Udo Lindenberg
Ich mach mein Ding - Die Show, Warner Music, 2013 |
Udo Lindenberg | Gesang | |||
Bertram Engel | Drums | |||
Hannes Bauer | Gitarre | |||
Hendrik Schaper | Keyboards | |||
Jean-Jacques Kravetz | Keyboards | |||
Jörg Sander | Gitarre | |||
Steffi Stephan | Bass | |||
Zoran Grujovski | Gitarre | |||
Celina Bostic, Nathalie Dorra, Ole Feddersen | Gesang | |||
Gäste: | ||||
Clueso | Gesang, Gitarre | |||
Josephin Busch | Gesang | |||
Jan Delay | Gesang | |||
Kids on Stage | Gesang | |||
Stefan Raab | Gesang | |||
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CD 1: | ||||
01. Odyssee | 08. Ich lieb dich überhaupt nicht mehr | |||
02. Mein Ding | 09. Höllenfahrt | |||
03. Boogie Woogie Mädchen | 10. Das Leben | |||
04. Ganz anders | 11. Leider nur ein Vakuum | |||
05. Cello | 12. Meine erste Liebe | |||
06. Sie brauchen keinen Führer | 13. O-Rhesus-Negativ | |||
07. Was hat die Zeit mit uns gemacht | 14. Straßenfieber | |||
CD 2: | ||||
01. Wozu sind Kriege da | 08. Bis ans Ende der Welt | |||
02. Mädchen aus Ost-Berlin | 09. Jonny Controlletti | |||
03. Gegen die Strömung | 10. Sonderzug nach Pankow | |||
04. Honky Tonky Show | 11. Alles klar auf der Andrea Doria | |||
05. Der Greis ist heiß | 12. Candy Jane | |||
06. Stark wie Zwei | 13. Reeperbahn 2011 (What It's Like) | |||
07. Hinterm Horizont geht's weiter | 14. Goodbye Sailor | |||
DVD 1: | ||||
01. Intro | 13. Meine erste Liebe | |||
02. Odyssee | 14. O-Rhesus-Negativ | |||
03. Mein Ding | 15. Vampir-Akrobatik | |||
04. Boogie Woogie Mädchen | 16. Straßenfieber | |||
05. Ganz anders | 17. Wozu sind Kriege da | |||
06. Cello | 18. Mädchen aus Ost-Berlin | |||
07. Sie brauchen keinen Führer | 19. Gegen die Strömung | |||
08. Was hat die Zeit mit uns gemacht | 20. Honky Tonky Show | |||
09. Ich lieb dich überhaupt nicht mehr | 21. Der Greis ist heiß | |||
10. Höllenfahrt | 22. Stark wie Zwei | |||
11. Das Leben | 23. Hinterm Horizont geht's weiter | |||
12. Leider nur ein Vakuum | ||||
DVD 2: | ||||
01. Bis ans Ende der Welt | 06. Reeperbahn 2011 | |||
02. Jonny Controlletti | 07. Goodybe Sailor | |||
03. Sonderzug nach Pankow | 08. Abspann / Bonusmaterial | |||
04. Alles klar auf der Andrea Doria | 09. Fotogalerie | |||
05. Candy Jane | 10. Making Of | |||
Keiner weiß, wohin die Reise geht, weil der Wahnsinn am Steuer steht. Das trifft auf die reale Welt zu, aber auf der Odyssee, auf der wir hier sind, da steht "Uns Udo" am Steuer, und wohin diese Reise geht, das ist durchaus klar. Hinterm Horizont ..., ihr wisst schon!
Nach dem überwältigenden Erfolg von Udo Lindenbergs "Ich mach mein Ding"-Tour im vergangenen Jahr, war längstens klar, dass der Nachschlag in Form von CD und DVD kommen musste. Schon zu Zeiten der Tour, lies das Merchandising-Angebot kaum Wünsche offen. Vom obligatorischen T-Shirt, über die Mütze fürs Öhrchen, bis zum Schnapsglas fürs Likörchen blieben da vor Ort so wenig Wünsche offen, wie Online.
Da ich das Glück hatte, das Konzert in Mannheim erleben zu dürfen, kann ich jedoch fundiert behaupten, dass einem nur das Wiedererleben mittels DVD/Blue-Ray einigermaßen die Satisfaktion verschaffen kann, die man nach einer Show dieser Tour verspürte.
Dass da noch die Audio-Spur, anhand von zwei CDs mit dabei ist - umso besser. Hin und wieder ergreift einen ja auch mal das Straßenfieber und man hängt nicht daheim vor der Glotze herum.
Wer Udo vor Augen und in den Genen hat, also irgendwo oberhalb der 40 balanciert, der kommt sogar erstaunlich gut mit den CDs aus. Es ist auch da eine Freude, wenn Odyssee losballert. Ironischerweise der einzige Song, bei dem ich mir Sorgen um Udos Stimme mache. Den ganzen Rest schultet er nahezu problemlos. Mein Ding als zweites Lied, muss als Tour-Motto wohl sein, aber der nächste Schauer folgt zwangsläufig beim Boogie Woogie Mädchen. Spätestens hier ist schon alles klar, auf der ..., nee, das kommt später, aber dass die Band so heiß, wie der Greis ..., ja, auch später, ist, das wird deutlich. Steffi spielt den Exzessor-Bass und es trommelt der gnadenlose Berte Blass, wie es im 84er Lied Hallo DDR heißt, und die Gitarristen Hannes Bauer und Jörg Sander schwingen eine ganz heiße Kelle! Hier und da schmücken sie die altbekannten Lieder mit ein paar neuen Riffs und Verzierungen, aber an der Grundschnelligkeit wird nix verändert.
Besonders dann, wenn das Show-Element stärker in den Vordergrund rückt, ist man mit der visuellen Variante dieses Live-Mitschnitts - übrigens komplett bei den beiden Kölner Konzerten, am 31. März und am 2. April 2012, aufgenommen - besser bedient. So wie sich Nathalie Dorra bei Was hat die Zeit mit uns gemacht zum (stimmlichen) Höhepunkt kreischt, das kommt auch auf CD klasse, aber es hat Einiges mehr, wenn man die Protagonisten dabei sieht. Das trifft auf Clueso genauso zu und noch mehr bei Jan Delay. Den kann man mögen oder nicht, aber der powert schon ganz gut auf der Bühne.
Ein Ringmeister wie Lindi weiß seine Gäste ins gute und rechte Licht zu setzen, ohne die Zügel aus der Hand zu verlieren. So entstand eine Show, die schon beizeiten Höhepunkte bot, zu denen sich Andere erst mühsam hinkämpfen müssen. Jan Delay und Clueso hätten ja sicher auch ein gutes Finale abgegeben.
Aber an Glanzlichtern mangelt es in Udos langer Karriere nicht und ein ums andere Mal freut man sich über unerwartete Lieder, wie Nur ein Vakuum oder Mädchen aus Ost-Berlin. Selbst da, wo die Gefahr des Durchhängers aufblitzt, "überspielt" das Udo mit ein paar eingestreuten Show-Elementen, wie der Vampir Akrobatik, die man natürlich nur auf der DVD/BlueRay geboten kriegt.
Und natürlich sieht man auch nur da, Stefan Raab beim Sonderzug nach Pankow schwitzend die Kohlen in den Kessel schaufeln - sprich den Part am Schlagzeug übernehmen. Manche Songs mögen nicht mehr ganz zeitgemäß sein, aber erstens wird manches angepasst, oder ist sowieso wieder aktuell, und zweitens kann wohl ein Großteil des Publikums - auch vor den heimischen Speakern - "zeitgemäß" auch nur bedingt für sich reklamieren.
Eine grandiose Honky-Tonky-Show, mit der ein oder anderen Träne (etwa bei Wozu sind Kriege da oder, mehr aus Wut, bei Sie brauchen keinen Führer), aber meist mit einem superbreiten Grinsen im Gesicht, die man jetzt noch einmal zu Hause abfahren kann und anhand des "Making Of" auf der DVD, kriegt man auch noch ein paar Hintergrunddetails mit.