U2

The Unforgettable Fire

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.12.2009
Jahr: 2009
Stil: Pop/Rock-Klassiker

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


U2
The Unforgettable Fire, Universal-Island Records, 2009 (1984)
BonoVocals
The EdgeGuitar, Keyboards,Vocals
Adam ClaytonBass
Larry MulllenDrums
Produziert von: Eno/Lanois Länge: 42 Min 52 Sek Medium: CD
01. A Sort Of Homecoming06. 4th Of July
02. Pride (In The Name Of Love)07. Bad
03. Wire08. Indian Summer Sky
04. The Unforgettable Fire09. Elvis Presley And America
05. Promenade10. MLK

Wie schon die ersten drei Alben, so wurde auch "The Unforgettable Fire" unlängst wiederveröffentlicht. Wie gehabt unter der Oberaufsicht von The Edge remastered und in diversen Ausgaben, die sich bis zur 4-Disc-Version - Outtakes, Raritäten, DVDs mit Promo- und Livemitschnitten - hochschraubt. Wir aber werfen natürlich ein Blick auf das "pure Album", so wie es in die Musikgeschichte einging.
Ja, ja, das ist schon so! Hatte sich die Band mit den vorherigen Platten warm gespielt und so ein bisschen in die Spur gefunden, hier und da für glühende Ohren gesorgt, wollte man sich keinesfalls schon einen Stempel aufdrücken lassen und eine ihnen bestimmte Schublade stand schon offen. Produzent Steve Lillywhite war das erste Opfer, wobei die Band nach wie vor mit befreundet ist. Nicht jeder aus dem Umfeld sah die Ankunft von Brian Eno und Daniel Lanois mit Wohlwollen, aber diese experimentierfreudigen Beiden waren genau das, was U2 brauchten, um sich daran zu reiben und sich weiterzuentwickeln.
Wo man sonst gerne mit einem "Hurra, hier sind wir" durch die Tür herein krachte, geht man - ja, schleicht nahezu - hier mit etwas subtileren Rhythmen eher vorsichtig zu Werke. The Edges typische Gitarrenklänge machen schnell klar, dass es U2 sind und auch Bonos Gesang ist unmissverständlich. Das Ganze steht zwar problemlos für sich, könnte aber genauso gut als Overtüre gedacht gewesen sein, denn besser kann man das folgende Pride (In The Name Of Love) schwerlich vorbereiten. Das ist natürlich ein Knaller erster Güte. Auch heute noch hat das Lied nichts von seiner Power und Magie verloren. Mittlerweile hat man es aus diversen Live-Mitschnitten etwas druckvoller in Erinnerung, doch auch so reißt es noch ungeheuer mit. Man über Bono sagen was man will, aber einen charismatischeren Sänger findet man kaum.

Bei Wire geht es deutlich anders zu. Weitaus funkiger, mit bedrohlichen Riffs - fast wie die STONES "Undercover" - und einer aggressiv klingenden Grundhaltung, vor allem in Bonos Gesang.
Mit dem Titelsong fährt man wieder in bestem 80's Sound. Vor allem Adam Claytons Bass klingt deutlich nach den Chart-Hits der damaligen Zeit. Aber auch Edges Gitarre - ja, wo ist sie denn? - muss den Keyboard-Klänge dieser Nummer weitestgehend weichen. Und trotzdem: der Song hat genug Substanz, um auch in diesem Gewand zu bestehen. Eno und Lanois müssen gestrahlt haben vor Freude über diese Klänge!
Mit dem "zarter" gehaltenen Promenade und dem Instrumental 4th Of July - angeblich ohne Wissen von Bono und The Edge von Eno mitgeschnitten - geht zwar der Schwung etwas zurück, aber die Spannung wird auf faszinierende Weise gehalten und mit Bad erfolgt dann auch wieder eine Art Eruption, wie sie wenige so zelebrieren konnten. Nicht von ungefähr, war der Song ein Highlight - nicht nur von U2's Set - beim "Live Aid" Konzert im folgenden Jahr. Gleichzeitig kündigt sich manches auf dem Nachfolge-Album hier bereits an.

Nicht ganz zu Unrecht, wird bei Indian Summer Sky oft auf die TALKING HEADS verwiesen und es sind sicher einige Parallelen vorhanden, gerade in den Zwischenteilen, aber die U2-Elemente überwiegen meiner Ansicht nach doch sehr. So oder so ein Song voller Drive und Spannung, der jeden spätnächtlichen Dancefloor auf Trapp bringen sollte.
Bei Elvis Presley And America handelt es sich um nicht viel mehr als Bonos, stellenweise gemurmelte, Gedanken zu jenem Thema, untermalt von - angeblich - Larry Mullens Drum-Track vom Eröffnungssong auf halber Geschwindigkeit und ein paar von Edges Klanggebilden. Bonos Verdienst, dass man trotzdem bei der Stange bleibt. Er ist schon ein außergewöhnlicher Sänger. Ob einem die Stimme passt oder nicht.
Diese Stimme bestimmt auch den letzten Song. Auch hier sind nur indifferente Soundkollagen unter den Gesang gelegt, aber diese hoffnungsvolle - fast gospelhafte - Stimmung braucht auch nicht mehr. Den Rest übernimmt Bono.
Es geht nicht jede Nummer sofort bis ins Herz, aber insgesamt ist "The Unforgettable Fire" ein tolles Album von einer außergewöhnlichen Band die hier erneut einen Schritt vorwärts macht. Wer außerdem in den Credits so unverhohlen für Greenpeace und Amnesty International wirbt, hat meine Hochachtung sicher.

Epi Schmidt, 13.12.2009

 

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