Tuggy Fishing For Compliments, Sportklub Rotter Damm, 2017 |
Tim Gressler | Bass & Soounds | |||
Ola Kolodziej | Vocals & Sounds | |||
Gäste: | ||||
Phillip Steidl | Guitar | |||
Valek | Drums | |||
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01. Aloha | 06. Cuddle-Up-A-Dud | |||
02. Isola | 07. Nekkid Punch | |||
03. Cankerous | 08. Fresh Air Esperience | |||
04. Chumming With Muck | 09. Cwying | |||
05. Fuzzy | 10. Frump | |||
Das deutsch-kanadische Duo TUGGY beweist, dass man keine große Bandbesetzung auffahren muss, um spannende Musik zu machen. Zwei Leute mit dem entsprechenden kreativen Potential reichen vollkommen aus. “Fishing For Compliments“ bietet in gewisser Hinsicht eine Hommage an die 90er Jahre, als Musik sich aus der Erstarrung des düsteren Elektro-Pop gelöst hatte und das eine oder andere Fenster geöffnet wurde. Da traf Rock auf Groove und Funk und Hip und Trip Hop und irgendwie geht hier auch alles zusammen.
Bassist Tim Dressler steht spürbar auf Mike Watt (MINUTEMEN, FIREHOSE) sowie Les Claypool und die sind ja auch beide bekannt dafür, komplett scheuklappenfrei durchs Leben zu wandeln – Hauptsache es groovt, gerne auch mal in Schräglage. Dazu sorgt die Kanadierin Ola Kolodziej für die Indie Pop Farbtupfer, hat aber auch den verruchten Vamp drauf (Nekkid Punch). Irgendwo zwischen PRIMUS, KING CRIMSON (Cuddle-Up-A-Dud), MASSIVE ATTACK, vor allem aber sehr viele eigenständige Ideen.
Mit genügend Haken und Ösen, um nie langweilig zu sein, aber gleichzeitig mit ausreichend Popaffinität um nicht nachhaltig zu verstören oder gar in die Avantgarde-Grabbelkiste abzuschmieren. Nein, dieses Album von TUGGY offeriert einen intelligenten, urbanen, coolen und bei aller Rückbesinnung unverbrauchten Sound, dass man dieses Duo unbedingt auf dem Schirm behalten sollte. Für alle Grenzgänger zwischen Rock, Pop, Indie, Funk und Groove ist Reinhören Pflicht.