Tvinna

One In The Dark

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.03.2021
Jahr: 2021
Stil: Dark Electronic Neo Folk
Spiellänge: 47:25
Produzent: Fiona Rüggeberg, Laura Fella & Fieke van den Hurg

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Plattenfirma: By Norse

Promotion: Gordeon Music


Redakteur(e):

Martin Schneider


s. weitere Künstler zum Review:

Mila Mar

Faun

Omnia

Eluveitie

Titel
01. The Gore
02. 12
03. Kreiz (feat. Eivør)
04. Wild Hunt
05. Inside - The Dark
 
06. Sunna
07. Tides
08. Partus
09. Skymning
Musiker Instrument
Fiona Rüggeberg Vocals, Fujara, Overtone Flute, Electronics
Laura Fella Vocals, Mandoline, Electronics
Fieke van Hurk FX Accordion, Synthesizers, Array Mbira, Electronics, Beat
Rafael Salzmann Guitars, Bass
Jesper Barendregt Drums, Electronic Percussion
Gäste:
Eivør Pálsdottir Vocals
Jessey-Joy Spronk Opera Vocals
Fabienne Erni Vocals

Ein faszinierendes, außergewöhnliches Album verdanken wir TVINNA. Angeführt von den drei starken Frauen Fiona Rüggeberg (ex-FAUN), Laura Fella (immer noch FAUN) und Fieke van den Hurk (am bekanntesten durch ihre Mitwirken bei OMNIA) hat sich die Band nach eigenen Worten Progressive Dark Electronica Pop verschrieben.

Wer es nicht ganz so sperrig mag dem hilft vielleicht als Anhaltspunkt, dass TVINNA stilistisch und atmosphärisch in eine ähnliche Kerbe wie HAGALAZ RUNEDANCE, NEBELHEXE oder MILA MAR schlagen. Der Auftakt des auf vier Alben angelegten Konzepts, das jeweils eine Lebensphase und eine damit assoziierte Essenz betrachtet, konzentriert sich auf den ungeborenen Zustand, die Geburt und das Element Wasser. Es nimmt den Hörer mit auf eine Reise durch von nordisch inspiriertem Neofolk dominierte und mit elektronischen Elementen angereicherte Klanglandschaften.

Flöte, Mandoline, ein mit Effekten verfremdetes Akkordeon, klassisches Rockinstrumentarium und Elektronik bilden die Basis für grandiosen mehrstimmigen weiblichen Gesang. Die mystischen Klänge mit soundtrackartigem Charakter laden dazu ein sich fallen zu lassen, tief einzutauchen und sich der jeweiligen Stimmung hinzugeben.

Die Kompositionen auf  "One In The Dark" leben vom Wechselbad der Gefühle, die sie hervorrufen. Hypnotische, an schamanische Ritualmusik erinnernden Grundstrukturen werden unvermittelt durch düstere, bedrohlich wirkende Sequenzen und Klangcollagen aufgebrochen. Die Elektronik wird überwiegend als effektiv akzentuierte Lautmalerei zur Erschaffung von Gegenpolen zu den harmonischen, ja gar verträumten Momenten eingesetzt. Inside - The Dark treibt das Spiel mit den Gegensätzen gekonnt auf die Spitze. Der verführerische Gesang wiegt in trügerischer Sicherheit, während die Instrumente abgrundtiefe Finsternis heraufbeschwören und bevor man rettungslos darin versinkt, wirkt der Sirenengesang wieder wie ein Halt bietender Rettungsanker.

Tides tendiert unverhohlen mit forscheren Beats in Richtung Dancefloor, erfüllt Electronica-Klischees und fällt damit etwas aus dem Rahmen. Für die größte Überraschung sorgt jedoch Partus. Der Elfengesang stammt hier von Sopranistin Jessey-Joy Spronk, während die Stimmen von Fiona und Laura so verfremdet wurden, dass man unvermittelt einen Gastsänger vermutet.

"One In The Dark" ist defintiv keine entspannende Hintergrunduntermalung zum sonnigen Balkonfrühstück. Seine Kraft, Dramatik und Tiefe entfaltet sich am Besten im Zwielicht flackernder Kerzen oder in vollkommener Dunkelheit.  Ein Hörerlebnis der besonderen Art für ein Nischenpublikum.

 

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