Udo Lindenberg

Mach dein Ding – Die frühen Jahre: Wie aus dem kleinen Matz der große Udo wurde

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 29.12.2019
Stil: Deutsch-Rock
Autor: Peter Feierabend und Frank Bartsch
Seitenzahl: 224
ISBN: 978-3-8419-0701-1
Preis: 26,95 EUR

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Verlag: Edel Books


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Westernhagen


“Das Buch zum Kinofilm“, steht auf dem Sticker, der auf dem Buchcover klebt. Der Song Niemals dran gezweifelt dreht sich seit ein paar Wochen in den Köpfen der Lindianer. Und am 16. Januar 2020 ist es dann soweit: “Lindenberg! Mach dein Ding!“ kommt in die deutschen Kinos! 40 Jahre nach “Panische Zeiten“ mischt Udo wieder bundesdeutsche Kinosäle auf!

Klar, zwischenzeitlich zwitscherte die Nachtigall hier und da mal über die Leinwand, aber es bestehen doch gute Chancen, dass dies sein erfolgreichster Spielfilm seit 1980 wird. Ein Leichtes wäre es gewesen, einen Zusammenschnitt aus den erfolgreichen Projekten der letzten Jahre – Tourneen, Plattenaufnahmen, Rockliner, Hotel Atlantic Konzerte, usw. - zu präsentieren und zahllose Fans wären damit glücklich gewesen.

Zu all diesem gibt es aber eine Vorgeschichte und die liegt schon ganz schön lange zurück. Und damit man weiß, wie das alles losging, geht es in diesem Film – und in diesem Buch – um den Anfang.  Wie es so schön in Mit dem Sakko nach Monaco heißt “Im Sommer 46, kam ich als Kind zur Welt...“. Und zwar am 17. Mai. Und da beginnt auch dieses Buch, dass mit Peter Feierabend und Frank Bartsch von zwei Autoren geschrieben wurde, die nicht nur Sinn fürs Detail haben, sondern auch den Kosmos um Udo Lindenberg verstehen.

Wer die bisherigen Bücher von und über Udo kennt, weiß natürlich um die Kindheit in Gronau, die Geschichten um Hermine und Gustav, etc., aber, mir scheint, erstmals sind diese hier auch eindrucksvoll bebildert. Ob Udo selbst diese Bilder alle kannte, das weiß ich nicht, aber seine Fans betreten hier ordentlich Neuland.

Und zwischendurch gibt‘s dann auch immer mal Bilder aus dem kommenden Film, weil naturgemäß bei vielen Ereignissen damals kein Fotograf zur Stelle war. So begeben wir uns auf eine – Udo würde wohl sagen “kosmische“ - Reise durch die Geschichte von Udo, von Deutschland und der Musik in diesem Lande gemacht wurde. Oder die hierher kam: Jazz, Swing, Dixieland, das waren die Stile die den jungen Udo beeindruckten und anmachten und ihn zum hervorragenden Schlagzeuger werden ließen.

Üblicherweise kann ein Film, spielzeitbedingt, nicht so tiefgreifend sein, deswegen ist dieses Buch nicht nur begleitend von Bedeutung, sonder kann nahezu für sich allein stehen. Durch die farbigen Bilder aus dem kommenden Streifen wird man natürlich schon neugierig und will den Film dann sicher auch sehen, jedoch bekommt man auch mit diesen Seiten genügend Material, um sein eigener Schnittmeister zu werden.

Wahrlich beeindruckend, was hier an Bildmaterial zusammengetragen wurde und Udo, den man kaum erkennt, in seinen frühen musikalischen Zeiten zeigt. Und als von Gronau nach Münster ging und nach Holland und Tripolis und zurück, nach München, hoch in den Norden nach Hamburg und letztlich in die Welt hinaus. Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitgenossen…, unerschöpflich scheint das Füllhorn. Ein Foto von Marius Müller-Westernhagens früher Single, namens Celebration mit Udo an den Drums und unter dem Namen „Marius West“ erschienen? Ich wusste bisher nicht mal von deren Existenz!

Die legendäre WG mit Marius, Otto und Villen-Mieter Willen F. Dincklage (bekannt als Willem), das “Onkel Pö“, auch der “Goldene Handschuh“ hat seine Rolle und viele weitere Orte und Figuren, die früher oder später in Udos Liedern wieder auftauchten und die Basis für seine Texte und seine Musik lieferten. Hier tauchen sie (fast) alle auf. Und zum Teil wieder unter.

Dieser Teil von Udos Karriere endet Mitte der 70er Jahre. Das Fundament war gelegt, die Segel gesetzt und viele Horizonte waren zu erreichen. Manch unruhige See musste gemeistert werden und nicht immer ging es geradeaus. Doch der Steuermann blieb an Bord und hat das Schiff letztlich in den verdienten Hafen gesteuert. Den Stapellauf von damals, den kann man mit diesem Buch – und bald mit dem Film – noch einmal miterleben.

 

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