Ok, wer sind die Guardians of the Galaxy und wieso interessiert uns das hier? Klar, für Cineasten und Comicleser ist diese Frage ziemlich profan, aber der ein oder andere unserer Leser hat da ja vielleicht doch eine kleine Wissenslücke, die es vorab zu schließen gilt. Die Guardians sind eine zusammen gewürfelte Truppe Weltraumabenteurer, deren Geschichten im Marvel Cinematic Universe beheimatet sind, d. h. den ganzen Kinofilmen und TV-Serien, die auf den entsprechenden US Comics beruhen.
Viele von uns sind ev. mit Batman, Superman oder Flash aufgewachsen, die zu DC Comics gehören und die große Konkurrenz von Marvel darstellen. Die konterten mit Captain America, Hulk, Spiderman oder den X-Men, um nur einige zu nennen. Schon recht früh adaptierten diverse TV Serien und Kinofilme die Helden aus den Comics und mittlerweile ist daraus ein Mega Geschäft erwachsen in der sich beide Verlage zu übertreffen suchen.

Doch zurück zu den Guardians. Dreh und Angelpunkt der größtenteils aus Außerirdischen bestehenden Truppe ist der Erdling Peter Quill, der als Kind von einem Raumschiff entführt wurde. Als einziges Hab und Gut hatte er damals einen Walkman und ein Mixtape seiner Mutter dabei, den sog. „Awesome Mix Vol. 1“. Diese Compilation bildet sozusagen den Soundtrack zu dem ersten Kinofilm.
Mittlerweile gibt es davon drei sowie diverse Gastauftritte in anderen Marvel Blockbustern und ein TV Weihnachtsspecial. In jedem der Fortsetzungen kommt Quill auf irgendeine Art in den Besitz eines weiteren Mixtapes bzw. Playlist für seinen in Teil 2 neu gewonnenen Zune Player und die aktuelle ist somit der „Awesome Mix Vol. 3“, um den es hier geht.

Die Mixtapes, die übrigens tatsächlich als Musikkassetten im Handel sind, beinhalten jeweils eine Mischung aus Rock, Soul und Popsongs aus unterschiedlichen Dekaden im Gegensatz zu Vol. 1 und 2, die hauptsächlich aus den 60er und 70er Jahren stammten. So finden sich z. B. relativ moderne Songs wie Creep von RADIOHEAD (2016) in der Akustikversion neben HEARTs Crazy On You (1976), RAINBOWs Since You Been Gone (1979) neben In The Meantime von SPACEHOG (1995) oder THE FLAMING LIPS (2002) neben REDBONE (1973).
Dazu gibt es Alice Cooper, Bruce Springsteen oder EARTH, WIND & FIRE, FAITH NO MORE oder die BEASTIE BOYS u. v. m.. Die Zusammenstellung erweist sich trotz der verschiedenen Genres als überraschend stimmig und geht gut ins Ohr, obwohl es auch einige Überraschungen gibt, allen voran EHAMICs Version des Minute Waltz.

Der „Awesome Mix Vol. 3“ ist als Begleitung zum Film und für Guardians Fans wie seine Vorgänger vermutlich ein Pflichtkauf, aber auch Musikinteressierte aller Couleur sollten den liebevoll und musikhistorisch interessanten Zusammenstellungen ein Ohr leihen, denen auch ohne Kenntnis des Films durchaus ein eigener Reiz inne wohnt.