim And The Taildraggers

The Fortune Teller

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.08.2008
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Steve Braun


The Fortune Teller, Underworld Records, 2007
Tim "Too Slim" LangfordVocals, Guitars
Dave NordstromBass, Vocals
Zach CooperDrums
Gäste:
Lauren EvensVocals
D. CernileGuitars, Percussion
Oleg SchrammAccordion, Keyboards
Robert GreenidgeSteel Drums
Amanda TsuboBackground Vocals
Produziert von: Todd Smallwood, Tim and Nancy Langford Länge: 47 Min 26 Sek Medium: CD
01. The Fortune Teller07. She Gives Me Money
02. Cowboy Boot08. Baby Likes To Ride
03. Big Guns09. Spell On Me
04. Mexico10. Givers And Takers
05. Ain' It Lonesome11. Lonesome Alone
06. Motherlode

Es laufen die ersten zehn Sekunden des Titeltracks Fortune Teller und der Song hat mir bereits die gesamte Körperbehaarung hochgebürstet. Sonnenklar: TOO SLIM hat mich am Haken, mal wieder hooked-on-music. Dieser raue, bollernde Sound, diese rotzigen Gitarren üben seit jeher magische Zauberkräfte auf mich aus. Sie erden mich, wenn ich mal wieder die Bodenhaftung verlieren sollte und gleichzeitig sorgen sie dafür, dass ich schwerelos out-of-body schwebe. TOO SLIM & THE TAILDRAGGERS halten das Niveau zwar nicht durchgängig, aber ihnen ist .... - doch dazu später mehr!

"Too Slim" ist niemand anderes als Tim Langford, und der "Bohnenstange" ist mit "The Fortune Teller" ein big-shot gelungen. Das Album war im vergangenen Jahr acht Wochen in den Billboard-Blues-Charts und kletterte dort bis auf Platz Neun. Das ist mehr als nur ein Achtungserfolg, zumal es sich bei "The Fortune Teller" nicht um ein klassisches Blues-Album handelt. Langford kann man stilistisch nicht einordnen. Er mixt recht munter und frei Roots-Rock der härteren Sorte mit Blues-Rock und -man höre und staune- kleinen Americana-Sprengseln, dazu eine ganz gehörige Prise Southern-Rock. Dabei kommt der Knabe aus der diametralen Ecke, aus Washington und somit dem rauen Nordwesten. Dort sind TOO SLIM & THE TAILDRAGGERS zehnmal als bester regionaler Act der 'Cascade Blues Association' gewählt worden und den begehrten "Muddy Award" hat man ebenfalls mehrfach abgeräumt. Dazu sind sie in die "Hall of Fame" von drei Blues-Societies des Nordwestens gewählt worden. Noch Fragen??

Begonnen hat dieses Projekt 1988 mit "Swingin' In The Underworld" und im schönen Zwei-Jahres-Rhythmus haben es TOO SLIM & THE TAILDRAGGERS auf mittlerweile 14 Alben (9 Studio- und 4 Live-Scheiben, dazu eine Compilation) gebracht. Die mir vorliegende 2007er "The Fortune Teller" hat meinen Appetit auf mehr Stoff von dieser Band gewaltig angeheizt.
Mir fallen spontan Tom Petty, Neil Young, aber auch und vor allem CCR als Referenzbands ein. Wenn Tim Langford slidet, klingt es gewaltig nach dem jungen Johnny Winter. Auch die DRIVE-BY TRUCKERS kommen mir in den Sinn, was meine These, das es sich bei "The Fortune Teller" um kein klassisches Blues-Album handelt, eher bestätigt.

Die TAILDRAGGERS sind Dave Nordstrom am Bass und Zach Cooper, der in die Felle haut. Die Beiden tun das dermaßen tight und mit einem wunderbaren Groove, dass man wohl kaum von einer Backing-Band sprechen kann. Bereits mit den ersten Akkorden des Openeners Fortune Teller grooven die TAILDRAGGERS unglaublich cool ab und TOO SLIM kann darauf seine hypnotischen Riffs fetzen - eine ganz starke Nummer! Vom gleichen Kaliber ist der zweite Track Cowboy Boot - keinen Deut weniger magisch. Nicht nur die Füße beginnen zu zucken, die Hooks sind einfach nur traumhaft und in nahezu manischer Zwangshandlung ist man gezwungen, die Repeat-Taste zu drücken. Ich verrate nicht zuviel, wenn ich zugebe, dass diese beiden Opener die besten Songs auf "The Fortune Teller" sind.
Big Guns ist deutlich härterer Stoff. Bollernd gibt's hier "auf die Zwölf", die Slide quietscht wie 'ne brünftige Wildsau - sensationell!! Leider sorgt Mexico für eine ziemlich herbe Vollbremsung: Die Steel-Drums vermitteln karibisches Flair, mein Fall ist das definitiv nicht. Diese kleine Scharte wird sofort durch das großartige Ain't It Lonesome ausgewetzt .... und dann kommt Motherlode, das wie TITO & TARANTULA in ihren allerbesten Momenten klingt. She Gives Me Money ist ein straight abrockender Blues-Rocker und auch das etwas müde Baby Likes To Ride bemüht eher ausgetretene Pfade. Dafür shuffelt Spell On Me unglaublich cool daher, der Gitarrenton erinnert an Tinsley Ellis undJim Suhler . Der Longtrack Givers And Takers ist wieder ein sensationeller Roots-Rocker, der das Niveau der beiden Opening-Tracks locker erreicht - TOO SLIM macht mal wieder den DRIVE-BY-TRUCKERS Konkurrenz. Beim "Rausschmeißer" Lonesome Alone "näselt" er depressiv wie Neil Young zu seinen "Harvest"-Zeiten; das Accordion vermittelt Cajun-Feeling.

Zurück zur Einleitung: TOO SLIM & THE TAILDRAGGERS halten das Niveau zwar nicht durchgängig, aber ihnen ist ein wirklich beachtenswertes Album gelungen mit drei, vier kapitalen Granaten. Mir gefällt vor allem der Stil-Mix, der sich zwischen alle Stühle setzt. Von mir gibt's also folgerichtig eine klare Kaufempfehlung!

Steve Braun, 03.08.2008

 

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