Ulrich Ellison And Tribe Rise Up From The Ashes, Eigenproduktion, 2017 |
Ulrich Ellison | Gesang & Gitarre | |||
Sabine Ellison | Bass & Gesang | |||
Jan Flemming | Orgel & Akkordeon | |||
Joel Duhon | Schlagzeug & Gesang | |||
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01. Feet Back On The Ground | 07. Texas Town Central | |||
02. River Of Life | 08. Rescue Me | |||
03. I'll Be On My Way | 09. Wallflower | |||
04. Ouverture | 10. My Revolution | |||
05. The Traveller | 11. Until Our Ashes Are Gone | |||
06. Change Of One Man | 12. Just You | |||
Ulrich Ellison wurde 1980 als Ulrich Guggenberger in Graz geboren und begann seine musikalische Karriere am Klavier, das er auch am Josef Fux Konservatorium studierte. Mit seinem Umzug nach Wien wechselte er zur Gitarre. In der österreichischen Hauptstadt studierte er Musik und spielte mit zahlreichen Pop- und Rock-Bands. 2007 ging er zum Studium in die USA und studierte an der University of Texas Jazz-Gitarre. Nach seinem Abschluss blieb er in Austin und arbeitete zunächst als Gitarrist in verschiedenen regional bekannten Bands, unter anderem für die Grammy-nominierte Sängerin Abra Moore, ehe er 2010 den Schritt in die Eigenständigkeit wagte. Nun erscheint mit “Rise Up From the Ashes“ das mittlerweile fünfte Solo-Album des Gitarristen.
Darauf bietet der 36-Jährige einen recht typischen blues-Rock, so wie ihn zahlreiche andere Bands auch zeigen. Das soll jetzt nicht abwertend gemeint sein, sondern ist eher eine allgemeine Feststellung, die eben auch auf jede Menge andere Bands in diesem Bereich wie zum Beispiel das GUGUN POWER TRIO (um jetzt mal wahllos eine herauszugreifen) zutrifft. Etwas wirklich Eigenständiges oder gar Neues wird der leidenschaftliche Blues-Hörer hier nicht antreffen. Aber das sollte ihn nicht davon abhalten, bei Ulrich Ellison und Tribe trotzdem genau hinzuhören.
Denn das, was hier vielleicht an Originalität fehlt, das machen Ellison und seine Mitstreiter durch gutes Songwriting und eine starke individuelle Performance wieder wett. Dabei kann insbesondere Ellison mit einigen wirklich gefühlvollen und intensiven Soli wiederholt beim Hörer punkten. Aber auch als Sänger macht der Austro-Amerikaner eine mehr als nur gute Figur und sorgt sowohl bei den rockigen wie auch bei den ruhigen Stücken für die nötige Eingängigkeit. Stücke wie The Traveller oder Until Our Ashes Are Gone (letzteres hat etwas Wicked Game-Flair) haben schon so etwas wie eine gewisse Pop-Sensibilität zu bieten, die es auch für Radio-Stationen – gerade in den USA – möglich machen sollte, die Songs in die Rotation aufzunehmen.
Leider muss der Hörgenuss einige kleine Abstriche beim Sound der Aufnahme machen – zumindest bei den MP3-Versionen, die mir vorlagen, klang das Ganze ein wenig zu dumpf für meinen Geschmack, aber wahrscheinlich ist das dem Umstand geschuldet, dass Ellison eben nicht bei einer Plattenfirma unter Vertrag steht, sondern das Werk in Eigenproduktion und den damit verbundenen finanziellen Grenzen produziert hat. Nicht auszudenken, wie das Werk wohl mit den Möglichkeiten etwa eines Joe Bonamassa geklungen hätte. Aber auch so ist “Rise Up From the Ashes“ ein absolut gelungenes, modernes Blues-Album geworden, das Freunden der Stil-Richtung sicherlich viel Freude machen wird.