Titel |
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01. This Road |
02. You Don't Need Me |
03. The King Is Dead |
04. Yallah! |
05. Too Smart For Me |
06. A Winter's Tale |
07. These Words |
08. Wrong Size Life (Bonus Track) |
09. Es wird weitergehen (Bonus Track) |
Musiker | Instrument |
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Udo Klopke | Vocals, Acoustic & Electric Guitars, Mandolin |
Markus Bender | Bass |
Jan Wienstroer | Drums, Percussion |
Willem Beuss | Keyboards |
Katja Symannek | Lead & Backing Vocals |
Frank Wiesen | Trumpet |
Marc Leymann | Saxophone |
Heike Haushalter, Petra Stalz, Monika Schleicher, Gesa Hangen | Streicherquartett |
An die glorreichen Konzeptalben der Vergangenheit kann sich der eine oder andere ältere Hörer/Leser sicher noch erinnern. In den Sechziger Jahren kamen Frank Zappa, The Small Faces und The Who mit Vertretern dieser Album-Spezies um die Ecke, in den Siebzigern enstanden sogar jede Menge Konzeptalben, die zu Weltruhm gelangten. Stellvertretend seien hier Künstler wie Pink Floyd, Genesis, Alan Parsons Project und Elton John genannt, die mit ihren höchst erfolgreichen Werken einen inhaltlichen, thematischen und musikalischen roten Faden verfolgten und die Aufmerksamkeit ihrer Hörer einforderten.
Aber was hat nun Udo Klopke mit diesem historischen Ausritt zu tun? Klare Sache, der smarte Musiker aus Neuss hat sich eben jenes Konzeptes angenommen und stellt sein neues, inzwischen drittes Album "The King Is Dead" unter das Motto "Der Wandel der Welt". Ja, es geht rasant voran. Gemütlichkeit war gestern. Globalisierung heute, morgen, übermorgen. Ob Digitalisierung, Klimakrise, Pandemien, Verkehrswende oder die Machtverschiebung der politischen Verhältnisse. Regierungen kommen, Regierungen gehen. Klopke hat das alles im Blick. Die Welt wird zum Karussell. Schwindelig werden gilt nicht. "The King Is Dead", so sagt Udo selbst, steht also metaphorisch für diesen Wandel, den Umbruch, im Großen wie im Kleinen.
Bei aller Wandelbarkeit bleiben jedoch auch einige Dinge beim alten. Glücklicherweise. Die Udo Klopke Band kleidet ihre konzeptionelle Ideenflut in wohl erprobte, vertraute und gewohnte Klangmuster und behält die rein musikalischen Strukturen, die wir von den beiden letzten Alben, "The Pirate's Son" (2015) und "Make Me An Offer" (2019), kennen, mehr oder weniger bei. Eine variabel und gehaltvoll gestaltete Mischung aus sophisticated Rock, gelegentlichen Schlenkern Richtung Folk-Rock mit keltischen (You Don't Need Me und A Winter's Tale) und auch orientalischen Harmonien (Yallah). Dabei treffen wir tatsächlich auch auf unverschämt eingängige und hitverdächtige Knaller wie Too Smart For Me. Eine herrlich beschwingte Tanznummer, die alle Vorzüge der Klopke Band wie an einer glitzernden Perlenkette aufreiht und mitreißend präsentiert. Klopkes musikalische Unbekümmertheit entfaltet sich anschließend auf einer ebenso ungewöhnlichen wie komplexen Komposition wie These Words, die mit Streichquartett und im zarten Walzertakt kreiselnd für spannende Momente sorgt.
Zum guten Schluss stellt sich Udo Klopke auf einem der beiden Bonus-Tracks sogar gänzlich allein mit seiner Akustikgitarre in den Raum und singt mit einem ironischen Lächeln um die Mundwinkel in seiner Muttersprache die eindringliche Hymne dieses Konzeptalbums: Es wird weitergehen. Auch wenn niemand wirklich weiß, wohin die Reise geht.