Vanja Sky

Woman Named Trouble

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.04.2020
Jahr: 2020
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 41:50
Produzent: Roger Inniss

Links:

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Plattenfirma: Ruf Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Rory Gallagher

Peter Green

Fleetwood Mac

Luther Allison

Blues Caravan

Titel
01. Rock‘n‘Rolla Train
02. Hard Times
03. Turn It On
04. Life Is A Bitch
05. Trouble Water
06. What‘s Going On
 
07. Call Me If You Need Me
08. Let‘s Get Wild
09. Oh Well
10. Voodoo Mama
11. Shadow Play
Musiker Instrument
Vanja Sky Vocals, Guitars, Mandolin
Robert Wendt Guitars, Acoustic Guitars, Dobro
Artjom Feldtser Bass, Backing Vocals
Hanser Schüler Drums, Percussion
Roger Inniss Bass on Tracks 4, 5 & 6

Mit dem ersten Album weiß man (bzw. Frau) ja gerne mal zu begeistern, denn für gewöhnlich waren die Songs dafür schon eine Weile gereift und eine gewisse unbekümmerte Frische ist auch mit im Spiel. Die Musikgeschichte könnte ein eigenes Kapitel anlegen für eindrucksvolle Erstlingsalben, denen leider oft nichts ebenbürtiges nachfolgte.

Die Erwartungen, die Vanja Sky mit ihrem Debütalbum “Bad Penny“ geweckt hat, soviel kann man gleich sagen, befriedigt sie mit ihrem neuen Album auf alle Fälle. Ich würde sogar sagen, sie übertrifft sie noch deutlich. Dazu muss man aus so einem Blues Rock-Album nun nicht gleich ein Jahrhundertwerk machen, aber “Woman Named Trouble“ zeigt, dass sich die Kroatin sehr ansprechend weiterentwickelt hat.

Mit Rock‘n‘Rolla Train präsentiert sie ein paar klassisches STONES-Riffs und nicht nur der Titel erinnert auch an AC/DC. Wohltuend fällt ihre gereiftere Stimme ebenso in die Waagschale, wie die Tatsache, dass wieder ein zweiter Gitarrist mit von der Partie ist. Die Mannschaft wurde zwar gegenüber dem Debüt komplett ausgewechselt, aber Sound und Songs tut das keinen Abbruch. Rockt also schon zum Einstieg sehr gut.

Die Hard Times sind nicht am Kommen, wie Vanja singt, sonder wir sind mittendrin, aber das konnte man bei den Aufnahmen in Hamburg noch nicht wissen. Aber so ein leicht southern-inspirierter Mid-Tempo-Song kann helfen das besser zu ertragen, zumal wenn sich die Gitarren so fein umspielen und Vanja dazu beeindruckend rau singt. Auch Turn It On  hat einen gewissen southern-touch, geht aber mehr in die Blues-Richtung, mit leicht lasszivem Gesang und funky Refrain. Coole Nummer, die live so richtig abgehen dürfte.

Ja, und irgendwie hat auch Life Is A Bitch einen Südstaaten-Charakter, auch wenn es aus der Feder des großen Luther Allison stammt. Hier hat der Bassist gewechselt und wer bei einer der letzten BLUES CARAVAN-Touren war, erkennt hier Sound und Handschrift von Roger Inniss. Der Bassist hat dieses Album nicht nur produziert, sondern bei diesem – und den beiden folgenden Songs – auch zu seinem bewährten 6-Saiter-Bass. Groovt erwartungsgemäß wie die Hölle und mit leichten ALLMANS-Querverweisen.

Inniss‘ Bass leitet auch den Trouble Maker ein und ist die ersten anderthalb Minuten das einzige Begleitinstrument zu Vanjas Stimme. Schöner, funky Late-Night-Blues.

Hinter What‘s Going On könnte man bei einem Gallagher-Fan wie Fräulein Sky die alte TASTE-Nummer vermuten, aber es ist eine Eigenkomposition, die sich mehr im Folk-Bereich bewegt, stilgerecht mit Mandoline und träumerischer Slide-Gitarre. In diesem Fahrwasser bleibt Call Me If You Need Me. Will sagen: Es bleibt akustisch orientiert, nimmt aber Intensivität zu und erinnert sogar etwas an die unterschwellige Power von Dana Fachs und deren wundervollen Balladen.

Bevor es zu beschaulich wird, ruft Vanja Sky aber ein Let‘s Get Wild aus. Das heißt nicht, dass nun der Heavy-Hammer geschwungen wird, aber es geht deutlich flotter, mit gehörigem Country-Stomp-Spirit zu. Auch hier fällt ihr deutlich weiterentwickelter Gesang auf.

Im Gegensatz zum Original von Peter Green/FLEETWOOD MAC beginnt der Klassiker Oh Well hier mit dem Gesang und nicht mit dem bekannt Riff, aber ansonsten macht diese Version ungefähr genauso viel Spaß, wie die Vorlage. Zumal man sich ansonsten sehr nahe an Sound und Struktur des Originals hält. Rockt gut!

Voodoo Mama baut sich sehr schön aus einem Bass-Riff auf und wird im Verlauf immer rockiger und heftiger. Wieder mit gleichen Southern-Zitaten und einem gewissen Swamp-Flair im Mittelteil.  Ja, und am Schluss taucht er dann doch noch auf, der Rory! Gallaghers Shadow Play hat schon bei dem irischen Blues Rock-Helden immer als Adrenalin-Injektion gewirkt und verfehlt auch hier seine Wirkung nicht. Natürlich hat der Gesang nicht die Kraft von Rory, aber abgesehen davon…, spätestens im Solo ist Vanja ihrem Idol hart auf den Fersen. Ein perfekter Schluss für ein sehr gutes Blues Rock-Album, welches mit der Zeit noch an Qualität gewinnt und Lust auf mehr macht.

 

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