Unloved Pay One Bliss With Another, Kick The Flame, 2015 |
Shya | Vocals | |||
Mr. | Guitar, Programming & FX | |||
Tschacke | Bass & Programming | |||
Clemens | Drums | |||
Gäste: | ||||
Benni | Guitar | |||
Sascha | Guitar & Programming | |||
Rene | Drums | |||
Christin | Percussion | |||
Sasch | Drums | |||
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01. Tempest | 07. Really Soon Now | |||
02. All At Sea | 08. mmmn | |||
03. Final Person | 09. Fraud Ridicule | |||
04. Sober | 10. Deadlock | |||
05. Day Off | 11. Redundancer | |||
06. The Home You Could Have Found | 12. Saviour | |||
UNLOVED sind noch eine junge, frische Band aus Leipzig. Und ihr Album “Pay One Bliss With Another“ legt die Vermutung nahe, dass man sich den Bandnamen dringend merken sollte. Denn mit Mut zur Experimentierfreude verbindet das Quartett um die äußerst wandlungsfähige Sängerin Shya Metal mit Trip Hop, elektronischen Elementen und einem Hauch Prog zu einer anregenden, spannenden, wenn auch mitunter etwas sperrigen Mischung. Sonderlich eingängig finde ich diese Musik nämlich – entgegen den Bekundungen des Waschzettels – nicht, aber das ist auch gut so. Denn eingängigen Female Fronted Metal aus den Niederlanden oder Skandinavien gibt es wahrlich schon genug.
Hier begibt man sich nicht in ausgetretene Pfade, sondern geht unbekümmert und experimentierfreudig aufs Ganze, so ein bisschen vielleicht in Richtung THE GATHERING, nur noch eine Spur dunkler und härter. Gleichzeitig blitzen aber auch immer wieder warme Momente auf, so in Sober oder dem atmosphärischen Day Off, dem imaginären Soundtrack zu einem Film Noir. Soundtechnisch greift man dabei tief in die Trickkiste, insbesondere Gitarrist Mr. Und Bassist Tschacke bringen dabei anregend ungewöhnliche Klänge zu Tage. Dabei verkommen diese Sounds aber zumeist nicht zu Spielereine, sondern stehen im Dienste der Songs, die sich alle im kompakten drei bis fünf Minuten Rahmen bewegen und somit nie zerfließen oder auseinanderfransen.
Wie erwähnt, keine leichte Kost, aber damit umso mehr zu entdecken und zu erleben, bei jedem Hördurchgang kann man neue Seiten des musikalischen Kosmos von UNLOVED erkunden. Trotzdem fühlt man sich – bei allen musikalischen Ambitionen- auch nie überfordert oder emotional unberührt. Ein gutes Beispiel ist dafür Redundancer, das die Balance zwischen Coolness und heißem Herzen spielend meistert. Doch, für UNLOVED muss man Augen und Ohren offen halten, es lohnt sich!