Tschaika 21/16

Tante Crystal Uff Crack Am Reck

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.11.2016
Jahr: 2016
Stil: StonerMathProgNoise

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Tschaika 21/16 @ facebook



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Tschaika 21/16
Tante Crystal Uff Crack Am Reck, Noisolution, 2016
TimGitarre
OnkelDrums & Melodica
Produziert von: Tschaika 21/16 Länge: 51 Min 51 Sek Medium: CD
01. NadeshdaBackDieGowa06. Lass mich doch in deinem Wald der Oberförster sein
02. Griechisches Bein07. Doom mich auch
03. Quadratur vom Fotz08. Hip Hop Anna Ampel - Krieg auf deutschen Strassen
04. Breitzeit09. Man nennt sie Nancy
05. Zeh64

Schon der Name des Projekts TSCHAIKA 21/16 lässt vermuten, dass man es hier nicht gerade mit glattgespültem Mainstream zu tun hat. Kommt ja schließlich auch von Noisolution, das Teil. Der Albumtitel "Tante Crystal Uff Crack am Reck“ lässt zwar Böses erahnen, aber wenn man sich vergegenwärtigt, dass hier Tim von ROTOR und Onkel (ALLIGATOAH, OHRBOOTEN) am Start sind, ahnt man, dass sich die Albernheiten im Wesentlichen auf die Songtitel beschränken. Wobei dieses schräge, manchmal krude Gemisch aus Stoner, Jazz, Noise, Folk, Math Rock und Prog natürlich nicht ohne Witz (gelegentlich auch Wahnwitz) ist.

Unter Zuhilfenahme von dicken Gitarrenwänden, sperrigen Rhythmen, treibenden Bläsern und Durchsagen der BVG stellt man den Hörer sicherlich vor die eine oder andere Aufgabe, weiß aber auf jeden Fall zu fesseln und zu unterhalten – ganz ohne handelsübliche Vocals, aber mit jeder Menge Ideen und mächtigen, gerne auch Haken schlagenden Grooves. So wie man es ja auch von ROTOR kennt, nur noch ein Spur abgedrehter, wenn auch weniger kopfgesteuert, sondern irgendwo auch dem derben Humor verpflichtet. Sei es der gewollte Stotterstart mit dem dann doch ordentlich Druck machenden NadeshdaBackDieGowa, das doomige Zeh64 oder das durchgeknallte, mit zahlreichen Samples angereicherte Lass mich doch in deinem Wald der Oberförster sein - hier gibt es jede Menge zu entdecken, zu ertasten und zu entdecken.

Wer traditionelle Songstrukturen zum Glücklichsein benötigt, ist hier ohnehin fehl am Platze. Aber wer intelligenten, kernigen Underground mag, der Herz und Hirn bedient sollte, die Herausforderung TSCHAIKA 21/16 annehmen – er wird entlohnt mit einer Scheibe, die man unzählige Male hören kann und die dabei immer wieder neue, abgefahrene, den Hörer gelegentlich nur mit offenem Mund zurücklassende Details offenbart.

Ralf Stierlen, 12.11.2016

 

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