Titel |
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01. Modern Age |
02. Make Up My Mind |
03. Crazymaker |
04. Valley Of Ashes |
05. Hood Ornament |
06. The Band Played On |
07. Never Really Gone |
08. The Weight Of This |
09. Yes |
10. The Try |
11. Still Got Time |
Musiker | Instrument |
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Vanessa Peters | Vocals, Guitars |
Federico Ciancabilla | Guitars |
Mateo Patrone | Keyboards |
Andrea Colicchia | Bass |
Rip Rowan | Drums, Keyboards |
Joe Reyes | Guitars |
„Modern Age“? Selten führt ein Titel so in die Irre, wie der von Vanessa Peters neuem Album. Keine Laptop-Frickeleien, keine Drum-Loops, kein „spoken-word“-Song. Die texanische Songwriterin taucht auf ihrem neuen Werk vielmehr tief in die Rock’n-Roll-seligen Neunziger ein, als eine ganze Generation von Frauen sich aufmachte, mit Gitarren, einer eigenen Band und guten, klassischen Songs den Herren der Schöpfung zu zeigen, wo es langgeht. „Modern Age“ ist beseelt vom Geist dieser Zeit, von Drei-Minuten-Stücken, in denen Peters mit klarer Stimme darüber singt, wie sie sich den Platz zwischen den Männern erkämpft (Hood Ornament), wie sie immer weitermacht (The Band Played On) und trotz aller Frustration irgendwie sie selbst bleibt (Never Really Gone).
Und weil ihr Partner und Mitstreiter Rip Rowan dem Ganzen eine ebenso klare wie schnörkellose Produktion verpasst hat, reihen sich die Songs von „Modern Age“ direkt neben die Großtaten einer Aimee Mann ein, mit der Vanessa Peters nicht nur eine frappierende stimmliche Ähnlichkeit hat, sondern auch die Lust teilt, kleine Widerhaken in die Melodien einzubauen. In den softeren Momenten des Albums schaut Suzanne Vega um die Ecke, in den rockigeren Alanis Morissette. Und eröffnet wird das Ganze im Titelsong gleich mit einem krachigen Gitarrenriff aus der Meredith Brooks-Schule.
So wird aus einem Album, das wegen Corona-Reisebeschränkungen in Peters zweiter Heimat Italien mit italienischen Musikern entstand, eine Lektion in Sachen Musikhistorie. Es sind Lieder, für die es keine Software braucht, sondern eine Gitarre, einen Verstärker und die richtigen Akkorde. Das darf dann auch mal etwas verwunschen swingen (Valley Of Ashes) oder einen Gang herunterschalten (The Weight Of This). Am Ende bleibt bei diesem ausführlichen Blick zurück die schöne Erkenntnis „You Still Got Time“. Und man sieht vor sich, wie Vanessa Peters mit ihrer Akustik-Gitarre auf der Bühne eines gut gefüllten Clubs steht und sich die Seele aus dem Leib singt, während hinter ihr Rip Rowan mit einem kräftigen Beat die Band zusammenhält. Höchste Zeit, das bald wieder live zu erleben…