Trivium In Waves, Roadrunner Records, 2011 |
Matt Heafy | Gesang & Gitarre | |||
Corey Beaulieu | Gitarre | |||
Paolo Gregoletto | Bass | |||
Nick Augusto | Schlagzeug | |||
| ||||
01. Capsizing The Sea | 08. Built To Fall | |||
02. In Waves | 09. Caustic Are The Ties That Bind | |||
03. Inception Of The End | 10. Forsake Not The Dream | |||
04. Dusk Dismantled | 11. Chaos Reigns | |||
05. Watch the World Burn | 12. Of All These Yesterdays | |||
06. Black | 13. Leaving This World Behind | |||
07. A Skyline's Severance | ||||
Was für ein Hammer-Metal-Album! Viel mehr gibt es zum neuesten – mittlerweile fünften - TRIVIUM-Streich mit dem Namen “In Waves“ eigentlich nicht mehr zu sagen. Die Band aus Florida schafft es hier, ihren Stil zwischen Thrash-, Death-Metal und Metalcore noch genauer zu definieren und die drei Stile mit einander harmonisch und fließend zu verbinden. Nach dem lupenreinen und exzellenten Thrash-Album “The Crusade“ (2006) und dem wieder etwas heftigeren “Shogun“ (2008) finden TRIVIUM hier die perfekte Balance.
Eingeleitet wird das Werk von einem kurzen Instrumental, das sehr an NINE INCH NAILS erinnert, bevor die Band mit dem Titeltrack quasi zur Eröffnung die Quintessenz des Albums präsentiert. Riffs, die einen bei den Eiern packen, Power-Drumming der Nackenbrecher-Klasse und ein Refrain, den man sofort mitsingen muss. Kurz und gut: schon jetzt ein moderner Metal-Klassiker. Und anschließend folgt eine Abrissbirne auf die nächste. Und bei Stücken wie etwa Inception Of The End wird man streckenweise an selige DEATH-Zeiten erinnert.
Dabei kommen die Songs aber fast alle in Wellenbewegungen daher. Das heißt: harte Parts wechseln sich mit eher ruhigeren Teilen ab. Spannung wird langsam aufgebaut und entlädt sich dann in einer musikalischen Killerwelle, die den Hörer mitreißt. Das spiegelt sich auch im Gesang wieder. Hier gehen phasenweise cleane Passagen in gegrowlte Momente und Metalcore-Shouts über. Dabei werden stellenweise die cleanen Vocals über die Blast-Beat-Passagen gelegt, so dass ein sehr kontrastreiches musikalisches Bild entsteht.
Der absolute Knaller ist aber das abschließende Of All These Yesterdays (Leavin This World Behind ist lediglich ein Outro), eine Halb-Ballade in bester METALLICA-Tradition (à la Welcome Home (Sanitarium) oder aber One). Vom ruhigen Anfang bis zum metallischen Ende eine wahre Ode, einfach zum niederknien schön, die alle Qualitäten der Band noch einmal hervorhebt und ins rechte Licht rückt.
Die Gitarren-Arbeit ist auch wieder aller Ehren wert und ist eine der Stärken des Albums. Die Band liefert Killer-Riffs, coole Melodie-Führungen und eine Unmenge an starken Soli ab, von denen andere Bands ganze Karrieren bedienen würden. Im harten Metal-Bereich gibt es wohl nicht viele Bands, die über zwei so technisch und musikalisch versierte Gitarristen verfügen.
Mit “In Waves“ müssten sich TRIVIUM eigentlich auf ein ähnliches Niveau aufschwingen wie etwa IN FLAMES. Und diese erreichten ja mit ihrem jüngsten Werk “Sounds Of A Playground Fading“ zumindest kurzzeitig die Spitzenposition in den deutschen Albumcharts. Und im direkten Vergleich haben TRIVIUM hier einfach das qualitativ bessere Album vorgelegt. Hier gehen die Daumen des Rezensenten ganz steil nach oben.