One Damn Thing To Redeem, Eigenlabel, 2006 | ||||
Pete Stein | Vocals, Guitars, Harp | |||
Caleb James | Guitars, Backing Vocals | |||
Nick Orow | Bass, Accordion,Bootheels | |||
Kenny Curbelow | Drums | |||
| ||||
01. Way Down South | 06. Punch Me In The Face | |||
02. Pretty 'Lil Smile | 07. Longer To Stay | |||
03. Madison County | 08. Shine For You | |||
04. Stopping For Bullets | 09. Rock'n'Roll | |||
05. A Little Too Close | 10. Whiskey Shivers | |||
Es tut sich was in Tennessee und dem Country-Nabel der Welt: Nashville. Nicht nur, dass zunehmend Blues- und Southern-Rocker die musikalische Infrastruktur und den speziellen "Spirit" nutzen. Auch im eigentlichen Kerngeschäft Nashvilles, dem Country und Country-Rock, regt sich revolutionäres: ich nenne es gerne "Hardcore Country" - traditioneller Country doppelt so hart und schnell gespielt. TRUCKSTOP COFFEE ist ein vorzeigbarer Vertreter dieser neuen "Jugendbewegung".
TSC sind eine lupenreine Live-Band: "blood, sweat and beer" trieft aus jeder Rille der hier vorliegenden ersten full-lenght CD "One Damn Thing To Redem" - Raw Hide nannten die genialen BLUES BROTHERS dieses Feeling. Die rauhe Live-Atmosspäre wurde richtig gut eingefangen. Die Aufnahmen hören sich verdammt analog an, dazu mit Sicherheit live im Studio eingespielt, obwohl diesbezüglich keine harten Fakten einzuholen waren.
Seit 2003 spielt man in der genannten Besetzung, und hatte bislang nur eine EP veröffentlicht. Etwa hundert Shows hat man seither absolviert und dabei für Größen wie Jimmie Van Zant, die GEORGIA SATELLITES und BROOKS & DUNN eröffnet. Dabei scheint man sich eine recht ordentliche Fanbase erspielt zu haben, wie die "Klicks" ihres MySpaces verdeutlichen - TSC liegen einfach mitten im derzeitigen US-Musiktrend südlich der Mason-Dixon-Line ....
Mit Way Down South wird gleich die Schlagzahl vorgegeben: harter, up-tempo Roots-Rock - kurz und knackig. Madison County ist das nächste Highlight, eine herrlich schmalzige Country-Ballade, die nun wirklich kaum ein Klischee ausläßt .... aber absolut authentisch und "gefühlsecht" 'rüberkommt. Hardcore-Bluegrass, gibt es sowas überhaupt? Jawoll, Stopping For Bullets heißt sowas bei TSC. Noch so ein Knaller ist Punch Me In The Face - der geradezu rüpelhafte Roots-Rock hat fast etwas "punkiges" in sich.
Es folgen einige Country- und Roots-Rocker, denen es vielleicht etwas an Originalität fehlt, aber trotzdem von guter Qualität sind. Die vier Jungs machen einfach durch-und-durch glaubwürdige Songs. Höhepunkt dieser Scheibe ist, wie so oft, der Rausschmeißer Whiskey Shivers. Als triefende Ballade beginnend steigert sich der Song, um dann 1-2-3-4, 1-2-3-4 in einem up-tempo Bluegrass-Gewitter zu enden.
TRUCKSTOP COFFEE haben mit "One Damn Thing To Redeem" ein wirklich ordentliches Debut hingelegt, dass für progressivere Country-Freunde wirklich interessant ist. Kleinere Originalitätsdefizite sollten, wenn es gut weiterläuft, auch bald der Vergangenheit angehören, denn das songschreiberische Potenzial ist offensichtlich vorhanden.