Ventura Ultima Necat, Vitesse Records, 2013 |
Philippe Henchoz | Guitar & Vocals | |||
Diego Goerhing | Bass | |||
Mike Bedelek | Drums | |||
| ||||
01. About To Despair | 06. Ampuitee | |||
02. Little Wolf | 07. Corinne | |||
03. Nothing Else Mattered | 08. Very Elephant Man | |||
04. Body Language | 09. Exquisite & Subtle | |||
05. Intruder | ||||
Aus der umtriebigen Westschweizer Szene aus Lausanne (u.a. HONEY FOR PETZI,FAVEZ, VELMA oder auch MONKEY 3) stammen auch VENTURA, deren dritter Longplayer “Ultima Necat“ in den Grenzbereichen zwischen Alternative, Post Rock, Prog und Noise verankert ist.
Beim ersten Hören ist das nicht so leicht greifbar, irgendwie verortete in den 90ern, aber auf subtilere Weise, mit geheimnisvollem, recht düsterem Ansatz, aber auch immer wieder hervorbrechenden, lustvoll noisigen Eruptionen (Nothing Else Mattered). Besonders überzeugen mich die recht atmosphärischen Songs, bei denen der geradezu einschmeichelnde Gesang in reizvollem Kontrast zu mächtigen, schroffen Instrumentierung steht (Body Language), die – auch mit Hilfe der Studiotechnik – mitunter ganz schön tricky daherkommt. Herzstück des Albums ist sicherlich der grandios-faszinierende Zwölfminüter Amputee, der mit seinen Stimmungs- und Tempowechseln erhebliches Kopfkino auslöst.
Weiterhin schimmern ausladen Klanglandschaften durch (Very Elephant Man), ohne sich in derartigen Klischees zu verlieren. Überhaupt ist auffällig, dass hier nicht Stile und Vorläufer aus Übersee kopiert werden, sondern Elemente wie Post Rock oder Grunge auf ureigene, leicht intellektualisierte Art (man könnte, wenn man o.g. Bands betrachtet, fast von Westschweizer Stil sprechen) transportiert wird und somit neue, kantige, aber nicht abweisende Gebilde entstehen. Eine äußerst spannende Angelegenheit, die auch bei mehrmaligem Hören eher noch an Faszination gewinnt.