Vibravoid

Burg Herzberg Festival 2011

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.11.2011
Jahr: 2011
Stil: Psychedelic Rock

Links:

Vibravoid Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Vibravoid
Burg Herzberg Festival 2011, Herzberg Verlag, 2011
Frank MatenaarPercussion
Thomas GahlenBass
Dario TreeseOrgan
Christian KochGuitar, Vocals
Produziert von: Vibravoid Länge: 77 Min 01 Sek Medium: CD
01. Save My Soul05. Seefeel
02. She Is Just 1306. Ballspeaker
03. What You Want07. You Keep On Falling
04. No Silver Bird08. Set The Controls For The Heart Of The Sun

Nicht nur der Kollege Stierlen hat sich im Frühjahr über ein neues Werk von "Europe's Number One Psychedelic and Acid Rock Band" gefreut. VIBRAVOID haben mit "Minddrugs" auch ihre versammelte Anhängerschar begeistert und eine weitere Steigerung erfuhr jene dann am 15. Juli 2011 auf dem legendären "Burg Herzberg Festival", wo die Düsseldorfer Band die Freak-Stage beehrte (was auch sonst?) und bei der Gelegenheit gleich einmal dieses Live-Album aufnahm.
Ich gestehe, bisher nichts von dieser Band gekannt zu haben und doch kommt mir bereits beim zweiten Durchlauf Save My Soul seltsam vertraut vor. Liegt es daran, dass der Song so ungeheuer gut ins Ohr geht? Wie eine Mischung aus U2 und amerikanischem Roots-Rock klingt? Keine Ahnung, aber er übt eine seltsame Faszination aus und baut sich herrlich dynamisch auf. Die Gitarre schrammelt, die Orgel wummert im Hintergrund und die Rhythmussektion steigert sich immer mehr in diesen Song rein. Ein toller Song und grandioser Opener, der das Feld für die Show von VIBRAVOID bestellt. Diese wird zur Hälfte mit Songs vom letzten Album "Minddrugs" bestritten, wobei die Band ihre Songs live gern als Vehikel für lange und (atmo)sphärische Klanggebilde nutzt.

Auch She Is Just 13 hat gehörig Drive und geht mehr Richtung Acid-, Garage- und Punk-Rock. Das fetzt schon ganz gut, allerdings auch leicht schrägt. Das ist nichts Neues bei dieser Band, von der schon mal Sätze wie "Wenn man VIBRAVOID mag, bedeutet das, das man bestimmte Sachen eventuell nicht mag". Und das dürften eine Menge sein. Wobei die Band sich ungern einschränken lässt und so von Hörern schon musikalisch in fast jedes Jahrzehnt gesteckt wurde. Ganz sicher muss man sich auf diese Musik einlassen, aber dann nimmt sie einen gefangen und man hat Mühe wieder loszukommen. Das hypnotische What You Want könnte sich auch im Repertoire von PEARL JAM finden und man kann sich förmlich vorstellen, wie es bei diesem Lied vor der Bühne abgegangen sein muss.
Zu den Höhepunkten gehörte - und gehört - zweifellos das über 15-minütige Ballspeaker, welches sich - nach einer kleinen Pause, so bei 11 Minuten - in nahezu orgiastische Sphären schraubt. Von diesem Trip muss man erst einmal zurückfinden. Gerne würde man diese mit einer Powerpop-Nummer wie Seefeel tun, aber dieser Song kommt vorher, sodass das nur den CD-Hörern mittels Fernbedienung möglich ist. Die Vinyl-Ausgabe dieses Albums ist übrigens bereits ausverkauft.

Konzert und Album finden ihr Ende mit dem PINK FLOYD-Song Set The Controls For The Heart Of The Sun. Der stammt vom zweiten PINK FLOYD Album und VIBRAVOID werden sowohl jener Zeit (1968) als auch den Urhebern in jeder Phase dieser Version gerecht. Gern wird bei diesem Song von phrygisch, orientalisch, fernöstlich und Ähnlichem gesprochen und all das kann man hier anführen und kommt doch nicht auf den Punkt. Ich sag einfach: abgespaced!
Und das über 20 Minuten lange! Das dürfte eine Schar von Fans hinterlassen haben, die sich hinterher verwundert die Augen gerieben, über das, was da über sie hereinbrach. Und auch der Hörer vor der Stereoanlage holt zunächst tief Luft, nachdem Song und Album verklungen sind. Wie gesagt, da muss man sich schon darauf einlassen, aber dann hebt man bei dieser Musik schon ein bisschen ab. "Love is Freedom" steht im Jewel-Case der CD und wer das ähnlich sieht, für den liefern VIBRAVOID mit dieser Scheibe den entsprechenden Soundtrack.

Epi Schmidt, 04.11.2011

 

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