Uriah Heep Official Bootleg: Live At Sweden Rock Festival 2009, earMUSIC / Edel, 2010 |
Mick Box | Guitar, Vocals | |||
Bernie Shaw | Lead Vocals | |||
Phil Lanzon | Keyboards, Vocals | |||
Trevor Bolder | Bass, Guitar, Vocals | |||
Russell Gilbrock | Percussion, Vocals | |||
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01. Sunrise | 06. Angels Walk With You | |||
02. Stealin' | 07. July Morning | |||
03. Gypsy | 08. Easy Living | |||
04. Look At Yourself | 09. Lady In Black | |||
05. Ghost Of The Ocean | ||||
"Official Bootleg: Live At Sweden Rock Festival 2009" ist das erste einer Serie von Live-Alben, die URIAH HEEP und ihr neues Label earMusic im Laufe des Jahres veröffentlichen werden, alle als Limited Editions im schicken Digipak zum fairen Preis - so jedenfalls die Ankündigung des Labels.
Man darf gespannt sein, welche "Schätze" da wohl noch gehoben werden, denn mit "Official Bootleg" als Einstieg hat man sicher nicht gerade einen Knaller am Start. Das liegt weniger an dem dargebotenen Material oder der Verpackung, sondern schlichtweg an der Tatsache, dass das Album quasi als Bonus zum kürzlich erschienenen Jubiläumsalbum "Celebrations" bereits veröffentlicht worden ist, und zwar liegen sieben der neun Songs der Limited Edition als DVD bei, die beiden fehlenden Tracks (Ghost Of The Ocean/Angels Walk With You) gabs dafür als 7" Vinyl Zugabe zur Collectors Edition, jetzt also nochmal das Ganze als gesondertes Album. Das Spiel könnte man dann endlos weiter treiben und z. B. demnächst "Official Bootleg" als Bonus Edition zusammen mit der DVD oder umgekehrt herausbringen usw., der Markt will ja abgeschöpft werden, oder? Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass sicher nicht jeder Käufer von "Celebrations" zu einer der Sondereditionen gegriffen hat und dem ein oder anderen eventuell die Live CD lieber ist als die DVD und so zumindest die Möglichkeit zur Komplettierung besteht.
Lässt man das Vorgesagte außer acht, gibt es an dem Album selbst nicht viel zu mäkeln. Die Songauswahl wäre zwar auch ohne die bekannten Veröffentlichungen vorhersehbar und der Sound ist mäßig, aber da haben die Produzenten ja schlauerweise mit dem Titel "Official Bootleg" allen Kritikern den Wind aus den Segeln genommen, und überhaupt, bei dem "fairen Preis" darf man sich eh nicht beschweren, oder wie? Das Digipak ist zumindest ganz schick, obwohl ohne Booklet, aber gut. Stellt sich noch die Frage, wer braucht dieses Album eigentlich und warum sollte man nicht gleich zum Klassiker, "Uriah Heep Live" von 1973 greifen?
Eine mögliche Antwort dazu hab ich ja weiter oben bereits gegeben, eine andere darf man aber auch nicht vergessen; mittlerweile gibt es vermutlich eine ganze Reihe von neuen, jungen Fans, die die legendäre Besetzung mit David Byron und Ken Hensley nie live erlebt haben und nur die aktuelle Band kennen, für die ist sowohl "Celebrations" als auch "Live At Sweden Rock Festival" in erster Linie gedacht, richtig und wichtig, denn wer bei jeder Note der alten Songs die Stimme von Dave Byron im Ohr hat, kann mit Bernie Shaw, der hier übrigens mehr denn je nach Ian Gillan klingt, nicht warm werden.