Josh Smith, Unna, Lindenbrauerei, 20.11.2012 |
Es ist ja so 'ne Sache mit den Vorschusslorbeeren. Josh Smith, der amerikanische Blues-Gitarrist aus Connecticut, geht immerhin mit Michael Landaus Empfehlung "Er ist einer der besten Gitarristen unserer Zeit. Jede Menge Klangfarbe und Feeling, leidenschaftlich und brillant … die Zukunft der Gitarre" ins Rennen. Verdammt gut, um es kurz zu machen. Josh Smiths drei musikalischen Begleiter, der Keyboarder Jeff Young, der bei CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL's Born On The Bayou-Cover mit klarer, prägnanter Soulstimme als Lead-Vocalist zu überzeugen wusste, der stoische, aber ungemein versierte Mike Mennel am Bass, der schon mit Größen wie Tom Jones und Mick Taylor musizierte und der elegant mit überzeugendem Understatement spielende Drummer Carl Lemar Carter (Joss Stone) boten dem vom äußeren Erscheinungsbild völlig unauffälligen Smith einen prima Teppich und die Standfestigkeit, die man braucht, um nach dem einen oder anderen abgehobenen Solo wieder sicheren Halt zu finden. Das für den überschaubaren Zuschauerstrom etwas zu groß geratene 'Kühlschiff' der Lindenbrauerei, hätte man zwar lieber gegen eine kleine und gemütliche Eckkneipe getauscht, doch Wunschkonzerte finden bekanntlich frühestens Weihnachten statt. So quittierten die wenigen Dutzend Zuschauer Smiths Exkurse in die Welt des weiten Blues und Soul mit herzlichem Szenenapplaus und fanden sichtlich Gefallen an Songs wie Penance vom rein instrumentalen "Inception"-Album, You And Me, Only You und Where's My Baby (samt Publikumanimationsteil) vom "I'm Gonna Be Ready"-Longplayer und einem stattlichen Anteil brandneuer Tracks vom "Don't Give Up On Me"-Album (u.a. Made For Me; That Ain't Me; Don't Give Up On Me). |