Tristania Rubicon, Napalm Records, 2010 |
Mariangela Demurtas | Vocals | |||
Kjetil Nordhus | Vocals | |||
Anders Høyvik Hidle | Guitars, Vocals | |||
Ole Vistnes | Bass, Backing Vocals | |||
Gyri Losnegaard | Guitars | |||
Einar Moen | Keyboards | |||
Tarald Lie | Drums | |||
Gäste: | ||||
Pete Johansen | Violin | |||
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01. Year Of The Rat | 06. Sirens | |||
02. Protection | 07. Vulture | |||
03. Patriot Games | 08. Amnesia | |||
04. The Passing | 09. Megical Fix | |||
05. Exil | 10. Illumination | |||
Selten ist es mir so schwer gefallen, die passenden Worte für ein Album zu finden. Keine Frage: "Rubicon" ist ein starkes Gothic Metal-Album, das aus der Masse der Genreveröffentlichungen herausragt. Der Haken daran ist allerdings, dass auf dem Cover in dicken Lettern der Name TRISTANIA prangt und nicht eine x-beliebige andere Band diese Scheibe veröffentlicht hat.
Ob "Beyond The Veil", "World Of Glass" oder "Ashes", die Norweger waren immer ein Garant für hochklassige Alben. Hochklassig ist auch "Rubicon", nur die besondere TRISTANIA-Magie mag sich dieses Mal einfach nicht einstellen.
Woran es liegt? Der neuen Sängerin Mariangela Demurtas den schwarzen Peter zuzuschieben erscheint zu billig, wenngleich sie Vibeke Stenens Fußstapfen nicht völlig ausfüllen kann und weder deren Stimmumfang noch Ausdrucksstärke erreicht. Trotzdem, eine Fehlbesetzung klingt definitiv anders.
Man kann es drehen und wenden wie man will, es ist das Songwriting! Die Gänsehautmomente früherer Werke fehlen. Fast hat man den Eindruck, TRISTANIA hätten sich selbst Fesseln angelegt und sich in ein massenfreundlicheres Konzept gepresst. Alles klingt irgendwie gewöhnlicher, zugänglicher, leichter konsumierbar… wo frühere Alben mit liebevollen Details zu einer langandauernden Entdeckungsreise einluden, servieren einem die "Rubicon"-Songs ihre Essenz zügig auf dem Silbertablett.
Letztlich ist es einfach ein Imageproblem. MORTEMIA haben mit "Misere Mortem" in dem Jahr das aufregendere TRISTANIA-Album abgeliefert. AMBERIAN DAWN greift man sich heraus, weil deren "End Of Eden" als positive Überraschung in Erinnerung bleibt. Und "Rubicon"? Die Scheibe wird dann wohl in vier, fünf Jahren als 'forgotten Jewel' wieder entdecken.