Various Artists

Rare 1960's Country Rock From Nashville

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.03.2011
Jahr: 2011
Stil: Country Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Various Artists
Rare 1960's Country Rock From Nashville, SPV, 2011
Verschiedene Interpreten
Produziert von: Fred James (Reissue) Länge: 56 Min 04 Sek Medium: CD
01. Steve Bess - It's Been A Long Time12. Carl Phillips - Such A Short Time
02. Joe Pain - Sugar Creek Bottom13. Ken Kennedy - The Welfare Check
03. Tom Bell - I Don't Care, Just As Long As You Love Me14. Urel Albert - Ride Buddy Ride
04. Chase Webster - The Heartaches That You Gave me15. Bob Adams - The Way You've Treated Me For Years
05. John Reeves - From The Cup To The Lip16. Urel Albert - The Swinges Thing In Town
06. Rink Hardin - Headlines In My Heart17. Jack Bond - I Walk Alone
07. Gene Snipes - I'm Free From Your Love18. Nashville Country Jamboree - She Even Woke Me Up To Say Goodbye
08. Don Branch - Love's Gonna Live Here19. Joe Cash - I'm A Country Boy
09. Jay Dee Pepper - You've Got To Love Her A Lot20. Charlie Jones - I Haven't Got The Heart
10. Ken Kennedy - Mary And Jane21. Nashville Country Jamvboree - Me And Bobby McGee
11. Hal Kennedy - Wanted One Mother22. The Country Musiv Five - Promised Land

In ihrer "Yellow"-Reihe veröffentlicht SPV seit Kurzem alte, und zum Teil wenig gewürdigte, Schätzchen. In eben jener Reihe widmet sich die Plattenfirma auch der Countrymusik und besonders dem Country-Rock. Egal wie schmal da mancher den Grad ziehen mag.
Es ist natürlich eine etwas haarige Angelegenheit, ausgerechnet diese Musik in der "Yellow"-Sparte zu veröffentlichen, denn gerade in Cowboykreisen ist Yellow eher ein Schimpfwort und steht gleich bedeutend für feige.
Nun, das wollen wir mal nicht so sehen und setzen dieses "Gelb" einfach mal für die Farbe des Goldes. Und genau wie nach den Nuggets, muss man auch nach den Goldstücken im 60er Country Rock suchen. Eine Auswahl dieser Stücke - wie sie in der Gegend von Nashville gespielt wurden - habt man auf dieser CD zusammengefasst. Also gehen wir auf Entdeckungsreise.
Wie bereits im Review zur COUNTRY ROCK JAMBOREE erwähnt, hat man sich in der Gegend von Nashville alsbald des an der Westküste aufkommenden Country-Rock Stiles bedient. Und das natürlich im gründlichen Nashville-Stil. Oder, wie Jason Ringenberg so treffend in einem seiner Songs Bill Monroe zitiert: "We are NOT from L.A.! We are from Nashville. WE play in tune!"
Tja, so ist das. Da passt schon bei Steve Bess jeder Ton auf den Punkt genau. Das hat schon eine gewisse Ähnlichkeit, mit dem, was die BYRDS an der Westküste gegen Ende der 60er machten. Die Pedal-Steel hat da natürlich großen Anteil daran.

Joe Pain's Sugar Creek Bottom würde für manche Vorabendserie taugen. Ob es um Einsiedler oder Stuntman geht. Schöner, schwungvoller Country-Rock, etwas unterzuckert von dem Backgroundchor.
Mehr Gitarre und "Twang" gibt’s beim folgenden I Don't Care, Just As Long As You Love Me, gesungen von Tom Bell. Das hat schon ein richtig ausuferndes Gitarrensolo, im Rockabilly-Stil der Marke Carl Perkins. Ist nicht so weit entfernt, von dem was die BEATLES Mitte der 60er Jahre teilweise übernahmen.
Trotz einer gewissen Cowboy-Balladen-Rührseligkeit und eines sehr "billig" klingenden Orgelsolos, ist The Heartaches That You Gave Me doch ein kleiner Ohrwurm.
Im Großen und Ganzen geht eigentlich jeder Song hier ganz gut ins Ohr. Klar, manchmal klingt einem der Backgroundchor zu süßlich und manchmal schmalzt es einem ein bisschen zu sehr - wie in Gene Snipes I'm Free From Your Love - aber die teilweise witzigen Texte machen Vieles wieder wett.
Besagter Jason Ringenberg und seine SCORCHERS haben sicher bei der Entwicklung ihres Stils, gut ein Jahrzehnt später, bei Songs wie Love's Gonna Live Here Again von Don Branch genau zugehört. Das würde fast problemlos auf eines ihrer Alben passen.

Natürlich sind auch wieder Ähnlichkeiten zu den großen Stars vorhanden. Wo Ken Kennedy, mit Mary And Jane, etwas nach Elvis klingt, würde Hal Kennedy, mit Wanted One Mother gut zu Johnny Cash passen. Das Thema "Mutter" war ja auch ein immer wiederkehrendes in Johnnys Songs.
Sehr fröhlich und schwungvoll - mit einem gewissen Augenzwinkern - kommt The Welfare Check von Ken Kennedy daher, während Ride Buddy Ride schon einen sehr deutlichen Country-Rock-Stil präsentiert, den viele Rock'n'Roller in ähnlicher Form übernommen haben.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist das "Orgel-Geleiher" in I Walk Alone, ansonsten wäre das nämlich eine tolle Country-Ballade, die ein Hit geworden wäre, hätte sie ein Star wie Elvis Presley gesungen.
Auch die bereits genannten NASHVILLE COUNTRY JAMBOREE sind mit zwei Songs hier vertreten und besonders ihre sehr roots-rockige Version von Me And Bobby McGee ist beeindruckend. Der Song hat so einen völlig anderen Charakter, als die bekannten Varianten. Geht so mehr in die Chuck Berry "Memphis Tennessee" Richtung. Passt ja auch.
Und am Schluss liefern THE COUNTRY MUSIC FIVE eine kaum weniger flotte Version von The Promised Land, welches u. a. Dave Edmunds gern richtig geil gerockt hat.
Vorbehalte sind fehl am Platz, wenn man ein bisschen Sinn für Countrymusik hat. Dann wird man hier fast durchgehend gut unterhalten, entdeckt ein paar neue Seiten und hat sicher seinen Spaß mit diesen - nicht ganz so - raren Stücken.

Epi Schmidt, 05.03.2011

 

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