UFO

UFO1, UFO2, UFO Live

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 28.03.2016
Jahr: 2015
Stil: Space Rock

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Redakteur(e):

Ralf Frank


UFO
UFO1, UFO2, UFO Live, Repertoire Records, 2015 (1970, 1971, 1972)
Mick BoltonLead Guitar
Pete WayBass
Andy ParkerDrums
Phil MoggVocals
Produziert von: Guy Fletcher, Doug Flett, Milton Samuel Medium: LP
UFO1 (39:13)
Side 1Side 2
1. Unidentified Flying Object1. Timothy
2. Boogie For George2. Follow You Home
3. C’mon Everybody3. Treacle People
4. Shake It About4. Who Do You Love
5. Melinda5. Evil
UFO2: Flying (60:02)One Hour Space Rock
Side 1Side 2
1. Silver Bird1. The Coming Of Prince Kajuku
2. Star Storm2. Flying
3. Prince Kajuku
UFO Live (45:24)aka U.F.O Lands In Japan
Side 1Side 2
1. C’mon Everybody1. Prince Kajuku / The Coming Of Prince Kajuku
2. Who Do You Love2. Boogie For George
3. Loving Cup3. Follow You Home

UFO Logo

Wenn es eine New Wave of British Heavy Metal gibt, was war dann die Old oder First Wave? Bei der Frage stößt man schnell auf die sogenannten "Big Five", die großen Fünf, aber über die Zugehörigkeit zu diesem erlauchten Kreis gibt es offensichtlich verschiedene Ansichten, wobei zumindest bei vier der Kandidaten Einigkeit besteht.
BLACK SABBATH, DEEP PURPLE, LED ZEPPELIN und URIAH HEEP scheinen gesetzt zu sein, während es für den fünften Platz diverse Bewerber gibt. Neben NAZARETH werden z. B. auch immer wieder UFO als aussichtsreicher Vertreter gehandelt.

Die Band wurde Ende der 1960er ursprünglich in London als HOCUS POCUS gegründet und im Oktober 1969 zu Ehren eines Londoner Clubs in UFO umbenannt. In dieser Besetzung brachte das Quartett zwischen 1970 und 1972 zwei Studio- und ein Live-Album heraus, die allerdings überwiegend nur in Deutschland und in Japan auf gesteigertes Interesse stießen.
Bolton verließ daraufhin die Band und wurde zwischenzeitlich durch Larry Wallis (PINK FARIES, MOTÖRHEAD) und Bernie Marsden (BABE RUTH, WHITESNAKE) ersetzt. Die Erfolgsgeschichte von UFO begann aber im Grunde erst 1973 mit dem Einstieg des achtzehnjährigen Michael Schenker (SCORPIONS), aber das ist eine andere Geschichte.

Ihr selbstbetiteltes Debut wurde 1970 bei Beacon Records veröffentlicht und erzielte mit dem Eddie Cochran Klassiker C'mon Everybody einen Single Hit in Japan sowie mit Boogie For George Platz 30 in der deutschen Single-Hitparade. Im Vereinigten Königreich und den USA, wo es erst ein Jahr später heraus kam, wurde "UFO1" weitestgehend ignoriert.
Das mag sowohl an der Low Budget Produktion als auch der teilweise recht amateurhaften Performance gelegen haben, aber vielleicht benötigte man eventuell auch keine weitere Blues Rock-Band mit Einflüssen aus R&B, Doom und etwas Psychedelic.

Dem Nachfolger "Flying" erging es nicht viel besser. Der krude Mix aus Hard Rock und Psychedelic, dem man später den programmatischen Untertitel "One Hour Space Rock" beifügte, wirkt teilweise wie der Soundtrack zu einem wüsten Drogentrip, zu dem die beiden überlangen Stücke Star Storm (18:54) und Flying (26:30) förmlich einladen und zu der Zeit vermutlich auch rege genutzt wurden. Das heavy rockige Prince Kajuku mit seinem unverwechselbaren Intro schaffte es dagegen erneut in die deutschen Single-Charts sogar bis auf Platz 26.

Da der Rest der Welt wenig Notiz vom frühen Schaffen der späteren Hard 'n' Heavy Ikonen nahm, bereisten UFO überwiegend die Länder, die der Band wohlgesonnen waren, in dem Fall Japan. Am 25.9. 1971 gastierte die Band im Hibiya Park, Tokyo und nutzte das Momentum um ein Live Album aufzunehmen. Das Album wurde kurzfristig zuerst in Japan als "U.F.O. Landed In Japan" veröffentlicht, später dann in Deutschland kurz und schmerzlos als "UFO Live" und danach auch international als "UFO Live in Japan" oder "UFO Lands in Tokyo".
Die 45 Minuten Spielzeit enthalten dabei auf Seite Eins drei Blues Cover und auf Seite Zwei drei Eigenkompositionen, darunter die Single Hits C'mon Everybody und Prince Kajuku, wobei insgesamt auch ausführlich gejamt und improvisiert wird.

Alle drei Alben wurden bereits Ende des Jahrtausends von Repertoire Records als erweiterte und remasterte CDs neu aufgelegt, der zweite Frühling der Vinyl Langspielplatte beschert dem geneigten Fan nun auch eine Deluxe Version in 180g Vinyl, gemastert von Jon Astley (u. a. THE WHO, LED ZEPPELIN, George Harrison) in den legendären Abbey Road Studios bei halber Geschwindigkeit und so nah am Original wie nur irgend möglich. Die Cover wurden mit hochwertigen Scannern reproduziert sowie detailgetreu und farbenfroh in mattem Finish nachgedruckt.
"UFO2" und "UFO Live" erscheinen somit in den original Klappcovern, die LPs selbst stecken in 60er Jahre nachempfundenen Innentaschen. Soundtechnisch gesehen ist das wohlmöglich die beste Qualität, die man bisher auf Vinyl bekommen konnte und wer nicht unbedingt auf Erstausgaben in seiner Sammlung besteht, hat damit eine erstklassige Möglichkeit Lücken aufzufüllen bzw. zu ersetzen.

Ralf Frank, 24.03.2016

 

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