Virgin Black

Requiem - mezzo forte

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.04.2007
Jahr: 2007

Links:


Redakteur(e):

Martin Schneider


Requiem - mezzo forte, Massacre Records, 2007
Rowan LondonVocals, Piano
Samantha EscarbeGuitars, Cello
GrayhBass, Vocals
Luke FazDrums
Gäste:
The Adelaide Symphony Orchestra
Produziert von: Virgin Black Länge: 60 Min 48 Sek Medium: CD
1. Requiem kyrie5. Domine
2. In death6. Lacrimosa (I am blind with weeping)
3. Midnight's hymn7. Rest eternal
4. ... and I am suffering

Schon mit ihren ersten beiden offiziellen Alben "Sombre romantic" und "Elegant. but dying" katapultierten sich VIRGIN BLACK mit ihrem schwermütigen, düster-romantischen Gothic Metal in meiner Gunst ganz weit nach vorne. Nach vierjähriger Pause melden sich die Australier nun mit einem neuen, überaus faszinierenden und außergewöhnlichem Projekt zurück: Ein über zweieinhalbstündiges Requiem in Zusammenarbeit mit dem Adelaide Symphony Orchestra, das auf drei CDs veröffentlicht werden soll, wobei jeder Teil einem anderen musikalischen Grundtenor folgt.
"Requiem pianissimo" wird ein reines Klassikalbum, wohingegen "Requiem fortissimo" das bislang härteste Bandepos mit verstärkter Konzentration auf Death- und Doom-Elemente werden soll.

Zunächst erscheint aber vorliegender Teil zwei der Trilogie. Das macht durchaus Sinn, weil VIRGIN BLACK bei "Requiem - mezzo forte" auf eine ausgewogene Balance von neoklassischen und operesquen Elementen einerseits und typischem Rockinstrumentarium andererseits achten, und sich damit relativ nahe am Klang der bisherigen Veröffentlichungen positionieren.
Allerdings tut die zusätzliche Orchestrierung der Band hörbar gut und verleiht den Kompositionen noch mehr Tiefe, vor allem aber wirken sie geschmeidiger und weniger sperrig als in der Vergangenheit.
Jedoch verabschieden sich VIRGIN BLACK auch ein bisschen aus ihren angestammten stilistischen Bereichen. Geblieben ist die Atmosphäre, die Epik und natürlich auch die Doom- und Gothic-Einflüsse, doch "Requiem - mezzo forte" ist insgesamt sicherlich eher der Neoklassik zuzurechen.

Selten zuvor ist mir ein stimmigeres Werk im Spannungsfeld zwischen Klassik und Rock begegnet. Es beschert uns ernste, tiefgründige Musik, ist voll von abgrundtiefer Trauer und gleichermaßen kraftvoll und erhaben.
"Requiem - mezzo forte" ist definitiv kein Werk um sich damit so nebenbei berieseln zu lassen. Abgesehen davon, dass man damit weder seinem künstlerischen noch ästhetischen Aspekt gerecht werden würde, ist es dafür zu fordern, zu fesselnd, zu intensiv. Es ist ein stimmungsvolles, monumentales Klangerlebnis, das den Hörer geradezu herausfordert tief darin einzutauchen und sich fallen zu lassen.

Mit diesem Album haben sich VIRGIN BLACK ein Denkmal gesetzt und zeitlose Musik für die Ewigkeit erschaffen. Doch bei aller Klasse und Schönheit, die bereits "Requiem - mezzo forte" versprüht, bleibt das Gefühl, dass die wahre Größe von VIRGIN BLACKs Schöpfung sich erst zu voller Pracht entfalten wird, wenn die "Requiem"-Trilogie in ihrer Gesamtheit vorliegt.

Martin Schneider, 18.04.2007

 

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