Titel |
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01. The Devil (Didn't Make Me Do It) |
02. Lucifer, My Love |
03. Sex Magick |
04. I Know How To Hex You |
05. I'm Wicked |
06. In Lvx |
07. Santa Muerte |
08. Let's Hang Together |
09. Femme Fatale |
10. In Nox |
11. Satanic Self Initiation Ritual |
Musiker | Instrument |
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Alexandra James | Vocals |
Zachary James | Music |
Es ist sicherlich kein Zufall, dass gerade Halloween (2016) begangen wurde, als Alexandra und Zachary James (beide wohl praktizierende Satanisten) in Los Angeles das Duo TWIN TEMPLE aus der Taufe hoben. Sie selber nennen ihre Musik Satanic Doo-Wop. Als erste Kostprobe für wirklich alle Interessenten gibt es jetzt, der vielen positiven Reaktionen wegen, das (ursprünglich bereits von den beiden eigenständig produzierte und auf 666 bestialische Vinyl-Exemplare limitierte, selbst herausgegebene und inzwischen längst vergriffene) Debütalbum “Twin Temple (Bring You Their Signature Sound.…Satanic Doo-Wop)“. Ermöglicht hat dies Alexandras und Zacharys Vertragsunterschrift bei Rise Above Records, dem Londoner Plattenlabel von Lee Dorrian. Wir nutzten diese unverhoffte Chance und wagten uns heldenhaft an die explizite Version des Teufelszeugs heran, um Euch darüber berichten zu können.
Kaum, dass die ersten Töne in seine Gehörgänge gelangen, erlebt der Hörer schon eine Riesenüberraschung. Eigentlich hatte er sich ja auf völlig andere (sprich höllische oder mystische, wenn nicht gar abgrundtief satanische) Klangwelten gefasst gemacht. Doch die Realität sieht gänzlich anders aus.
Denn was wird einem stattdessen geboten? Rock’n’Roll! Da muss man auch erstmal drauf kommen beziehungsweise darauf gefasst sein. Aber wer weis denn überhaupt, was der Gehörnte sich für eine Mucke reinfpfeift und/oder für seine üblen Zwecke nutzt. Auch die bösen Extrem-Metaller wissen das (obwohl sie es gerne so hätten) keineswegs. Es könnte ja durchaus sein, dass dieser Bursche nicht nur auf Sounds aus den 1950er und 1960er Jahren, Romantik, eingängige Melodien, schönen Gesang, Gitarren, etwas Zuckerguss und ein wenig Geschmachte (all das wird hier, noch dazu in Mono, geboten) abfährt, sondern damit auch die verlorenen Seelen von seinen Jüngern umschmeicheln lässt, nur um sie dann in den Hades in ihr ewiges Verderben zu locken. Zudem darf sich der Chef des unendlchen Infernos noch an den beileibe gar nicht unschuldigen Texten laben, denn die verleihen dem so harmlos daherkommenden und durchaus ohrwurmartigen Liedgut eine verruchte, zweideutige, witzige und schon mal leicht gruselige Ausstrahlung.
Zum Abschluss bekommt jeder, der sich “Twin Temple (Bring You Their Signature Sound.…Satanic Doo-Wop)“ zuwendet, anhand des Stückes Satanic Self Initiation Ritual eine Vorstellung davon vermittelt, wie man dem Fürsten der Finsternis standesgemaß huldigt.
TWIN TEMPLE, die sich selbst (möglicherweise augenzwinkernd) für die böseste Band überhaupt halten (siehe Frontcover), dürften mit ihrem Erstlingswerk durchaus für Kontroversen und Diskussionen quer durch die dem Beelzebub verbundenen Musikszenen sorgen.