Undergod Killove, Rabazco/Soulfood, 2005 |
Thommy Baumgartner | Vocals, Guitar, Programming | |||
Patrik Aellig | Bass | |||
Maja Schwarz | Guitars | |||
Christian Specker | Drums | |||
Gäste: | ||||
André Champaloux | Additional programming, Digital arrangements | |||
Steffi Klär | Additional vocals | |||
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1. Berlin | 7. Slip | |||
2. Killove II | 8. Nothing karma | |||
3. Buy love/Sell hate | 9. Workout | |||
4. Black is dead | 10. Discipline in nothingness | |||
5. My song | 11. Bad temper | |||
6. All I have | 12. Shangrila | |||
'Who the fuck are you?' - 'I am the monster!'
UNDERGODs neustes Werk "Killove" wird von einem netten Spachsample eröffnet, bevor die Bestie namens Berlin den nichtsahnenden Hörer mit schneidenden Gitarrenriffs und wuchtigen Hieben mit der Electrokeule rüde angeht. Ein wirklich gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht, doch mit fortschreitender Dauer macht sich Ernüchterung breit.
Die Schweizer klingen über weite Strecken ein bisschen so, als würden MINISTRY oder MARILYN MANSON Alternative-Rock-Songs covern, ohne jedoch die Originale in letzter Konsequenz mit ihrer Individualität zu zerschmettern.
Das Bemühen um Vielseitigkeit lässt sich nicht leugnen und damit setzen sich UNDERGOD deutlich von der Legion der Industrial/Electro-Acts ab. Um jedoch das Bild des Monsters wieder aufzugreifen: Das scheint sich bei seiner ersten Attacke schon gehörig verausgabt zu haben, und mutiert recht schnell zu einem handzahmen Schmusetierchen. Die Offensiven verlieren an Schlagkraft, Geradlinigkeit und Agressivität.
Auch die Trefferquote geht merklich zurück. Dabei liegen UNDERGOD zwar nie völlig daneben, zielen aber zumeist haarscharf vorbei. Es fehlt dieser letzte Funke Genialität, der aus netten, beliebig austauschbaren Kompositionen Hits macht, die man einfach nicht mehr missen möchte.
Irgendwann geht der Reiz verloren, man winkt gelangweilt ab und hält Ausschau nach einer gefährlicheren Bestie.
Keine Frage, das notwendige Potential ist bei UNDERGOD durchaus vorhanden, und wohldosiert in kleinen Portionen macht die Band mit ihrem Electro/Industrial light auch Spaß. Um jedoch über die komplette Albumdistanz fesseln zu können fehlen "Killove" zumindest zwei, drei weitere Kracher des Berlin-Kalibers.