Velvet Revolver Live In Houston, Eagle Rock, 2010 |
Scott Weiland | Gesang | |||
Slash | Gitarre | |||
Dave Kushner | Gitarre | |||
Duff McKagan | Bass | |||
Matt Sorum | Schlagzeug | |||
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01. Sucker Train Blues | 07. Fall To Pieces | |||
02. Do It For The Kids | 08. Big Machine | |||
03. Headspace | 09. Set Me Free | |||
04. Crackerman | 10. Used To Love Her | |||
05. Illegal I | 11. Slither | |||
06. It's So Easy | 12. Sex Type Thing | |||
Supergruppen haben es ja nicht immer leicht: CREAM, die sich gegenseitig beinahe angegriffen hätten und BLIND FAITH, die sich nicht über die musikalische Vision einig werden konnten oder THE FIRM, die nicht genug Platten verkauften sind nur die bekanntesten Beispiele für Gruppen mit bekannten Musikern, die nicht so durchstarteten, wie das vielleicht von den beteiligten aber bestimmt auch von den Plattenfirmen geplant war. In diese Kategorie passen zu einem gewissen Grad auch VELVET REVOLVER.
Denn obwohl die Truppe aus drei Mitgliedern von GUNS ’N’ ROSES (Slash, Duff und Matt Sorum) sowie STONE TEMPLE PILOTS-Sänger Scott Weiland besteht, blieb ihnen der endgültige Durchbruch verwehrt. Aber nicht nur das, hinzu kamen auch noch persönliche Animositäten, die dazu führten, dass Weiland auch bei den Revolvern wieder austreten musste und mittlerweile wieder mit den Piloten Musik macht.
Seitdem ist die Band auf – bislang erfolgloser – Sänger-Suche. Da veröffentlichen VELVET REVOLVER quasi aus dem Nichts heraus ein Live-Dokument in Form dieser DVD, die ein Konzert aus Houston von der die Band auf der “Contraband“-Tour von 2005 zeigt. Die Band spielt dabei neben den Stücken des Debüts noch einige Tracks von GUNS ’N’ ROSES und den STONE TEMPLE PILOTS. Nun muss man aus heutiger Sicht schon die Frage stellen, warum es dann nicht zumindest ein Mitschnitt der “Libertad“-Tour ist, den wir serviert bekommen?
Mit ihrem Erstling (und später auch mit dem zweiten Album) konnte die Band dann aber nur stellenweise die hohen Erwartungen rechtfertigen, die im Vorfeld durch die Zusammenarbeit dieser Stars geweckt wurden. Neben einigen sehr starken Stücken wie etwa Slither, Do It For The Kids oder auch Fall To Pieces gab es doch auch einiges an Lückenfüllern. So kann es auch nicht verwundern, dass vier der zwölf Stücke dieser DVD nicht von VELVET REVOLVER sondern von den Ur-Bands der Musiker stammen (It’s So Easy und Used To Love Her von GUNS ’N’ ROSES, sowie die STONE TEMPLE PILOTS-Tracks Crackerman und Sex Type Thing). Aber das ist ja gar nicht so schlimm.
Viel nerviger ist es, dass man hier gar kein zusammenhängendes Konzert geboten bekommt, sondern nach jedem Track entweder eine Interview-Sequenz mit den Band-Mitgliedern oder aber viel schlimmer noch eine grenzdebile Blondine mit dämlicher Militär-Mütze Statements zur Lage der Welt und ihrer persönlichen abgeben darf. Das muss nun wirklich nicht sein, zumal auch die O-Töne der Musiker bestenfalls unter der Kategorie „Wie wir mal waren“ laufen können, denn hierin wird dem Herrn Ex-Sänger alles Mögliche attestiert von persönlicher Willenskraft bis hin zur einzig wahren Rockstar-Befähigung.
Gerade angesichts der Tatsache, dass sich die Interviews der Musiker nach der Trennung von Weiland ja doch ganz anders lasen, wäre es sicher sinnvoller gewesen, diese Interviews als Bonus der DVD beizufügen und zudem noch aktuelle Statements einzuholen. Denn was nutzt mir gelinde gesagt „das Geschwätz von vor drei Jahren“? Davon einmal abgesehen bietet “Live In Houston“ einen soliden aber nicht spektakulären Mitschnitt einer soliden aber nicht spektakulären Band, die ihre Songs solide aber nicht spektakulär in Szene setzt und dabei auch nur leidlich miteinander interagiert.
Insgesamt hinterlässt die DVD denn einen faden Nachgeschmack, denn was die Band hier bietet ist nicht überzeugend und zudem noch nicht einmal gut gemacht. Die kameratechnische Umsetzung ist gerade mal solide, der Sound ist gut, wenn auch zu Beginn ein wenig dumpf. Wenn dann auch noch der Fluss des Konzerts ständig durch gerade mal mittelprächtig interessantes Gefasel zerrissen wird, dann macht diese DVD kaum Spaß beim schauen. Zu allem Überfluss kommt die DVD dann auch noch ohne jegliche Extras daher, was den mauen Eindruck nur noch einmal unterstreicht.