Various Artists

Burg Herzberg Festival - At The Festival

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.05.2012
Jahr: 2012
Stil: Psychedelic, Blues, Rock , Punk

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Various Artists
Burg Herzberg Festival - At The Festival, Herzberg Verlag, 2012
Various Artists
Produziert von: Gunther Lorz Länge: 62 Min 15 Sek Medium: CD
01. ELOY - Mysterious Monolith06. THE HAMBURG BLUES BAND feat. Chris Farlowe & Mike Harrison - Shakey Ground
02. HIDRIA SPACEFOLK - Radien07. TITO & TARANTULA - After Dark
03. DER TIEFE RAUM - Kometenlied08. VIBRAVOID - Playing With Beuys
04. WELTRAUM - Jimsonwee (One)09. STRASSENJUNGS - Spiesser
05. FREAK CITY BAND - Who Do You Love10. STRASSENJUNGS Immer weiter gehn

Schön, dass seit einiger Zeit auch diejenigen Musikfans an einer Einrichtung teilhaben können, welche in Deutschland wohl einzigartig ist: Das Burg Herzberg Festival. Seit 1968 findet dieses - manche sagen Hippie- - Festival statt. Weit entfernt von der "Massentierhaltung" der großen "Rock am/im .... sonst was" Veranstaltungen pflegt und singt man hier das Hohelied eines Open Air Festivals, wie es die Meisten mit Woodstock assoziieren. Von der Besetzung her mutet es teilweise an, wie das legendäre Festival, aber neben der Tradition schaut man durchaus nach Vorne und bietet auch neuen Band eine Plattform, sofern sie halbwegs ins Konzept passen.
Na, jedenfalls, die, einen morgens viel zu bald weckende, Sonne und die abendlichen Rauchschwaden von Nachbars Grill künden es an: Die Open Air Zeit steht wieder vor der Tür und bevor ich es dieses Jahr vielleicht doch mal schaffe, ins "Electric Milkandhoneyland", bringt die aktuelle CD aus dem Herzberg Verlag die Gelegenheit, nochmal kurz in ein paar Titel vom letzten Jahr reinzuhören.

Selbst eine Doppel-CD könnte nur einen kleinen Ausschnitt des mehrtägigen und -bühnigen Programmes liefern, also ist auch dieser Einzel-Silberling entsprechend vielfältig. Bei ELOY blubbert es zunächst wie weiland bei PURPLE, RAINBOW um in Mysterious Monolith dann irgendwo zwischen MANFRED MANN, PINK FLOYD, GENESIS … usw. - halt nach typischem Psychedelic Rock der Marke ELOY zu klingen. Sicher eher was für "Flieger" und eher etwas "Abgehobenen", denn für die bodenständigen Rocker.
Ähnlich ist es mit der nächsten Nummer. Radien stammt aus dem Album "Symetria" (ja, was wir nicht alles im HoM haben!) und somit natürlich von HIDRIA SPACEFOLK. "Spacerock" wäre wohl zutreffender, aber bei dieser Instrumentalnummer kann man sicher perfekt und unfallfrei durch den Weltraum düsen.
Wo wir gerade von "Raum" sprechen ... aus der Tiefe des Raumes - wie schon Günter Netzer schrieb - kommen DER TIEFE RAUM und man vermutet bei Band- und Songtitel, Kometenlied, nicht umsonst deutsches Liedgut. Und hier würde, für mich, und auf diese jazzige Fusionmusik, der Begriff Spacefolk viel besser passen, zumal es auch hier Richtung Milchstraße geht.
Und auf dieser Reise sorgen WELTRAUM, mittels Jimsonweed für einen eher unruhigen Flug, was einen angesichts des Titels auch nicht wundert. Hier wird's schon sehr bunt.

Etwas Bodenhaftung ist dringend vonnöten, welche uns die FREAK CITY BAND anhand von Bo Diddleys Who Do You Love verschafft. Der Song groovt gewohnt gut, und bekommt durch die raue Blues-Harp und kleine Gitarrensoli die nötige Würze.
Etwas, na, ich sag mal "funkiger" geht THE HAMBURG CITY BLUES BAND zu Werke. Jedenfalls bei Shakey Ground, welches natürlich eine Paradenummer für Chris Farlowe ist. Man kann förmlich sehen, wie er die Bühne zu "seiner Bühne" macht. Kommt gut und zum Tanzen anregend rüber.
"Tanzen" kann man das eigentlich nicht nenne, zu welchen Verrenkungen einen die gespenstische Voodoo-Nummer After Dark, von TITO & TARANTULA, anregt. Der Song ist mit dem Film "From Dusk Til Dawn" zum Kult geworden und verfehlt auch hier seine Wirkung nicht. Tito Larria hat auch mit alternder Stimmung noch genügend Charisma, um zu faszinieren.
VIBRAVOID führen dann wieder zurück zu Psychedelic und Spacemusik. Brodelt schön vor sich hin, aber für folgt der Höhenflug erst danach, wenn die Frankfurter STRASSENJUNGS - ja, gibt’s immer noch!! - mit ihrem Ur-Deutsch-Punk-Rock loslegen. Und Spiesser kommt immer noch so geil, wie vor 30 oder noch mehr Jahren. Die Texte machen immer noch Spaß, ohne banal zu sein, und bringen es auf den Punkt: "Die Schweine von heut', sind die Schinken von morgen" und so heißt auch die Ansage zu Immer weiter gehen: "Lasst euch nicht abfucken von den Arschlöchern, das Motto heißt: Immer weiter gehen!". Das Publikum ist hier nicht ganz so sattelfest, wie bei den grandiosen Konzerten der Band vor einem reinen Punk Rock-Publikum, aber abgeh'n tut's auch hier!
Wieder einmal eine schöne Zusammenstellung und ein feiner Appetit-Macher auf das kommende Festival. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus ...

Epi Schmidt, 06.05.2012

 

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